Schwierige Kindheit: Diese Verhaltensweisen verraten sie im Erwachsenenalter
Viele Verhaltensweisen haben ihren Ursprung in der Kindheit. Fehlende Liebe und Anerkennung oder das Gefühl, niemals genug zu sein, können sich tief einprägen und das Selbstbild bis ins Erwachsenenalter prägen.
Doch wer diese Zusammenhänge erkennt, hat die Chance, alte Muster zu durchbrechen und einen neuen, selbstbestimmteren Umgang mit sich und anderen zu finden.
In dieser Bildergalerie sehen Sie, welche Verhaltensweisen für eine problematische Kindheit sprechen können.
Überangepasstheit ist Anzeichen einer schwierigen Kindheit
Überangepasste Menschen stellen ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche zurück, um den Erwartungen anderer gerecht zu werden. Sie wirken häufig besonders pflichtbewusst, freundlich und unkompliziert. Hinter diesem Verhalten steckt oft der Wunsch nach Anerkennung und Harmonie. In der Kindheit wuchsen überangepasste Menschen oft mit strengen oder sehr kritischen Eltern auf und lernten früh, nicht negativ aufzufallen. Das Verhalten kann zudem eine Strategie sein, um in Folge von zu wenig emotionaler Zuwendung Beachtung zu bekommen.
Gefühl ständiger Schuld: Häufig bei Scheidungskindern
Wer ständig das Gefühl in sich trägt, anderen etwas schuldig zu sein, musste in der Kindheit oft Verantwortung für Streit, Trennungen oder familiäre Probleme übernehmen. Häufig entsteht dabei nur der Eindruck, für alles verantwortlich zu sein – auch wenn das objektiv gar nicht stimmt. Auch Kinder, die das Gefühl hatten, dass ihre Leistungen nie ausreichen, entwickeln später als Erwachsene häufig das belastende Empfinden, nicht gut genug zu sein.
Schwierigkeiten mit Nähe: Oft Folge mangelnder Verlässlichkeit
Menschen, die Schwierigkeiten haben, andere an sich heranzulassen, haben in ihrer Kindheit oft die Erfahrung gemacht, dass Nähe unsicher oder schmerzhaft war. Etwa, weil sie Zurückweisung oder mangelnde Verlässlichkeit erlebt haben. Erwachsene entwickeln daraus häufig Angst, sich emotional einzulassen, sind misstrauisch und halten andere lieber auf Distanz.
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Verlustängste sind Anzeichen einer schwierigen Kindheit
Auch hinter Verlustängsten steckt oft die Erfahrung aus der Kindheit, dass Bezugspersonen nicht verlässlich da waren – etwa durch Trennung, emotionale Distanz oder häufige Konflikte. Erwachsene entwickeln daraus eine tiefe Angst, wichtige Menschen zu verlieren, und reagieren schon auf kurze Trennungen oder kleine Konflikte mit Unsicherheit.
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Helfersyndrom: Mangel an Anerkennung und Liebe in der Kindheit
Hilfsbereitschaft ist ohne Frage eine positive Eigenschaft. Wer aber übertrieben hilfsbereit ist und sich selbst zurückstellt, hat als Kind möglicherweise nicht genügend Anerkennung und Liebe bekommen. Im Erwachsenenalter wollen diese Menschen helfen, um ihr Selbstbewusstsein aufzuwerten.
Selbstzweifel: Häufig Folge ständiger Kritik
Kinder, die wenig Anerkennung bekommen oder ständig kritisiert werden, entwickeln als Erwachsene vermutlich ein geringes Selbstbewusstsein und das Gefühl, nie gut genug zu sein. Sie trauen sich nichts zu und stehen sich im Leben oft selbst im Weg.
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Prokrastination hat ihre Ursachen oft in der Kindheit
Prokrastination bedeutet, Dinge immer wieder aufzuschieben. Wer in jungen Jahren übermäßig kritisiert wurde, verknüpft Aufgaben oft mit Angst vor Fehlern oder Versagen. Um diese negativen Gefühle zu vermeiden, prokrastinieren die Betroffenen, anstatt sich Herausforderungen zu stellen.
Perfektionismus: Angst vor Ablehnung und Tadel
Wer in der Kindheit übermäßig stark für kleine Fehler kritisiert wurde, entwickelt als erwachsene Person möglicherweise den Drang, unbedingt alles fehlerlos machen zu wollen – aus Angst vor Ablehnung oder erneutem Tadel.
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Menschen mit einer schwierigen Kindheit gehen oft ungesunde Beziehungen ein
Menschen, die immer wieder Beziehungen eingehen, die ihnen nicht guttun, wiederholen damit oft unbewusst Muster aus der Kindheit. Wer in jungen Jahren unsichere oder belastende Beziehungen erlebt hat, sucht sich später häufig Menschen, die ähnlich verletzend oder unzuverlässig sind.
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Impulsives oder aggressives Verhalten rührt aus der Kindheit
Hinter fehlender Impulskontrolle und Aggressivität steckt oft, dass Gefühle in der Kindheit nicht verstanden oder reguliert wurden. Erwachsene reagieren dann in Stresssituationen schnell wütend, unüberlegt oder verletzend – weil sie früh keine sicheren Strategien gelernt haben, mit starken Emotionen umzugehen. Manchmal haben auch die Eltern selbst als falsches Vorbild gedient, etwa wenn sie Konflikte lautstark, mit Wut oder sogar Gewalt ausgetragen haben.
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Anzeichen schwieriger Kindheit: Drang nach Aufmerksamkeit
Wer als Kind oft übersehen oder nicht ernst genommen wurde, entwickelt später manchmal das Bedürfnis, besonders laut und präsent zu sein. Hinter diesem Verhalten steckt der Wunsch, endlich wahrgenommen und anerkannt zu werden.
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Viele Verhaltensweisen haben ihren Ursprung in der Kindheit. Fehlende Liebe und Anerkennung oder das Gefühl, niemals genug zu sein, können sich tief einprägen und das Selbstbild bis ins Erwachsenenalter prägen.
Doch wer diese Zusammenhänge erkennt, hat die Chance, alte Muster zu durchbrechen und einen neuen, selbstbestimmteren Umgang mit sich und anderen zu finden.
In dieser Bildergalerie sehen Sie, welche Verhaltensweisen für eine problematische Kindheit sprechen können.
- Online-Informationen der Berufsverbände für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Nervenheilkunde und Neurologie aus Deutschland: https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/ (Abruf: 09/2025)
- Online-Informationen des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit (BIÖG): Im Gleichgewicht – die psychische Entwicklung des Kindes stärken: https://www.kindergesundheit-info.de/themen/entwicklung/psychische-gesundheit/psychische-entwicklung/ (Abruf: 09/2025)
- Online-Informationen des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit (BIÖG): Kinder gut erziehen: https://www.kindergesundheit-info.de/themen/entwicklung/psychische-gesundheit/erziehung/ (Abruf: 09/2025)