Gastripan Tabletten

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 02.09.2007
Hersteller: Merckle Recordati GmbH
Wirkstoff: Magaldrat
Darreichnungsform: Tablette
Rezeptfrei

Wirkung

Gastripan Tabletten enthalten den Wirkstoff Magaldrat. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Gastripan Tabletten.

Magaldrat wird eingesetzt bei säurebedingten Beschwerden wie Sodbrennen (Sodbrennen und Speiseröhrenentzündung) sowie bei Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren.

Magaldrat wird mehrmals täglich in einer Dosierung von 400 bis 800 Milligramm eingesetzt. Pro Tag dürfen höchstens 6.400 Milligramm eingenommen werden.

Feste Arzneiformen wie Kautabletten sollten gut zerkaut werden. Dies vergrößert die Oberfläche, beschleunigt den Wirkungseintritt und verstärkt die Wirkung. Die Tabletten können auch gelutscht werden.

Stellt sich nach über zweiwöchiger Anwendung keine Besserung der Beschwerden ein, ist ein Arzt aufzusuchen.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Magaldrat sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Antazida, Mittel gegen zu viel Magensäure, zu welcher der Wirkstoff Magaldrat gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Sodbrennen und säurebedingte Magenbeschwerden
  • Magengeschwüre und Zwölffingerdarmgeschwüre.

Dosierung

Bei Magenbrennen, Magenschmerzen und saurem Aufstoßen sowie bei Druck- und Völlegefühl in der Magengegend nehmen Erwachsene bei Bedarf eine Tablette gelutscht oder gut zerkaut ein.

Die Anwendung und Sicherheit bei Kindern und Jugendlichen ist bisher nicht geprüft worden.

Wenn die Beschwerden ununterbrochen anhalten und nach zwei Wochen keine Besserung eingetreten ist, ist ein Arzt aufzusuchen.

Wird das Arzneimittel vom Arzt verordnet, zum Beispiel bei Magengeschwür oder Magenschleimhautentzündung, muss die vom Arzt verschriebene Dosierung eingehalten werden.

Die Tagesdosis von 6400 Milligramm Magaldrat (entspricht acht Tabletten ) sollte nicht überschritten werden.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Magnesiumstearat
  • Sorbitol
  • Aromastoffe
  • Siliciumdioxid

Nebenwirkungen

Sehr häufige Nebenwirkungen:
Weicher Stuhlgang.

Sehr seltene Nebenwirkungen und Einzelfälle:
Durchfall.

Besonderheiten:
Bei Nierenfunktionsstörungen kann es im Körper zu Magnesiumanreicherung, Aluminiumeinlagerungen und Phosphatverarmung kommen. Diese Nebenwirkungen können auch bei nierengesunden Anwendern auftreten, wenn sie Magaldrat über einen langen Zeitraum und/oder in hohen Dosierungen einnehmen.

Wechselwirkungen

Magaldrat und andere säurebindende Mittel (Antazida) können die Aufnahme mancher Arzneimittel verändern. Besonders bei folgenden Wirkstoffen kann dies zu Unterdosierungen führen:Wirkstoffe, die die Blutgerinnung hemmen (Antikoagulanzien) wie Cumarin und Verwandte können möglicherweise in ihrer Wirkung verstärkt werden.

In allen Fällen ist ein zeitlicher Abstand von ein bis zwei Stunden zur Einnahme anderer Medikamente empfehlenswert. Auch saure Getränke (Obstsaft) oder Brausetabletten (aufgrund ihres Zitronensäuregehalts) sollten nicht gleichzeitig eingenommen werden, da sie die Aufnahme von Aluminium aus Magaldrat verstä´rken.

Gegenanzeigen

Bei Überempfindlichkeit gegen Magaldrat dürfen magaldrathaltige Medikamente nicht eingenommen werden.

Magaldrat sollte bei zu niedrigem Blut-Phosphat-Spiegel nicht angewendet werden.

Eine Einnahme von Magaldrat durch Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sollte nur unter ärztlicher Kontrolle der Aluminium- und Magnesium-Konzentrationen im Blut erfolgen.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Eine Einnahme während der Schwangerschaft ist möglich. Sie sollte jedoch wegen der möglichen Aluminiumbelastung des Ungeborenen nur in niedrigen Dosen und über einen kurzen Zeitraum erfolgen. In jedem Fall ist eine Nutzen-Risiko-Abwägung zusammen mit dem Arzt vorzunehmen.

Es ist bekannt, dass Aluminiumverbindungen in geringem Maß in die Muttermilch übergehen können. Da Aluminium vom Kind nur geringfügig aufgenommen wird, ist kein Risiko zu erwarten. Dennoch sollte Magaldrat aufgrund fehlender Untersuchungen in der Stillzeit nur kurzfristig eingesetzt werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Eine Anwendung bei Kindern unter zwölf Jahren sollte wegen unzureichender Studien zur Verträglichkeit in dieser Altersgruppe nicht erfolgen.

Warnhinweise

  • Bei Nierenkranken oder langfristigem Gebrauch des Medikaments sind die Aluminiumblutspiegel regelmäßig ärztlich zu kontrollieren.
  • Zur Einnahme anderer Medikamente ist ein zeitlicher Abstand von ein bis zwei Stunden einzuhalten.
  • Das Medikament sollte möglichst nicht gleichzeitig mit sauren Getränken (Obstsaft) oder Brausetabletten eingenommen werden.
  • Ein Anstieg des Magensaft-Säurewertes erhöht das Risiko einer Besiedlung mit krankhaften Keimen, was zum Beispiel bei beatmeten Patienten zu einer erhöhten Anzahl von Lungenentzündungen führen kann.
  • Eine Tablette entspricht 0,08 BE.
  • Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion dürfen Magaldrat nur nach Rücksprache mit dem Arzt einnehmen, regelmäßige Kontrollen der Nierenfunktion und des Magnesium- und Aluminiumspiegels sind notwendig.
  • Nicht bei Fruktose-Intoleranz anwenden.
  • Studien zur Fahrtüchtigkeit wurden nicht durchgeführt.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Tabletten)
20 Stück Tabletten
800 Milligramm Magaldrat
50 Stück Tabletten
800 Milligramm Magaldrat
100 Stück Tabletten
800 Milligramm Magaldrat

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Gastripan Tabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Magaldrat (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.