Nadifloxacin

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 19.09.2012

Allgemeines

Nadifloxacin wird als äußerliches Antibiotikum zur Behandlung der leichten bis mittelschweren Akne eingesetzt. Der Wirkstoff ist besonders geeignet zur Heilung der entzündlichen Akneformen, bei denen es zur Ausbildung von Pickeln und Geschwüren kommt (Akne papulo-pustulosa Grad I bis II).

Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?

  • Bakterien-Erbgut schädigen
  • Vermehrung von grampositiven und -negativen Bakterien hemmen

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Nadifloxacin im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann darf Nadifloxacin nicht verwendet werden?

Nadifloxacin darf nicht angewendet werden, wenn eine Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff besteht.

Beim Auftreten von Überempfindlichkeitsreaktionen (in Form von Juckreiz, Hautrötung, Papeln, Bläschen) oder einer schweren Hautreizung sollte die Behandlung mit Nadifloxacin beendet werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Nadifloxacin hat sich in Experimenten an trächtigen Tieren als ungefährlich erwiesen. Dennoch sollte der Wirkstoff während der Schwangerschaft nur dann angewendet werden, wenn ein Arzt eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abschätzung für die Mutter und das sich entwickelnde Kind vorgenommen hat.

Da Nadifloxacin in die Muttermilch übertritt, ist Nadifloxacin nicht während der Stillzeit anzuwenden. Keinesfalls darf der Wirkstoff von stillenden Frauen im Brustbereich aufgetragen werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Es gibt keine ausreichenden Studien zur Sicherheit und Wirksamkeit der Anwendung von Nadifloxacin bei Kindern unter 14 Jahren. Deshalb sollte der Wirkstoff nicht in dieser Altersgruppe eingesetzt werden.

Welche Nebenwirkungen kann Nadifloxacin haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Nadifloxacin. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Häufige Nebenwirkungen:
Juckreiz.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Papeln, trockene Haut, Hautentzündung (Kontaktdermatitis), Hautreizung, Wärmegefühl, Flushing (anfallsweise Hautrötung mit Hitzegefühl).

Vereinzelte Nebenwirkungen:
Hautrötungen, Nesselsucht, Hautbleiche.

Welche Wechselwirkungen zeigt Nadifloxacin?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Nadifloxacin wird ausschließlich äußerlich angewendet und nicht in den Körper aufgenommen. Daher wurden bisher keine Wechselwirkungen mit gleichzeitig eingenommenen Wirkstoffen beobachtet.

Da es keine Studien bezüglich der Unbedenklichkeit einer gleichzeitigen Therapie mit anderen Aknemitteln (beispielsweise Benzoylperoxid) gibt, sollte Nadifloxacin nur alleine angewendet werden.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Das Medikament darf nicht mit Augen oder Schleimhäuten in Berührung kommen. Bei versehentlichem Kontakt sollten diese sofort mit lauwarmem Wasser gespült werden.
  • Nach der Anwendung sollten die Hände gründlich mit warmem Wasser und Seife gewaschen werden, um das Medikament nicht an andere Hautpartien zu bringen.
  • Das Medikament sollte ausschließlich alleine zur Anwendung kommen (Monotherapie).

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Medikamente beinhalten Nadifloxacin?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Nadifloxacin enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

Medikament
Darreichungsform
Creme

So wirkt Nadifloxacin

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Nadifloxacin. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Lokalantibiotika und -kombinationen, Gyrasehemmer (Chinolone), äußerlich anzuwendende Aknemittel, Antibiotika, Aknemittel, zu welcher der Wirkstoff Nadifloxacin gehört.

Anwendungsgebiet des Wirkstoffs Nadifloxacin

Nadifloxacin wird als äußerliches Antibiotikum zur Behandlung der leichten bis mittelschweren Akne eingesetzt. Der Wirkstoff ist besonders geeignet zur Heilung der entzündlichen Akneformen, bei denen es zur Ausbildung von Pickeln und Geschwüren kommt (Akne papulo-pustulosa Grad I bis II).

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Nadifloxacin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Nadifloxacin

Nadifloxacin ist ein künstlich hergestelltes Antibiotikum aus der Wirkstoffgruppe der Gyrasehemmer. Der Wirkstoff tötet die Erreger durch Hemmung von Enzymen, welche für die Vermehrung und Reparatur des Bakterien-Erbgutes wichtig sind.

Nadifloxacin vernichtet ein breites Spektrum der Bakterien, welche bei der Akne eine bedeutende Rolle spielen. Dazu gehören sowohl grampositive wie gramnegative Aerobier (Bakterien, welche Sauerstoff benötigen und vornehmlich auf der Hautoberfläche vorkommen) sowie Anaerobier (Bakterien, die keinen Sauerstoff benötigen und im Gewebe leben). Auch die Bakterienstämme Propionibacterium acnes und Staphylococcus epidermidis werden von Nadifloxacin erfaßt. Staphylococcus aureus ist gegen Nadifloxacin empfindlich, wenn Methicillin und andere Gyrasehemmer schon versagen. Ein weiterer Vorteil des Wirkstoffes ist, dass es keine Kreuzresistenz mit anderen Gyrasehemmern gibt.

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.