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Woher kommt die Angst? 9 Ursachen einer generalisierten Angststörung
Fast jeder Mensch sorgt sich hin und wieder oder hat vor etwas Angst. Bei einer generalisierten Angststörung (GAS) nehmen Ängste und Grübeleien jedoch ein krankhaftes Ausmaß an. Die Angstgefühle sind ständig präsent – ohne konkreten Anlass oder klar erkennbare Auslöser. Sie können sich auf sämtliche Lebensbereiche beziehen und führen meist zu einem starken Leidensdruck.
Warum manche Menschen besonders anfällig für eine generalisierte Angststörung sind, hängt von mehreren Faktoren ab. Die folgende Bildergalerie zeigt, welche Ursachen und Risikofaktoren eine Rolle spielen können.
Generalisierte Angststörung durch Veränderungen im Gehirn
Bei einer generalisierten Angststörung ist das Gleichgewicht bestimmter Botenstoffe im Gehirn gestört – vor allem von Serotonin, Noradrenalin und GABA (Gamma-Aminobuttersäure). Diese Stoffe steuern, wie stark wir auf Stress reagieren. GABA wirkt dabei als hemmender Neurotransmitter und sorgt normalerweise dafür, dass der Körper nach einer Belastung wieder zur Ruhe kommt. Gerät dieses Zusammenspiel aus dem Gleichgewicht, bleibt die innere Anspannung dauerhaft bestehen.
Traumatische Ereignisse als Auslöser einer generalisierten Angststörung
Schwere Verluste, Unfälle, Gewalterfahrungen oder andere traumatische Erlebnisse können das Sicherheitsgefühl nachhaltig erschüttern. Auch wenn das Ereignis längst vorbei ist, reagiert der Körper weiter mit Anspannung und erhöhter Wachsamkeit. Diese dauerhafte Stressreaktion kann die Entwicklung einer generalisierten Angststörung begünstigen.
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Generalisierte Angststörung: Ursachen in der Kindheit?
Wie stabil und verlässlich frühe Beziehungen sind, prägt entscheidend, wie Menschen später mit Unsicherheit umgehen. Wer als Kind wechselhafte Zuwendung, Zurückweisung oder übermäßige Kontrolle erlebt, lernt, Nähe und Sicherheit ständig zu hinterfragen. Diese dauerhafte innere Anspannung kann sich im Erwachsenenalter fortsetzen und die Entwicklung einer generalisierten Angststörung begünstigen.
Generalisierte Angststörung: Lernerfahrungen können Auslöser sein
Nicht nur Bindungen, sondern auch Lernerfahrungen in der Kindheit beeinflussen, ob sich Ängste im Laufe des Lebens verfestigen. Wer in der Kindheit lernt, dass die Welt gefährlich oder unberechenbar ist, entwickelt leichter ein übermäßiges Sicherheitsbedürfnis. Auch überbehütende Eltern oder ständige Warnungen ("Pass auf!", "Sei vorsichtig!") können unbewusst dazu führen, dass Angst zu einer Standardreaktion wird.
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Generalisierte Angststörung kann genetisch bedingt sein
Forschende gehen davon aus, dass auch genetische Einflüsse zur Entstehung einer generalisierten Angststörung beitragen können. In Familien, in denen bereits Angststörungen vorkommen, ist das Risiko erhöht. Vererbt wird dabei nicht ein einzelnes "Angstgen", sondern eine gewisse Anfälligkeit des Stresssystems insgesamt. Diese Veranlagung bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass eine Angststörung entsteht – sie macht Betroffene lediglich empfindlicher für Belastungen.
Persönlichkeitsmerkmale: Erhöhtes Risiko für generalisierte Angststörung
Menschen mit einem starken Bedürfnis nach Sicherheit, Kontrolle oder Perfektion machen sich oft übermäßig viele Gedanken – besonders über Dinge, die sie nicht beeinflussen können. Dieses ständige Grübeln ist typisch für eine generalisierte Angststörung und kann die Angst weiter anheizen, statt sie zu verringern.
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Generalisierte Angststörung: Körperliche Erkrankungen als Verstärker
Körperliche Leiden wie Herzrhythmusstörungen, Schilddrüsenüberfunktion oder hormonelle Veränderungen können Angstgefühle verstärken. Symptome wie Herzrasen, Schwindel oder Zittern werden dabei oft fehlinterpretiert und führen zu noch mehr Angst.
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Substanzkonsum: Risiko für generalisierte Angststörung
Einige Betroffene versuchen, ihre ständige Anspannung mit Alkohol, Beruhigungsmitteln oder Drogen zu lindern. Das kann kurzfristig für Erleichterung sorgen, verschärft die Angstproblematik aber langfristig. Die Gefahr einer Abhängigkeit steigt, und die Grundangst bleibt bestehen.
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Behandlung bei generalisierter Angststörung ist ratsam
Viele Betroffene versuchen zunächst, ihre Ängste alleine in den Griff zu bekommen. Ohne Unterstützung verfestigt sich das Gedankenkarussell jedoch oft, und der Körper bleibt im Alarmzustand. Eine Psychotherapie – insbesondere eine kognitive Verhaltenstherapie – kann helfen, diesen Kreislauf zu durchbrechen, Sorgen realistisch einzuordnen und die Angststörung schrittweise zu bewältigen.
Fast jeder Mensch sorgt sich hin und wieder oder hat vor etwas Angst. Bei einer generalisierten Angststörung (GAS) nehmen Ängste und Grübeleien jedoch ein krankhaftes Ausmaß an. Die Angstgefühle sind ständig präsent – ohne konkreten Anlass oder klar erkennbare Auslöser. Sie können sich auf sämtliche Lebensbereiche beziehen und führen meist zu einem starken Leidensdruck.
Warum manche Menschen besonders anfällig für eine generalisierte Angststörung sind, hängt von mehreren Faktoren ab. Die folgende Bildergalerie zeigt, welche Ursachen und Risikofaktoren eine Rolle spielen können.
- Online-Informationen der Deutschen Angst-Hilfe e.V.: Generalisierte Angst – die Sorgenkrankheit: https://www.angstselbsthilfe.de/wissen/arten-von-angststoerungen/generalisierte-angst/ (Abruf: 10/2025)
- Online-Informationen des Bundesministeriums für Gesundheit: Generalisierte Angststörung: https://gesund.bund.de/generalisierte-angststoerung (Abruf: 10/2025)
- Online-Informationen von DocCheck: Generalisierte Angststörung: https://flexikon.doccheck.com/de/Generalisierte_Angststoerung (Abruf: 10/2025)
- Online-Informationen von MSD Manual: Generalisierte Angststörung: https://www.msdmanuals.com/de/heim/psychische-gesundheitsstoerungen/angststoerungen-und-belastungsstoerungen/generalisierte-angststoerung (Abruf: 10/2025)
- Online-Informationen von Deximed: Generalisierte Angststörung: https://deximed.de/home/klinische-themen/psychische-stoerungen/patienteninformationen/angststoerungen/generalisierte-angststoerung (Abruf: 10/2025)
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