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- Kein Urvertrauen: Folgen für Erwachsene
Wie zeigt sich fehlendes Urvertrauen? 9 versteckte Hinweise
Urvertrauen beschreibt nach dem Psychologen Erik H. Erikson das grundlegende Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit, das in den ersten Lebensmonaten entsteht. Es gilt als die Basis für Selbstwert, Vertrauen und psychische Stabilität.
Fehlt dieses Fundament, kann das im weiteren Leben deutliche Auswirkungen haben – etwa auf Beziehungen, den Umgang mit Stress oder das seelische Wohlbefinden.
Welche 9 Folgen möglich sind, wenn Erwachsene kein Urvertrauen haben, zeigt die folgende Übersicht.
Kein Urvertrauen: Folge für den Selbstwert
Ein Kind entwickelt Urvertrauen, wenn es sich angenommen und geborgen fühlt. Es lernt so: Ich bin wichtig und wertvoll. Fehlt das Urvertrauen, haben Erwachsene in der Folge öfter ein niedriges Selbstwertgefühl. Das zeigt sich etwa darin, dass sie Kritik schnell als persönlichen Angriff empfinden, sich viel mit anderen Menschen vergleichen oder das Gefühl haben, nicht gut genug zu sein.
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Fehlendes Urvertrauen führt zu Misstrauen
Menschen mit Urvertrauen haben sich als Kinder darauf verlassen können, dass ihre Eltern zuverlässig für sie da sind. Ohne diese Erfahrung, entwickelt sich häufiger eine Haltung des Misstrauens. Erwachsene begegnen ihrem Umfeld öfter argwöhnisch. Sie zweifeln etwa daran, dass andere Menschen ihnen wohlgesonnen sind oder Versprechen einhalten werden.
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Kein Urvertrauen: Ständige Angst ist Hinweis
Urvertrauen vermittelt von Anfang an das Gefühl: Die Welt ist ein sicherer Ort. Fehlt dieses Fundament, ist die Folge mitunter eine dauerhafte innere Anspannung. Betroffene machen sich übermäßig Sorgen oder fühlen sich schnell bedroht – selbst ohne konkreten Anlass. Langfristig kann auch das Risiko erhöht sein, eine Angststörung zu entwickeln.
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Fehlendes Urvertrauen: Soziale Isolation als Folge
Urvertrauen ermöglicht, Nähe zuzulassen und stabile Bindungen aufzubauen. Ohne diese Grundlage ziehen sich Erwachsene möglicherweise eher zurück und haben Schwierigkeiten, Kontakte zu knüpfen und aufrechtzuerhalten. Freundschaften entstehen dann seltener oder halten nicht lange, weil das Vertrauen fehlt.
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Kein Urvertrauen: Beziehungsprobleme als Folge
Besonders in Liebesbeziehungen macht sich ein fehlendes Urvertrauen bemerkbar. Das Bedürfnis nach Nähe ist bei Betroffenen oft hoch – gleichzeitig kann zu viel Nähe auch als überfordernd empfunden werden. Nicht selten sind romantische Beziehungen dadurch konfliktreich und von Unsicherheit geprägt.
Fehlendes Urvertrauen: Depressionen als Hinweis
Fehlt das Urvertrauen, fehlt oft auch die innere Stabilität, die im Leben Halt gibt. Das kann im Erwachsenenalter das Risiko für psychische Erkrankungen erhöhen. Besonders depressive Verstimmungen können eine Rolle spielen, in manchen Fällen auch Depressionen.
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Fehlendes Urvertrauen: Geringe Belastbarkeit als Folge
Eine weitere mögliche Folge von fehlendem Urvertrauen ist eine geringere seelische Belastbarkeit. Wer das Fundament von Sicherheit und Geborgenheit als Kind nicht erfahren hat, fühlt sich im Erwachsenenalter oft schneller überfordert. Stress, Kritik oder Konflikte, ob im Job oder privat, wirken intensiver und lassen Betroffene leichter aus dem Gleichgewicht geraten.
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Kein Urvertrauen: Folgen für das Berufsleben
Ein fehlendes Urvertrauen kann sich auch im Berufsleben bemerkbar machen. Betroffene fühlen sich etwa sehr schnell verunsichert, wenn sie Feedback zu ihrer Arbeit erhalten oder haben Schwierigkeiten, sich im Team einzubringen. Andere versuchen, ihre innere Unsicherheit durch Perfektionismus und übermäßige Leistungsbereitschaft zu überspielen – was zusätzlichen Stress erzeugt.
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Ohne Urvertrauen zu pessimistischer Grundhaltung
Erwachsenen ohne Urvertrauen fällt es mitunter schwerer, mit Zuversicht auf das Leben zu blicken. Statt Optimismus prägen Zweifel und Sorgen das Denken. Als Folge entsteht eine eher pessimistische Grundhaltung: Betroffene denken häufiger, dass Dinge schiefgehen, oder rechnen schon im Voraus mit Problemen – auch wenn das objektiv nicht wahrscheinlich ist.
Urvertrauen beschreibt nach dem Psychologen Erik H. Erikson das grundlegende Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit, das in den ersten Lebensmonaten entsteht. Es gilt als die Basis für Selbstwert, Vertrauen und psychische Stabilität.
Fehlt dieses Fundament, kann das im weiteren Leben deutliche Auswirkungen haben – etwa auf Beziehungen, den Umgang mit Stress oder das seelische Wohlbefinden.
Welche 9 Folgen möglich sind, wenn Erwachsene kein Urvertrauen haben, zeigt die folgende Übersicht.
- Online-Informationen vom Pschyrembel: Urvertrauen: https://www.pschyrembel.de/Urvertrauen/K0NEK (Abruf: 11/2025)
- Online-Informationen des Bayerischen Rundfunks: Wie Kinder und Erwachsene Vertrauen entwickeln: https://www.ardalpha.de/wissen/psychologie/fehlendes-urvertrauen-definition-entwickeln-lernen-aufbauen-staerken-tipps-kinder-100.html (Abruf: 11/2025)
- Online-Informationen der Bundesärztekammer (Arbeitsgemeinschaft der deutschen Ärztekammern) und Kassenärztlichen Bundesvereinigung: Eltern-Kind-Bindung: Kindheit bestimmt das Leben: https://www.aerzteblatt.de/archiv/eltern-kind-bindung-kindheit-bestimmt-das-leben-82991928-24d9-4efc-9d4e-15be481f92ae (Abruf: 11/2025)
- Online-Informationen der Julius-Maximilians-Universität Würzburg: Vertrauen: Basis wird in der Kindheit gelegt: https://www.uni-wuerzburg.de/aktuelles/einblick/single/news/vertrauen-basis-wird-in-der-kindheit-gelegt/ (Abruf: 11/2025)
- Online-Informationen der LIMES Schlosskliniken AG: Gefühlskalte Mutter – Folgen und Auswirkungen für Kinder: https://www.limes-schlosskliniken.de/blog/gefuehlskalte-mutter/ (Abruf: 11(2025)