Lyxumia 10/ -20 Mikrogramm Injektionslösung

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 03.11.2014
Hersteller: sanofi-aventis
Wirkstoff: Lixisenatid
Rezeptpflichtig

Hinweis

Der Artikel wurde vom Anbieter vom Markt genommen. Sollte dies aus wirtschaftlichen Gründen geschehen sein, ist das Präparat meist noch eine Weile aus Restbeständen erhältlich.

Wirkung

Lyxumia 10/ -20 Mikrogramm Injektionslösung enthält den Wirkstoff Lixisenatid. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Lyxumia 10/ -20 Mikrogramm Injektionslösung.

Mit Lixisenatid werden Erwachsene behandelt, die an Diabetes mellitus vom Typ 2 leiden. Der Wirkstoff wird ausschließlich dann angewendet, wenn andere blutzuckersenkende Substanzen und/oder Insulin zusammen mit Diät und Bewegung den Blutzucker nicht ausreichend senken.

Bei Lixisenatid handelt es sich chemisch gesehen um ein Eiweiß. Weil Eiweiß im Magen-Darm-Kanal zerlegt wird, kann Lixisenatid nicht eingenommen, sondern muss gespritzt werden.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Lixisenatid sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Antidiabetika, zu welcher der Wirkstoff Lixisenatid gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Zuckerkrankheit vom Typ 2 - in Kombination mit blutzuckersenkenden Arzneimitteln zum Einnehmen und/oder Insulinen, wenn diese zusammen mit Diät und Bewegung den Blutzucker nicht ausreichend senken

Dosierung

Die Behandlung wird mit einer Dosis von 10 Mikrogramm Lixisenatid einmal täglich über 14 Tage begonnen. Ab dem 15. Tag können einmal täglich 20 Mikrogramm Lixisenatid gespritzt werden. Die Gabe erfolgt unter die Haut am Oberschenkel, dem Bauch oder dem Oberarm und darf nicht in Muskeln oder die Blutbahn gegeben werden.

Das Medikament wird einmal täglich, in der Stunde vor der ersten Mahlzeit des Tages oder in der Stunde vor dem Abendessen, gespritzt. Falls die Gabe versäumt wurde, ist die nächste in der Stunde vor der nächsten Mahlzeit zu injizieren.

Wird das Medikament zusätzlich zu einer bestehenden Therapie mit Metformin angewendet, kann die aktuelle Metformin-Dosis unverändert beibehalten werden.

Wird das Medikament zusätzlich zu einer bestehenden Therapie mit einem Sulfonylharnstoff oder einem Insulin angewendet, wird der Arzt eine Verringerung der Dosis an Sulfonylharnstoff oder Insulin in Erwägung ziehen. Damit wird das Risiko von Unterzuckerungen eingedämmt. Eine Kombination des Medikaments zusammen mit Sulfonylharnstoff und Insulin ist verboten.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Glycerol 85%
  • Salzsäure
  • Metacresol
  • Methionin
  • Natriumacetat-Trihydrat
  • Natriumhydroxid-Lösung
  • Wasser für Injektionszwecke

Nebenwirkungen

Sehr häufige Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Durchfall.
bei Kombination mit einem Sulfonylharnstoff und/oder Insulinen:
Unterzuckerung.

häufige Nebenwirkungen:
Grippe, Infektion der oberen Atemwege, Harnblasenentzündung, Virusinfektion, Schwindelgefühl, Schläfrigkeit, Verdauungsstörungen, Rückenschmerzen, Juckreiz an der Injektionsstelle.
bei Kombination mit Metformin allein:
Unterzuckerung.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Allergische Reaktion, Nesselsucht.

Besonderheiten:
Bei anhaltenden, starken Bauchschmerzen kann eine Bauchspeicheldrüsenentzündung die Ursache sein. Treten solche Beschwerden auf, ist sofort ein Arzt zu verständigen. Dieser wird die Behandlung mit Lixisenatid bei Bestätigung des Verdachts beenden.

Bei der Behandlung mit Lixisenatid besteht das Risiko, dass Patienten durch Erbrechen und/oder Durchfall sehr viel Flüssigkeit verlieren. Die Patienten müssen daher Vorkehrungen gegen einen Flüssigkeitsverlust treffen und viel trinken.

Wechselwirkungen

Die durch Lixisenatid verzögerte Magenentleerung kann die Aufnahme eingenommener Medikamente in den Körper vermindern. Der Arzt wird daher Patienten, die zusätzliche Medikamente erhalten, insbesondere zu Beginn der Behandlung mit Lixisenatid sorgfältig überwachen. Solche Wirkstoffe sollten bei gleichzeitiger Anwendung von Lixisenatid nach einem festen zeitlichen Schema angewendet werden. Werden sie zum Essen eingenommen, sollte dies möglichst zu einer Mahlzeit erfolgen, bei der kein Lixisenatid gespritzt wird.

Wirkstoffe zum Einnehmen, deren Wirksamkeit in besonderem Maße von einer Mindestkonzentration im Körper abhängt, wie beispielsweise Antibiotika, sollten mindestens eine Stunde vor oder vier Stunden nach der Lixisenatid-Injektion eingenommen werden. Gleiches gilt für magensaftresistente Zubereitungen, die Substanzen enthalten, die leicht im Magen abgebaut werden können.

Patienten, die Lixisenatid in Kombination mit weiteren Antidiabetika wie Sulfonylharnstoffe oder Insuline erhalten, können ein erhöhtes Risiko für Unterzuckerungen (Hypoglykämie) haben. Um dieses Risiko zu senken, kann der Arzt eine Verringerung der Dosis an Sulfonylharnstoff oder Insulin in Erwägung ziehen. Lixisenatid darf aufgrund des erhöhten Hypoglykämierisikos nicht zusammen mit Sulfonylharnstoff und Insulin angewendet werden.

Gegenanzeigen

Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, bei Diabetes mellitus vom Typ 1 sowie bei Übersäuerung des Körpers (diabetische Ketoazidose) darf Lixisenatid nicht angewendet werden. Bei Patienten mit schweren Magen-Darm-Erkrankungen, einschließlich schwerer Magenlähmung, wurde Lixisenatid nicht untersucht. Daher wird die Anwendung in diesen Fällen nicht empfohlen. Gleiches gilt für die Anwendung bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung.

Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und unter seiner Kontrolle darf Lixisenatid eingesetzt werden bei
  • Patienten mit überstandener Bauchspeicheldrüsenentzündung, weil der Wirkstoff im Verdacht steht, eine solche auslösen zu können
  • mittelschwerer Einschränkung der Nierenfunktion, weil es dazu nur wenig Erfahrungen gibt.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Es wurden keine Studien zur Anwendung von Lixisenatid bei Schwangeren gemacht. Tierexperimente haben allerdings einen schädlichen Einfluss gezeigt.
Das mögliche Risiko für den Menschen ist nicht bekannt; der Wirkstoff darf daher während der Schwangerschaft nicht angewendet werden. Stattdessen wird der Arzt Insulin verschreiben. Möchte eine Patientin schwanger werden oder tritt eine Schwangerschaft ein, muss die Behandlung mit Lixisenatid abgebrochen werden.

Weil nicht bekannt ist, ob Lixisenatid in die Muttermilch übergeht, darf der Wirkstoff nicht in der Stillzeit angewendet werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Lixisenatid bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren ist bisher noch nicht erwiesen. Der Arzt wird den Wirkstoff daher in dieser Altersgruppe nicht verordnen.

Warnhinweise

  • Beim Auftreten starker Bauchschmerzen ist sofort ein Arzt zu verständigen.
  • Das Medikament ist bei zwei bis acht Grad im Kühlschrank zu lagern, darf aber nicht eingefroren werden.
  • Die Kappe ist stets auf den Pen aufzustecken, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
  • Der Pen ist nicht mit aufgesetzter Nadel aufzubewahren.
  • Die Gabe erfolgt unter die Haut, niemals in einen Muskel oder die Blutbahn.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.


Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Lyxumia 10/ -20 Mikrogramm Injektionslösung sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Lixisenatid (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.