Bindehautentzündung: 10 Hausmittel, die für Linderung sorgen

Gegen die durch das Sekret verklebten Lider können warme, feuchte Kompressen (Baumwolltuch oder Waschlappen) helfen: Sie beseitigen den Augenschleim und lindern auch den Juckreiz. Bei einem Fremdkörpergefühl im Auge empfinden viele Betroffene kalte Kompressen als wohltuend.

Lesetipp: Augenkrankheiten mit Bildern erkennen 

Augentrost (Euphrasia officinalis) ist ein verbreitetes Hausmittel bei Augenbeschwerden. Die Heilpflanze soll entzündungshemmend, abschwellend und schmerzlindernd wirken. Die Studienlage zur Wirkung bei Augenerkrankungen ist jedoch noch dünn. In der Apotheke sind Augentropfen mit Euphrasia erhältlich. Aber auch in getrockneter Form kann man Augentrost kaufen.

Für eine Augentrost-Auflage rund 250 Milliliter Wasser aufkochen und einen Teelöffel Augentrost hineingeben. Kurz ziehen lassen, dann ein Baumwolltuch in den Aufguss tauchen, auswringen und auf die Augen legen. Der Wickel eignet sich auch, um Schorf und Sekret vorsichtig zu entfernen.

Kalte Auflagen mit Quark sind ein beliebtes Hausmittel bei Konjunktivitis. Denn sie sorgen für einen kühlenden Effekt und lindern Schwellungen.

Dazu ein Tuch oder einen Waschlappen in kaltes Wasser tauchen und anschließend auswringen. Rund 100 Gramm gekühlten Quark auf das Tuch streichen und dieses zu einem Päckchen zusammenklappen. Quarkauflage für maximal 20 Minuten auf das geschlossene Auge legen.

Diverse Studien legen nahe, dass von Honig ein entzündungshemmender, antibakterieller und wundheilender Effekt ausgehen kann. Viele Erkrankte setzen bei Bindehautentzündung daher auf einen Honig-Aufguss. Dazu einen Teelöffel Honig in rund 500 Milliliter abgekochtem Wasser auflösen und als Augenspülung verwenden – ruhig mehrmals täglich.

Lesetipp: Bindehautentzündung – 8 Symptome einer Konjunktivitis

Neben Honig wird auch die Ringelblume eingesetzt, um die Beschwerden einer Bindehautentzündung zu lindern. Ob die Calendula officinalis tatsächlich antibakteriell wirkt, ist wissenschaftliche bislang zwar nicht belegt. Eine äußerliche Anwendung empfinden viele Erkrankte jedoch als wohltuend. 

Für einen lindernden Effekt einen Teelöffel Ringelblumen in rund 250 Milliliter heißes Wasser geben. Tee 15 Minuten ziehen lassen. Eine Kompresse oder einen Wattebausch in den Aufguss tauchen und anschließend auf die Augen legen. Mehrmals täglich wiederholen.

Salbei wird seit Jahrhunderten als Heilpflanze eingesetzt und ist in seiner Anwendung vielseitig. Als Aufguss können die ovalen Blätter auch bei Augenentzündungen wohltuend sein. Salbeiblätter sind getrocknet in der Apotheke oder im Drogeriemarkt erhältlich, können aber auch frisch verwendet werden.

Dazu einige Blätter der Heilpflanze mit rund 100 Milliliter Wasser aufkochen. Flüssigkeit abkühlen lassen und mit einem Tuch oder Wattebausch vorsichtig auf die geschlossenen Augenlider tupfen. Zehn Minuten einwirken lassen, dann mit Wasser abwaschen.

Kamille wird oft als Hausmittel bei entzündlichen Beschwerden eingesetzt, doch bei einer Bindehautentzündung ist Vorsicht geboten. Denn die Heilpflanze gehört zur Familie der Korbblütler, die allergische Reaktionen auslösen können. Im Auge kann dies zu verstärkten Reizungen und einer Verschlimmerung der Symptome führen. Kamille enthält zudem winzige Härchen und Pflanzenpartikel, die die Augenoberfläche zusätzlich reizen können. 

Die antibakterielle Wirkung, die von Zwiebeln ausgeht, kann wirksam gegen Augenentzündungen eingesetzt werden. Hierzu Zwiebel schälen, in kleine Würfel schneiden und in rund 200 Millilitern Milch erhitzen. Flüssigkeit abkühlen lassen und mehrmals täglich mit einem Baumwolltuch über die Augenlider tupfen. 

Übrigens: Durch den Kochvorgang werden die reizenden Stoffe der Zwiebel gehemmt, sodass die Flüssigkeit ruhig ins Augeninnere gelangen kann.

Einige Menschen setzen bei Entzündungen der Bindehaut auf kühle Gurkenscheiben, die sie sich auf die geschlossenen Augen legen. Die Anwendung sorgt für einen angenehm kühlenden Effekt, wodurch Juckreiz, Augenbrennen und Schwellungen abklingen können.

Bestimmte Augentropfen, sogenannte künstliche Tränen ohne Konservierungsstoffe, unterstützen das entzündete Auge, indem sie die natürliche Tränenflüssigkeit stärken. Kortisonhaltige Tropfen können abschwellend wirken. Auch Mastzellstabilisatoren oder Antihistaminika sind eine Option – hier sollte die*der Ärztin*Arzt zurate gezogen werden.

Wer normalerweise Kontaktlinsen trägt, sollte für die Zeit der Bindehautentzündung darauf verzichten und stattdessen Brille tragen. Die Augen werden so weniger gereizt und die Kontaktlinsen können das Auge nicht erneut infizieren. Auch sollte vorübergehend zumindest auf Augen-Make-up verzichtet werden, um das Auge nicht weiter zu reizen und die Gefahr einer Neuinfizierung zu reduzieren.

Lesetipp: Hausmittel bei trockenen Augen

Meist heilt eine Bindehautentzündung durch Bakterien oder Viren ab, ohne dass eine medikamentöse Therapie zwangsläufig erforderlich ist. Dennoch ist es ratsam, bei geröteten, juckenden Augen ärztlichen Rat aufzusuchen. Denn nur Fachleute können die genaue Ursache der Augenentzündung feststellen und abwägen, ob eine Behandlung mit Antibiotika oder anderen Präparaten sinnvoll ist.