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Kann man davon Aids kriegen???

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  • Kann man davon Aids kriegen???

    Hallo, ich habe eine sehr wichtige Frage und bin etwas verunsichert. Mein Freund hat bei einem schweren Verkehrsunfall (vier junge Männer) mitgeholfen. Die Männer bluteten überall und zwei davon sind später an ihren Verletzungen gestorben. Mein Freund hat versucht mit bloßen Händen die Autotür zu öffnen, die klemmte und hat bei dem einen Mann den Puls gefühlt. Seine Freunde haben sich dann um die anderen Männer gekümmert. Da die Männer aus dem Mund bluteten, hat sich mein Freund nicht getraut Mund-zu-Mund Beatmung zu machen, da er kein Zwischenstück hatte und Angst vor HIV. Er sagt er kann sich nicht errinnert Blut an den Händen gehabt zu haben und jemand angefaßt zu haben der blutete. Ich mache mir aber trotzdem Sorgen. Vielleicht ist ja doch etwas Blut an seine Hand gelangt. An der einen Hand hatte er am Finger drei leichte runde Kratzer (passiert bei der Gartenarbeit). Die waren jedoch schon fast eine Woche alt und über ihnen war schon eine Kruste und mein Freund meinte, da wäre schon Haut darunter. Es ist natürlich nicht gesagt, dass der Verletzte Aids hat, mein Freund meinte er hätte seines Wissens kein Blut angefaßt und die kleinen Kratzer wären fast verheilt gewesen aber ich bin trotzdem voller Sorgen. Kann da wirklich nichts passiert sein? Muß die Wunde frisch bluten damit er sich infiziert? Und muß viel Blut von dem Fremden dorthin gelangen? Über Antworten wäre ich sehr dankb


  • Risiko äusserst gering...


    ... wenn nicht auszuschliessen. Leider habe ich auf keiner Aidsseite die Antwort auf deine konkrete Frage gefunden. Ich verstehe aber sehr gut, dass dich dies natürlich beschäftigt.

    Schreib doch diese Frage mal an:

    [email protected]

    Dort wird man dir sicher klar Auskunft geben können. Ich bin mir fast sicher, dass du dich beruhigen darfst.

    Meiner Meinung nach ist das Risiko nämlich wirklich verschwindend. Es wäre ja schon ein riesen Zufall, wenn eines der Opfer HIV infisziert wäre einerseits und dann andererseits eine Ansteckung über möglicherweise geringfügige Blutpartikel möglich wäre...

    So hat man zum Beispiel nachweisen können, das die gemeinsame Nutzung von Zahnbürsten mit einem HIV Positiven keine Ansteckungsgefahr birgt, weil die Konzentration der Aidsviren viel zu gering ist.

    Wäre ein Risiko da, sich Hilfeleistungen an einem Verunfallten anzustecken, hätte man wohl auch in der ganzen Aidsdebatte längst über diesen Umstand (Hilfeleistung bei schweren Unfällen) orientiert und entsprechende Empfehlungen zum Schutz vor Ansteckung publik gemacht. So müsste vermutlich jeder Autofahrer ein Notset mit Handschuhen und "Mundbeatmungszwischenstück" mitführen...

    Unser Gesetz sieht natürlich vor, dass jeder verpflichtet ist, einem Unfallopfer erste Hilfe zu leisten und wer dies wissentlich nicht tut, kann bestraft werden. So gesehen, hat sich dein Freund richtig verhalten, indem er die notwendige Hilfe geleistet hat.

    Für eine 100%ige Antwort schreibst du wohl am besten an die obige E-mail Adresse und fragst da nach.

    Uebrigens, deren Antwort würde sicher noch viele hier interessieren...

    Kommentar


    • News!


      Nun hat mich deine Frage doch auch ziemlich beschäftigt und ich habe Sie mal an ein Schweizer Aidsforum gepostet... Gerade jetzt kam die Antwort per E-mail wie folgt:

      ************

      Liebe Kyria

      Die Situation, die die Frau schildert, stellt für diesen Mann kein Risiko dar. Eine Übertragung des Virus auf diese Weise, ist nur möglich, wenn eine
      gewisse Menge frischen infizietren Blutes direkt in die eigene Blutbahn gerät. Der Mann hätte also selber auch eine offene, blutende Wunde haben
      müssen, in die fremdes infiziertes Blut gelangt wäre, was aber ja nicht der Fall war. Kleine Kratzer an den Händen, wie man sie oft hat, stellen kein
      Risiko dar, bzw. bieten keine Eintrittspforte für das Virus

      Was aber ein Risiko dargestellt hätte, wäre wenn er infiziertes Blut in den Mund bekommen hätte.

      Freundliche Grüsse
      die Redaktion

      ************

      Hoffe, das du dich nun beruhigen kannst!

      lg, Kyria


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      • RE: Kann man davon Aids kriegen???


        Hi Du,

        Wenn dich das so beunruhigt dann schick ihn doch zu einem Hiv Test,dann habt ihr beide Gewissheit!

        lg julsn

        Kommentar



        • wartezeit


          Da ist ja leider immer das zeitproblem mit dem HiV tests.
          Ich finde es deshalb toll, daß sich kyria die Mühe mit der Information und dieser tollen Antwort hier gemacht hat.

          Kommentar


          • RE: News!


            Liebe Kyria,

            danke für deine Mühe und die beruhigende Antwort.

            Liebe Grüße Klea

            Kommentar


            • RE: wartezeit


              Also bei uns in Österreich hast das vorläufige Ergebnis in einer woche nach der Blutabnahme!!
              Aber nichts für ungut!!

              lg julia

              Kommentar



              • RE: wartezeit


                Ich glaube, Moonrise meinte auch nicht die Zeit zwischen Blutabnahme und Ergebnis, sondern den Zeitabstand zwischen Infektion und Nachweisbarkeit des Virus im Blut.

                Kommentar


                • RE: Kann man davon Aids kriegen???


                  Hallo Klea!

                  Selbst wenn man HIV-infiziertes Blut auf die (intakte) Haut bekommt, kann man sich nicht infizieren. Das ist ganz gewiss. Und so wie du das mit dem Unfall schilderst, deutet nichts auf eine mögliche Infektions-Möglichkeit hin. Auch die abheilenden Narben spielen keine Rolle.
                  Daneben müßten die Verunglückten HIV-infiziert gewesen sein, um sich überhaupt anstecken zu können. Alles in allem, denke ich, kannst du ganz beruhigt sein.


                  Noch ein paar Anmerkungen zu Unklarheiten in der Diskussion:

                  Bei einer wirklichen Infektion, kann man erst nach frühestens 6 Wochen einen Test durchführen lassen. Vorher ist das Virus im Blut nicht nachweisbar

                  Infizieren könnte man sich -ganz theoretisch- auch, wenn der Verunglückte Blut im Mund hat, das bei der Mund-zu-Mund Beatmung auf die eigene Schleimhaut gelangt. Das ist aber sehr unwahrscheinlich, denn:
                  mit einer "normalen" Beatmungstechnik kommt man kaum mit Blut im Mund des Anderen in Kontakt.
                  Und zweitens müßte derjenige ja infiziert sein, das ist auch selten.
                  Und drittens führen kleine Spuren Blut auch nicht unbedingt zu einer Infektion.
                  Summiert man die Wahrscheinlichkeiten, merkt man, dass die Mund-zu-Mund Beatmung als Ansteckungsquelle überschätzt wird.

                  Die geringe Wahrscheinlichkeit einer ganz theoretisch möglichen HIV-Infektion bei der Mund-zu-Mund Beatmung kollidiert somit nicht mit der Verpflichtung bei der Ersten Hilfe.
                  Wer will darüber hinaus mit dem schlechten Gewissen leben, jemanden auf dem Gewissen zu haben, der gestorben ist, nur weil man nicht die simple, aber wirkungsvolle, Erste Hilfe geleistet hat?

                  Da neben der HIV-Problematik auch Erbrochenes eklig ist und Heaptitis C auch bedacht sein muß, habe ich persönlich eine Beatmungsfolie im Auto (kann man sich auch an den Schlüsselbund machen) liegen. Die besteht aus einer Folie mit einem Einwegsventil über das man beatmen kann, ohne mit dem zu Beatmenden in Kontakt kommen. Das gibts in jeder Apotheke und kostet ( weiß nicht mehr so genau...) um die 4 - 5 €.

                  Viele Grüße, nexus

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