NovoRapid 100 E/ ml Injektionslösung in Durchstechflasche

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 14.10.2007

Hersteller: NOVO NORDISK Pharma GmbH
Wirkstoff: Insulinaspart
Darreichnungsform: Injektionslösung

Rezeptpflichtig

Wirkung

NovoRapid 100 E/ ml Injektionslösung in Durchstechflasche enthält den Wirkstoff Insulinaspart.

 

Insulinaspart dient der Senkung des Blutzuckers bei allen Formen der Zuckerkrankheit. Es kann sowohl von Anfang an bei insulinpflichtigem Diabetes mellitus Typ 1 wie auch bei Diabetes mellitus Typ 2 unterstützend zur Tablettentherapie oder an eine solche anschließend eingesetzt werden.

Ziel der Behandlung ist, die Blutzuckerspiegel zu normalisieren und Folgeschäden des Diabetes wie Erblindung, Amputation, Nierenversagen, Herzinfarkt und Schlaganfall vorzubeugen.

 

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Insulinaspart sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Insuline, Insulinanaloga, zu welcher der Wirkstoff Insulinaspart gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Zuckerkrankheit

Dosierung

Die Dosierung von NovoRapid erfolgt in einer individuell vom behandelnden Arzt festgelegten Menge, die sich nach den Blutzuckerspiegel und dem Insulinbedarf des Patienten richtet. NovoRapid wird direkt zur Mahlzeit oder kurz danach in das Unterhautfettgewebe gespritzt. In aller Regel wird NovoRapid mit einem länger wirksamen Insulin kombiniert, das wenigstens einmal täglich verabreicht wird.
Bei Patienten mit einer Leber- oder Nierenfunktionsstörung kann eine Dosisreduktion erforderlich werden.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Glycerol 85%
  • m-Cresol
  • Natriumchlorid
  • Natriumhydroxid
  • Natriummonohydrogenphosphat 2H2O
  • Phenol
  • Salzsäure
  • Wasser für Injektionszwecke
  • Zinkchlorid

Nebenwirkungen

 

Häufige Nebenwirkungen:
Unterzuckerung; diese kann bis hin zur Bewusstlosigkeit und zum Tod führen. Daher ist es für jeden Diabetiker, der diesen Wirkstoff spritzt, wichtig, ausreichend Glukose mit sich zu führen. Ursache dieser Nebenwirkung ist eine zu hohe Dosierung des Wirkstoffs. Im Vergleich zu herkömmlichen Insulinen tritt diese Nebenwirkung jedoch nicht gehäuft auf.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Hautausschläge, zum Teil mit Juckreiz, Wassereinlagerungen im Gewebe (insbesondere zu Beginn der Behandlung), Überempfindlichkeitsreaktionen an der Injektionsstelle (vorübergehend juckende Rötungen und Schwellungen, Fettverteilungsstörungen), Sehstörungen. Letztere sind in aller Regel nicht von Dauer.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Allergische Reaktionen, die lebensbedrohliche Ausmaße annehmen können. Wird die Stoffwechseleinstellung sehr schnell verbessert, so können sich bereits bestehende Schäden an Augen und sensiblen Nerven der Hände und Füße verschlechtern.

Wechselwirkungen

Verschiedene Wirkstoffe senken den Insulinbedarf und machen so eine Dosisverringerung von Insulinaspart erforderlich. Dazu gehören in erster Linie orale Antidiabetika, die den Blutzucker senken. Aber auch Sulfonamide und Trimethoprim, aufbauende Hormone (Anabolika aus der Wirkstoffgruppe der Androgene), Acetylsalicylsäure, der Blutfettsenker Clofibrat, der Appetitzügler Fenfluramin, ACE-Hemmer, Betablocker, die zudem die Symptome einer Unterzuckerung verdecken können, MAO-Hemmer und das Anti-Wachstumshormon Octreotid vermindern den Bedarf an Insulinaspart. Alkohol kann ebenfalls den Blutzucker senken und die Wirkung von Insulinaspart verlängern.

Bestimmte Diuretika wie Hydrochlorothiazid, verschiedene Hormone und hormonähnliche Stoffe wie Glukokortikoide und Danazol, Schilddrüsenhormone, Östrogen-Gestagen-Kombinationen zur Schwangerschaftsverhütung, Beta-2-Sympathomimetika, Abkömmlinge der Nikotinsäure wie das Vitamin Nicotinamid, die als Psychopharmaka eingesetzten Phenothiazine wie Perazin, Perphenazin und Fluphenazin sowie das Tuberkulosemittel Isoniazid können den Bedarf an Insulinaspart erhöhen.

Gegenanzeigen

Insulinaspart darf natürlicherweise nicht bei Unterzuckerung eingesetzt werden. Auch bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff verbietet sich die Gabe.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Insulinaspart ist nach bisherigen Erkenntnissen ebenso unschädlich für das Ungeborene wie natürliche Insuline. Bei der Therapie in der Schwangerschaft müssen Diabetikerinnen besonders engmaschig überwacht werden, da sich der Insulinbedarf fortlaufend verändern kann.

Auch in der Stillzeit stellt Insulinaspart kein Risiko für das Kind dar. Die Behandlung kann unter fortlaufender Kontrolle der Blutzuckerspiegel fortgesetzt werden.

 

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Bisher konnten keine ausreichenden Erfahrungen mit der Anwendung von Insulinaspart bei Kindern unter zwei Jahren gemacht werden. Der Wirkstoff darf daher bei dieser Altersgruppe nicht angewendet werden. Ansonsten kann Insulinaspart jedoch dann gegeben werden, wenn das Einhalten eines Spritz-Ess-Abstands für Kinder problematisch ist.

Warnhinweise

  • Die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit kann durch eine Unterzuckerung vermindert werden.
  • Unzureichende Dosierung oder Unterbrechung der Behandlung können zu gefährlicher Überzuckerung bis hin zum Koma und zur Übersäuerung des Bluts führen.
  • Die Warnsymptome einer Unterzuckerung (Nervosität, Zittern, Benommenheit) können bei verbesserter Stoffwechseleinstellung vermindert wahrgenommen werden.
  • Bei der Umstellung der Behandlung von normalem kurz wirksamen Insulin auf Insulinaspart kann eine Unterzuckerung aufgrund des schnelleren Wirkeintritts frühzeitiger auftreten.
  • Das in der Injektionslösung enthaltene m-Cresol kann allergische Reaktionen auslösen.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

 

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Milliliter Injektionslösung)
50 Milliliter Injektionslösung
100 Internationale Einheiten Insulinaspart

 

Vergleichbare Medikamente

 

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über NovoRapid 100 E/ ml Injektionslösung in Durchstechflasche sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Insulinaspart (ggf. auch Generika).

 
Medikament
Darreichungsform
Fiasp 100 Einheiten/ml Injektionslösung in einem Fertigpen/ - in einer Patrone/ -in einer Durchstechflasche
Injektionslösung

 

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.