Linola-sept

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 02.09.2007
Hersteller: Wolff (Dr. August Wolff Arzneimittel GmbH & Co.)
Wirkstoff: Clioquinol
Darreichnungsform: Creme
Rezeptfrei

Wirkung

Linola-sept enthält den Wirkstoff Clioquinol.

Der Wirkstoff hemmt das Wachstum von Krankheitskeimen wie Bakterien und Pilzen auf der Haut und tötet sie ab. Clioquinol gehört damit in die Wirkstoffgruppe der antiseptischen Mittel.

Clioquinol wird angewendet, um
  • Wunden vor der Infektion mit Krankheitserregern zu schützen
  • bei Hautkrankheiten wie zum Beispiel Ausschlägen (Ekzemen) die nachträgliche Besiedelung mit Keimen zu verhindern
  • infizierte Hautausschläge und Wunden zu behandeln.
Ganz aktuell wird in klinischen Studien die Möglichkeit geprüft, Clioquinol wie auch schon 8-Chinolinol gegen die Alzheimer-Demenz einzusetzen.


Zu folgenden Anwendungsgebieten von Clioquinol sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe antiseptische Mittel, zu welcher der Wirkstoff Clioquinol gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • entzündete Hauterkrankungen

Dosierung

Linola-sept zweimal täglich auf die erkrankten Hautbezirke auftragen, bis es zum Abheilen der Hauterkrankung kommt.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • 2(4-tert-Butylbenzyl)propanal (Geruchsstoff)
  • alpha-Octadecyl-omega-hydroxypoly(oxyethylen)-3
  • Decyloleat
  • gebleichtes Wachs
  • gereinigtes Wasser
  • Glycerolmonostearat
  • Methyl-4-hydroxybenzoat
  • Natrium-ethyl-4-hydroxybenzoat
  • Stearinsäure
  • Trometamol
  • ungesättigte Fettsäuren (C 18)

Nebenwirkungen

Seltene Nebenwirkungen:
Allergische Reaktionen.

Vereinzelte Nebenwirkungen:
Bei der Anwendung von Clioquinol auf der behaarten Kopfhaut:
Rötliche Verfärbung von weißem Kopfhaar, die beim Nachwachsen der Haare wieder verschwindet.

Bei Hautmitteln mit einem Clioquinol-Gehalt von mehr als einem Prozent können Entzündungen der Haut und Nekrosen in Hautfalten auftreten. Ein besonderes Risiko dafür besteht insbesonders bei gleichzeitiger äußerlicher Anwendung von Glukokortikoiden. Nach Anwendung von Clioquinol- und Kortikoid-haltigen äußerlichen Arzneimitteln kam es in einer Studie zu einem Einzelfall mit längerfristig gesteigerter Empfindlichkeit gegen UV-Licht.

Besonderheiten:
Manchmal färbt Clioquinol die Fingernägel und obersten Hautschichten gelb, was nach Beendigung der Behandlung wieder verschwindet.

Wechselwirkungen

Es sind keine Wechselwirkungen von Clioquinol mit anderen Wirkstoffen im Körper des Patienten bekannt.

Allerdings kann es in äußerlichen Zubereitungen von Clioquinol mit Metall-haltigen Substanzen wie zum Beispiel Zinkoxid zu Komplexbildungen kommen, die zu Verfärbungen und Wirkungsminderungen des Präparates führen.

Gegenanzeigen

Bei Überempfindlichkeit gegenüber Clioquinol und dessen chemische Verwandte (Chinoline) sollte Clioquinol nicht eingesetzt werden.

Der Einsatz von Clioquinol verbietet sich auch bei Iodüberempfindlichkeit, da das Wirkstoff-Molekül Jod enthält.

Bei Mittelohrentzündung (Otitis media) darf Clioquinol nicht angewendet werden. Beim Eindringen der Substanz in die Paukenhöhle sind nämlich Schäden am Hörvermögen nicht auszuschließen, da Clioquinol ototoxisch wirkt.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Die vorliegenden Studien zur möglichen Schädigung des Erbgutes durch Clioquinol lassen noch keine endgültige Beurteilung des Risikos für das Ungeborene zu. Deshalb ist die Anwendung in der Schwangerschaft untersagt.

Da Clioquinol in die Milch übergeht, kann kann das Befinden des Säuglings in Abhängigkeit von Dosis, Art der Anwendung und Dauer der Anwendung vorübergehend beeinträchtigt werden. Vor einer Verwendung während der Stillzeit ist daher abzuraten.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Säuglingen und Kleinkindern sollte Clioquinol nur nach Rücksprache mit dem Arzt und nach seinen Anweisungen angewendet werden. Bisher kann noch keine allgemeine Empfehlung für diese Altersgruppe gegeben werden.

Warnhinweise

  • Weiße Haare können sich rötlich verfärben, was beim Nachwachsen wieder verschwindet.
  • Bei Langzeitanwendung des Wirkstoffs müssen Patienten mit Schilddrüsenstörungen hinsichtlich der Iodkonzentration im Blut überwacht werden.
  • Clioquinol kann in der Kleidung schwer entfernbare gelbe bis braune Flecken hervorrufen.
  • Clioquinol-Präparate dürfen nicht in Metallbehältnissen aufbewahrt werden, da der Wirkstoff mit Metallen unwirksame Komplexe bildet.
  • Die beiden in Linola-sept enthaltenen Konservierungsstoffe Natrium(ethyl-4-hydroxybenzoat) (E 215) und Methyl-4-hydroxybenzoat (E 218) können allergische Reaktionen, möglicherweise auch verzögert, hervorrufen.
  • Kontakt mit Augenbindehäuten vermeiden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Gramm Creme)
50 Gramm Creme
5 Milligramm Clioquinol
15 Gramm Creme
5 Milligramm Clioquinol

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Linola-sept sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Clioquinol (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.