Lactulose AIWA 670 mg/ml Lösung zum Einnehmen

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 14.02.2018
Hersteller: DiaMed GmbH
Wirkstoff: Lactulose
Darreichnungsform: Lösung
Rezeptfrei

Wirkung

Lactulose AIWA 670 mg/ml Lösung zum Einnehmen enthält den Wirkstoff Lactulose.

Lactulose ist der Wirkstoff der Wahl, wenn einer Verstopfung mit einer Umstellung der Ernährungs- und Lebensgewohnheiten nicht mehr beizukommen ist. Weitere Anwendungsmöglichkeiten sind Erkrankungen, die eine leichtere Darmentleerung erfordern, wie beispielsweise Hämorrhoiden.

Der Wirkstoff kann auch zur Vorbeugung von Verwirrtheitszuständen bei Menschen mit schweren Lebererkrankungen (beispielsweise Leberzirrhose) eingesetzt werden.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Lactulose sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Abführmittel, zu welcher der Wirkstoff Lactulose gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Verstopfung
  • leberbedingte Gehirnfunktionsstörung

Dosierung

Der Patient kann die Lactulose-Lösung verdünnt oder unverdünnt trinken, entweder als Einzeldosis oder in zwei unterteilten Dosen. Nehmen Sie eine Einzeldosis stets in einem Schluck ein und behalten Sie sie nicht über längere Zeit im Mund.

Die Dosierung richtet sich nach den individuellen Bedürfnissen des Patienten. Im Allgemeinen liegt die Dosierung zu Beginn der Behandlung höher als später bei der Dauertherapie. Bei einigen Patienten sind mehrere Behandlungstage (zwei bis drei) nötig, bevor eine angemessene Wirkung einsetzt. Im Fall einer einzelnen Tagesdosis sollte diese stets zur gleichen Tageszeit genommen werden, beispielsweise zum Frühstück. Es wird empfohlen, während der Therapie ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen (1,5 bis zwei Liter/Tag, entsprechend sechs bis acht Gläsern anderer alkoholfreier Getränke).

Erwachsene und Jugendliche über 14 Jahre nehmen zu Behandlungsbeginn 15 bis 45 Milliliter der Lösung, später 15 bis 30. Kinder von sieben bis 14 Jahren erhalten anfänglich 15, später zehn bis 15 Milliliter täglich. Kinder von eiem bis sechs Jahren dürfen nur kurzzeitig mit fünf bis 10 Milliliter Lösung behandelt werden und Neugeborene dürfen ebenfalls nur für kurze Zeit bis zu fünf Milliliter erhalten.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Es liegen uns keine näheren Informationen zu den weiteren Bestandteilen vor.

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Bauchschmerzen, Bauchkrämpfe, Blähungen, Windabgang.

Seltene Nebenwirkungen:
Erhöhung der Blutnatriumkonzentration.

Nebenwirkungen ohne Angabe der Häufigkeit:
Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, Störungen des Mineralhaushalts, Verstärkung der Darmträgheit (bei langfristiger Einnahme).

Wechselwirkungen

Lactulose kann den Kaliumverlust durch Entwässerungsmittel verstärken. Gleiches gilt für Glukokortikoide (Wirkstoff gegen Entzündungen unterschiedlichster Ursache) und Amphotericin B (Wirkstoff gegen Pilzerkrankungen).

Der Effekt von Wirkstoffen gegen Herzmuskelschwäche (Herzglykoside) kann durch einen entstandenen Kaliummangel verstärkt werden.

Da Lactulose den pH-Wert im Darm verändern kann, können pH-Wert abhängige Wirkstoffe (wie beispielsweise 5-ASA) im Darm inaktiviert werden.

Gegenanzeigen

Bei Fruchtzucker-Unverträglichkeit, Lactase-Mangel, Schleimzuckerüberschuss oder Glucose-Galactose-Aufnahmestörung (Glucose-Galactose-Malabsorptionssyndrom) sollte Lactulose nicht eingenommen werden.

Ebenso verbietet sich der Einsatz von Lactulose bei einem Darmverschluss. Anzeichen dafür können krampfartige Bauchschmerzen sein, aufgeblähter Bauch, Stuhlverhalt oder fehlender Abgang von Winden und eventuell begleitendes Erbrechen. Bei solchen Beschwerden ist sofortiges ärztliches Eingreifen notwendig.

Bei akut entzündlichen Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes und Störungen des Wasser- und Mineralsalzgleichgewichtes darf Lactulose nur nach sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiko durch den Arzt verabreicht werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Lactulose kann während der Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Insbesondere bei Säuglingen und Kleinkindern muss vor einer Lactulose-Gabe eine Fruchtzucker-Unverträglichkeit ausgeschlossen werden.

Warnhinweise

  • Zuckerkranke sollten den Gehalt an Schleimzucker, Fruchtzucker und Milchzucker berücksichtigen.
  • Bei längerer Einnahme sollten Blutwerte wie Kalium und andere Elektrolyte kontrolliert werden.
  • Nach Anbruch ist das Medikament ein Jahr haltbar.
  • Das Medikament muss dicht verschlossen und darf nicht wärmer als 25 Grad aufbewahrt werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Milliliter Lösung)
200 Milliliter Lösung
670 Milligramm Lactulose
500 Milliliter Lösung
670 Milligramm Lactulose
1000 Milliliter Lösung
670 Milligramm Lactulose

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Lactulose AIWA 670 mg/ml Lösung zum Einnehmen sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Lactulose (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.