- Home
- Krankheiten
- Depression
- 7 Tipps für Angehörigen
Depression bei Angehörigen: 7 Tipps für eine gesunde Beziehung
Wenn ein geliebter Mensch an Depressionen erkrankt, verändert sich auch das Leben seiner Angehörigen. Denn Depression ist mehr als Verstimmung – sie beeinflusst Denken, Fühlen und Verhalten und betrifft auch das Umfeld.
Diese Galerie zeigt, wie Wissen, Verständnis und Selbstfürsorge helfen können, die Beziehung zu stärken und den Umgang mit der Erkrankung zu erleichtern.
Depression bei Angehörigen: Wissen schafft Sicherheit
Eine Depression ist eine psychische Erkrankung. Sie entsteht durch das Zusammenspiel biologischer, psychischer und sozialer Faktoren – etwa durch Veränderungen im Botenstoffhaushalt, anhaltenden Stress oder belastende Lebensereignisse. Antriebslosigkeit oder Rückzug sind oft Teil der Erkrankung. Wer erkennt, dass Betroffene sich in ihrer Krankheit nicht wie gewohnt verhalten können, reagiert häufig mit mehr Verständnis.
Lesetipp: 11 körperliche Symptome bei Depressionen
Depression bei Angehörigen: Zuhören, ohne zu bewerten
Eine Depression hat viele Gesichter: Es ist normal, dass Betroffene Phasen erleben, in denen sie Freude empfinden oder aktiv wirken – das heißt nicht, dass die Erkrankung verschwunden ist. Echtes Zuhören ist wichtiger als gut gemeinte Ratschläge. Sätze wie "Reiß dich zusammen" verfehlen ihr Ziel und erzeugen Druck. Besser ist es, Raum für Gefühle zu lassen. Ein einfaches "Ich bin hier" kann mehr Halt geben und das Gefühl stärken, verstanden zu werden.
Lesetipp: Smiling Depression – Wenn gute Laune nur Fassade ist
Depression bei Angehörigen: Geduld zeigen
Auch wenn sich Depressionen oft durch Verzweiflung, Rückzug oder Klagen äußern, ist Geduld für ein verständnisvolles Miteinander wichtig. Betroffene daran zu erinnern, dass es sich um eine behandelbare Erkrankung handelt, kann ebenfalls Halt geben.
Depression bei Angehörigen: Nähe zeigen – ohne zu drängen
Depressionen verändern häufig das Bedürfnis nach Nähe. Während sich manche Betroffene zurückziehen möchten, suchen andere mehr Halt. In der Folge kann eine Umarmung manchmal guttun – oder überfordern. Offen zu fragen, was im Moment hilft, zeigt Einfühlungsvermögen und vermeidet Missverständnisse.
Depression bei Angehörigen: Den Alltag entlasten
Für viele Betroffene ist Unterstützung im Alltag sehr wertvoll, sie sollte jedoch nicht entmündigend wirken. Gemeinsame Aktivitäten wie Einkaufen oder das Planen von Terminen geben Struktur und fördern die Selbstwirksamkeit. Dabei ist es sinnvoll, nicht alle Aufgaben zu übernehmen, sondern zu fragen, welche besonders schwerfallen. So bleibt das Gefühl, nützlich zu sein, erhalten, und Betroffene können trotz Erkrankung weiterhin ihre alltäglichen Aufgaben bewältigen.
Eigene Grenzen ernst nehmen
Viele Angehörige möchten helfen und merken oft nicht, wie erschöpft sie selbst sind. Warnsignale hierfür sind beispielsweise Dauerstress, Schlafprobleme oder Gereiztheit. Wichtig ist es daher, auf Selbstfürsorge zu achten, sich Pausen zu nehmen und Zeit für Hobbys oder Gespräche mit Freund*innen zu finden. Auch professionelle Unterstützung, etwa in Form von Angehörigengruppen, kann dabei helfen, langfristig mental gesund zu bleiben.
Depression bei Angehörigen: Offene Gespräche über Gefühle sprechen
Gefühle wie Hilflosigkeit, Angst oder Wut dürfen von beiden Seiten ausgesprochen werden.
Ehrlichkeit stärkt das Vertrauen, solange der Ton respektvoll bleibt. Hilfreich ist es, in Ich-Botschaften zu sprechen. Zum Beispiel: "Ich mache mir Sorgen, wenn du dich zurückziehst", statt Vorwürfe zu äußern. So bleibt der Dialog offen und verbindend.
Lesetipp: Depressionen – Diese 7 Sätze sind für Betroffene keine Hilfe
Wenn ein geliebter Mensch an Depressionen erkrankt, verändert sich auch das Leben seiner Angehörigen. Denn Depression ist mehr als Verstimmung – sie beeinflusst Denken, Fühlen und Verhalten und betrifft auch das Umfeld.
Diese Galerie zeigt, wie Wissen, Verständnis und Selbstfürsorge helfen können, die Beziehung zu stärken und den Umgang mit der Erkrankung zu erleichtern.
- Online-Informationen der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention: Rat für Angehörige von Menschen mit Depression: https://www.deutsche-depressionshilfe.de/depression-infos-und-hilfe/rat-fuer-angehoerige (Abruf: 11/025)
- Online-Informationen des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin (ÄZQ): Depression – Eine Information für Angehörige und Freunde: https://www.bundesaerztekammer.de/fileadmin/user_upload/BAEK/Patienten/Patienteninformationen/depression-angehoerige-kip.pdf (Abruf: 11/2025)
F32.8