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- Wie verhält sich ein narzisstischer Vater?
Narzisstischer Vater: Typische Anzeichen und Spätfolgen
Ein narzisstischer Vater kann tiefe Spuren im Leben seiner Kinder hinterlassen. Toxische Verhaltensmuster wie ständige Kritik oder der Drang nach Kontrolle beeinflussen das Selbstbild und die Fähigkeit, anderen Menschen zu vertrauen.
Viele Betroffene spüren die Folgen oft erst später im Leben – in Beziehungen, im Umgang mit Grenzen oder im Gefühl, nie genug zu sein.
Welche typischen Anzeichen auf einen narzisstischen Vater hindeuten können, zeigt die Bildergalerie.
Narzisstischer Vater will bewundert werden
Narzisstische Väter wollen von ihrem Umfeld bewundert und anerkannt werden. Sie betonen häufig ihre eigenen Leistungen und Sichtweisen und erwarten von ihrer Familie Bestätigung. Kritik erleben sie als persönliche Kränkung und reagieren mit Rückzug oder Wut. Kinder lernen früh, dass Widerspruch zu Ablehnung führt. Dadurch entsteht oft eine Beziehung, die von Anpassung statt von echter Nähe geprägt ist.
Narzisstischer Vater: Kontrolle ist Anzeichen
Weitere Anzeichen für einen narzisstischen Vater sind Kontrolle und Dominanz. In der Familie will er bestimmen, was richtig ist – von Alltagsentscheidungen bis zu der Frage, welchen Weg der Nachwuchs im Leben einschlägt. Um seinen Willen durchzusetzen, übt der narzisstische Vater Druck aus oder weckt Schuldgefühle. So entsteht ein Familienklima, dass Kindern wenig Raum für eigene Wünsche und Entscheidungen lässt.
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Narzisstischer Vater hat keine Empathie
Fehlende Empathie ist ein zentrales Merkmal narzisstischer Väter. Sie nehmen die Gefühle oder Sorgen ihrer Kinder kaum wahr oder empfinden sie als übertrieben und lästig. Mitgefühl oder Trost bleiben aus – stattdessen reagieren sie abwertend oder gleichgültig. Kinder lernen so mitunter, eigene Emotionen zu unterdrücken, und haben später oft Schwierigkeiten, Vertrauen und Nähe zuzulassen.
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Narzisst als Vater: Lob nur bei Leistung
Ein narzisstischer Vater verknüpft Zuwendung oft mit Erfolg. Anerkennung gibt es nur, wenn Erwartungen erfüllt oder Leistungen erbracht werden – etwa gute Noten oder angepasstes Verhalten. Bleibt dies aus, wird der Nachwuchs kritisiert, verspottet oder ignoriert. Betroffene Kinder entwickeln so das Gefühl, Liebe verdienen zu müssen, statt sie selbstverständlich zu erfahren.
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Narzisstischer Vater: Instabile Stimmung
Wenn der Vater ein Narzisst ist, kann er emotional sehr widersprüchlich sein. In einem Moment wirkt er charmant und liebevoll, im nächsten abweisend oder wütend. Für Kinder ist das schwer auszuhalten: Sie wissen nie, welche Reaktion sie erwartet. Diese Unberechenbarkeit ist ein typisches Anzeichen narzisstischer Väter und kann später dazu führen, dass Betroffene Schwierigkeiten haben, vertrauensvolle Beziehungen aufzubauen.
Narzisstischer Vater: Keine Eigenverantwortung
Fehlende Eigenverantwortung ist ein weiteres Anzeichen für einen narzisstischen Vater. Er schiebt seine Probleme oder Fehler oft auf andere – die Partnerin, die Kinder oder äußere Umstände. Eigene Anteile werden nicht erkannt, weil sie nicht zum Selbstbild passen. Das kann dazu führen, dass sich Kinder für Stimmungen oder Konflikte im Elternhaus verantwortlich fühlen.
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Narzisstischer Vater: Sohn als Rivale
Narzisstische Väter sehen vor allem ihren Sohn oft nicht als Verbündeten, sondern als Rivalen. Besonders dann, wenn der Junge Selbstbewusstsein oder Eigenständigkeit zeigt, fühlt sich der Vater schnell herausgefordert. Auch Zuwendung oder Bewunderung, die der Sohn von der Mutter erhält, kann Eifersucht auslösen. Statt Unterstützung erfahren Kinder in solchen Familien häufig Konkurrenzdruck und das Gefühl, sich ständig beweisen zu müssen.
Narzisstischer Vater: Folgen im Erwachsenenleben
Wer mit einem narzisstischen Vater aufgewachsen ist, nimmt die seelischen Wunden aus der Kindheit häufig unbewusst mit ins Erwachsenenalter. Viele Betroffene haben später das Gefühl, immer funktionieren zu müssen, und kämpfen mit Perfektionismus und Versagensängsten. Andere haben Probleme, Grenzen zu wahren oder Nähe zuzulassen. Auch können die Erfahrungen aus der Kindheit das Risiko für Burnout, Angststörung oder Depression erhöhen.
Hilfe bei einem narzisstischen Vater
Mit einem narzisstischen Vater aufzuwachsen prägt, aber die Erfahrungen müssen nicht das Leben bestimmen. Eine Psychotherapie oder der Austausch mit Selbsthilfegruppen können helfen, die Beziehungsmuster der Kindheit zu erkennen und Grenzen zu setzen. Mit Zeit und Geduld ist es möglich, ein stabiles Selbstwertgefühl zu entwickeln.
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Ein narzisstischer Vater kann tiefe Spuren im Leben seiner Kinder hinterlassen. Toxische Verhaltensmuster wie ständige Kritik oder der Drang nach Kontrolle beeinflussen das Selbstbild und die Fähigkeit, anderen Menschen zu vertrauen.
Viele Betroffene spüren die Folgen oft erst später im Leben – in Beziehungen, im Umgang mit Grenzen oder im Gefühl, nie genug zu sein.
Welche typischen Anzeichen auf einen narzisstischen Vater hindeuten können, zeigt die Bildergalerie.
- Online-Informationen von MSD Manual: Narzisstische Persönlichkeitsstörung (NPS): https://www.msdmanuals.com/de/profi/psychiatrische-erkrankungen/pers%C3%B6nlichkeitsst%C3%B6rungen/narzisstische-pers%C3%B6nlichkeitsst%C3%B6rung-nps (Abruf: 11/2025)
- Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Psychoanalyse, Psychotherapie, Psychosomatik und Tiefenpsychologie (DGPT) e. V.: S3-Leitlinie Diagnostik, Therapie und Rehabilitation von Patientinnen und Patienten mit schwerer Beeinträchtigung der Persönlichkeitsfunktionen (LL-SBPF). AWMF-Leitlinien-Register Nr. 134/001: https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/134-001 (Stand: 08/2024, Abruf: 11/2025)