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Liebe nach Depression?

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  • Liebe nach Depression?

    Hallo,

    also ich habe folgendes Problem und hätte gerne eine Rat von außen:
    ich habe eine schwere Depression hinter mir, es wird seit einiger zeit besser, jedoch hatte ich viel Stress in letzter zeit und jetzt fühle ich mich wieder etwas schlechter. Da die Depression bekanntlich Gefühle unterbindet, frage ich mich, ab wann diese denn zurück kommen. Wie gesagt wird es bereits besser, aber Glück und Liebe fühle ich immernoch sehr selten, obwohl ich stark daran arbeite, wieder ins Leben zurück zu finden. Es tut mir immer weh, zu sehen, wie glücklich und verliebt andere Paare sind, während ich in meinem Freund nur eine Art guten freund sehe, er ist halt da aber niemand besonderes mehr. Wir sind noch nicht ganz 3 Jahre zusamme, in diesen hat sich viel getan, ich hatte jetzt viel Veränderung in meinem Leben, habe gerade das Abitur gemacht und muss nun meinem Weg in die Zukunft finden. Ich versuche, mich zu bessern, meine Fehler und Ängste zu bekämpfen und merke, dass ich mich weiterentwickel. Ich habe Angst, dass ich mich von meinem Freund entferne, ich will ihn wieder lieben können und das verspüren können, was eine Beziehung eigentlich ausmacht.
    Ab wann kann ich damit rechnen, wieder Gefühle empfinden zu können? Wie lange muss ich damit leben, dass er einfach noch nicht der ist, der er in meinen Augen mal war, der perfekte Partner, der, mit dem ich mein Leben verbringen will?
    oder kommt das überhaupt wieder oder habe ich mich zu sehr verändert, mich von ihm weg gelebt?

    ich hoffe, ihr könnt eure Ratschläge oder Erfahrungen mit mir teilen.

    Liebe Grüße, Mara


  • Re: Liebe nach Depression?

    Hi Mara,
    es ist schwer zu sagen wann Gefühle deinen Partner betreffend wiederkehren.
    Es ist ja auch die Frage, ob die Gefühle überhaupt noch so sind wie früher.

    Du sprichst von verliebten Paaren und das wünschst du dir auch wieder, ihr seid aber über die Verliebtheitsphase hinaus, also wäre es auch völlig normal wenn sich dieses Schmetterlingsgefühl nicht mehr einstellt, sondern anderen, beständigeren Gefühlen weicht.

    Man kann auch nicht nur im Bezug auf deinen Freund beurteilen ob es an der Depression liegt, du auch nicht.
    Es müssten noch andere Vergleiche her.
    Wie steht es ansonsten mit deinen Gefühlen, sind sie generell abgestumpft, oder wieder normal, hast du nur im Bezug auf deinen Freund Schwierigkeiten?
    Und sind diese Schwierigkeiten vielleicht nicht doch eher der Erinnerung an früher geschuldet, also einer melancholischen Erinnerung, ohne zu berücksichtigen dass sich Gefühle im Laufe der Zeit sowieso verändern, aber nicht unbedingt zum Schlechteren nur eben nicht mehr so Euphorisch fühlbar.

    Wie lange ist deine Depression denn her, oder besser gefragt, wie lange befindest du dich auf dem Weg der Besserung und welche Einschränkungen gibt es noch im Bezug auf dein Gefühlsleben zu deinem Umfeld und zu dir selber?

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    • Re: Liebe nach Depression?

      Du hast geschrieben, dass Du viel Stress in letzter Zeit hattest. Ich würde mir an Deiner Stelle noch Zeit geben. Von mir kann ich sagen, dass Gefühle schwankend sind und noch nie gleichbleibend waren. Ich kann heute total begeistert und voller Elan sein und am nächsten Morgen bin ich erschöpft und lustlos. Ich nehme es so hin und zwinge mich dann zu nichts. Hauptsächlich passiert mir das nach Stress-Situationen und Überforderung. Wie läuft es denn bei Euch so mit dem Sexualleben ?

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      • Re: Liebe nach Depression?

        "Wie gesagt wird es bereits besser, aber Glück und Liebe fühle ich immernoch sehr selten.."

        Es ist richtig, dass bei schweren Depressionen alle Gefühle betroffen sind, bei der Rückbildung Freude und Glücksgefühle manchmal länger beeinträchtigt bleiben. Wie lange ist individuell sehr unterschiedlich.

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        • Re: Liebe nach Depression?

          Hallo,

          ich habe eine schwere Depression hinter mir, es wird seit einiger zeit besser, jedoch hatte ich viel Stress in letzter zeit und jetzt fühle ich mich wieder etwas schlechter.

          Ich versuche, mich zu bessern, meine Fehler und Ängste zu bekämpfen und merke, dass ich mich weiterentwickel.

          Liebe Grüße, Mara
          Hallo Mara,
          ich habe Deinen Beitrag nochmals heute früh durchgelesen.

          Es geht bei Dir ja schon etwas voran. Du hast geschrieben, dass es seit einiger Zeit schon wieder besser geht. Ist aber noch nicht stabil. Das ist doch ein Lichtblick und zeigt, dass diese Phase noch etwas Zeit braucht und dem Ende zugeht.

          Mir wurde mal gesagt, dass sich hinter der Angst eine Depression verbergen kann.

          Ich bemerke bei mir in solchen Phasen, dass ich manchmal extrem verletzbar bin und sich die Angst vor Menschen dann noch verstärkt. Wegen einer Lappalie nur.

          Wie Tired schon geschrieben hat, kann das mehrere Ursachen haben. z.B. Erlebnisse aus der Vergangenheit, die plötzlich angedoggt wurden.

          Mir begegnet plötzlich ein Mensch, der in mir eine Lawine an Emotionen aufwirbelt. Es gab lediglich nur einen kurzen realen Kontakt.

          Alles, was er sagt, trifft mich wie ein Dolch im Herzen. Aber ebenfalls unerträgliche Sehnsucht nach Liebe kommt plötzlich im Spiel. Da tauchen unbekannte, extreme Berührungsängste auf. Bin wie gelähmt. Hab' das Gefühl, es zieht mir regelrecht den Boden unter den Füßen weg, wenn ich ihm begegne. Du willst Kontakt und bist aber gar nicht in der Lage, auf den Anderen zuzugehen und ihn anzusprechen. Mein Leben wird vollkommen davon beherrscht.

          Das hat Jahre gedauert, bis sich diese Symptome bei mir wieder langsam ausgeschlichen haben. Ganz weg sind sie immer noch nicht. Es ist noch vernebelt.

          Noch heute bewegt mich das sehr, weil es ein unbekanntes Rätsel geblieben ist. So etwas kannte ich bislang noch nie.

          Geduld haben und sich etwas Gutes tun. Aber, es wird weniger und es geht ganz ganz langsam zurück, so wie es gekommen ist.

          Vielleicht wurde bei Dir ein altes unbekanntes Erlebnis wachgerüttelt und sollte verarbeitet werden.

          So etwas könnte durch eine verbale Verletzung eines geliebten Menschen ausgelöst werden, dass es einen den Boden unter den Füßen wegzieht.

          Hab' Geduld und warte ab. Diese Phase wird Dich wahrscheinlich sogar in Deiner Entwicklung weiterbringen.

          ​​​​​​​Wie es ausgeht, müssen wir offen lassen. Das ist nicht leicht. Aber vertrauen wir dem Leben. Es meint es gut mit uns. Das Unbewusste weiss mehr als unser Verstand. Glaub' mir.






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          • Re: Liebe nach Depression?

            "Diese Phase wird Dich wahrscheinlich sogar in Deiner Entwicklung weiterbringen."

            Das ganz gewiss.

            Es ist ja leider so, dass negative Erlebnisse, die dem Individuum sehr zusetzen, es in seiner Entwicklung viel weiter bringen als ein Dasein, in dem alles glatt geht.

            Kommentar


            • Re: Liebe nach Depression?

              Ich möchte euch allen erstmal für die Antworten danken.
              Zunächst kann ich einmal sagen, dass bei mir kein traumatisches erlebnis die depression ausgelöst hat und es somit auch unabhängig von meiner beziehung ist. Sie wurde lediglich durch z.B. verlustängste und panikattacken verstärkt.
              mein freuns und ich hatten seitdem nur wenig Sex, ebenso wie freude fühle ich auch keine lust mehr. Das wird derzeit auch besser, aber noch ist da eine Blockade die angst davor hat, mich meinem freund sexuell zu öffnen. Er ist der erste Mann, mit dem ich Sex hatte und von daher ist das eine sehr emotionale, tiefgehende aktivität und es macht mir noch angst, ihm (unabhängig von seiner person, es würde mir im allgemeinen angst machen bei irgendjemanden) diesen zugang zu gewähren. Ich versuche schon alles, loszulassen und mich zu entspannen, aber das ist eine unterbewusste Blockade, die sich nicht einfach so lösen lässt.
              was ich bis jetzt nicht verstehe ist, dass es besser zu werden scheint, das ich oberflächlich wieder glücklich aussehe ubd Spaß haben kann, das mich aber nichts wirklich tief berührt. Ich war immer ein sehr emotionaler mensch, dem solche dinge immer ans herz gegangen sind, und jetzt ist es, als sei mein herz ebenfalls von so einer blockade gefangen.
              ich habe mal einen psychologen besucht, der meinte, man müsse das einfach üben, sich wieder bewusst auf gefühle konzentrieren, aber ich finde das teilweise sehr anstrengend, weil ich dadurch ja nie den kopf mal ausschalten kann.

              wenn jemand noch eine idee hat, wie sich das vielleicht lösen lässt, würde ich mich freuen, das zu hören. Ich suche mir schon immer menschen, die das vielleicht nachvollziehen können und mir sagen können, wie sie damit umgehen.

              liebe grüße, Mara

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              • Re: Liebe nach Depression?

                Hi Mara,
                zu Verlustängsten fällt mir noch was ein, kann da aber natürlich nur aus meiner Sicht Vermutungen anstellen.

                Ich glaube dass Verlustängste das Potential haben Bindungsängste zu entwickeln, was ja zu deiner Furcht vor intimer Nähe passen könnte.
                Nach meiner Erfahrung ist es ein Schutzmechanismus, vor dem befürchteten Verlust.
                Wen oder was, du nicht zu nahe lässt, das kann dich weder tief enttäuschen, noch schmerzlich verlassen, du kannst einfach nichts verlieren zu dem du einen emotionalen Abstand wahrst.
                Es wäre dann also die Angst vor der Bindung, da Verluste auch irgendwo dazu gehören und so umgehst du diese Gefahr.

                Auch wenn es früher anders und emotionaler war, so wird einem in einer Depression doch viel bewusst, gerade das wovor man sich fürchtet und bei hohem Leidensdruck wird dann versucht das Belastende zu eliminieren, sprich, die Gefühle die besonders verletzlich sind werden möglichst tief vergraben.

                Vielleicht bekommst du durch die Überlegung in diese Richtung einen Zugang zu dem was du nicht zulassen möchtest, was dann einen Weg für ein gegen arbeiten eröffnen könnte.
                Nähe kann man z.B. üben, in kleinen Schritten, immer ein bisschen mehr zulassen und versuchen in sich hinein zu spüren.
                So kannst du auch erkennen an welchen Punkten die Blockade besonders stark ist, dementsprechend dich speziell darauf konzentrieren.
                Vielleicht würde es auch helfen wenn du dich mit möglichen Verlusten auseinandersetzt, verinnerlichst dass wenn du einen Verlust spürst immer etwas wunderbares vorausgegangen ist und gerade diese wunderbare Zeit es ist, was denjenigen so wertvoll für dich machte und auch jeden Verlust wert ist.
                Dass ein Verlust nur selten ein Ende ist, sondern ein Neuanfang und meist auch dann kommt wenn es Zeit ist sich zu trennen, für beide, ist wohl durchaus die Regel.
                Nimm der Angst den Schrecken, denn das was du dann erlebst wird immer bleiben, egal ob am Ende ein Verlust steht, oder mit viel Glück auch nicht.

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                • Re: Liebe nach Depression?

                  ich bin zwar keine Psychologin, aber ich denke, Liebe ist stärker als deine Depression...irgendwann wird das Gefühl deine Depressionen überflügeln! Alles Gute!

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                  • Re: Liebe nach Depression?

                    Mara, wo ich etwas ins Nachdenken komme ist, dass Du die Ursache der Entfremdung ausschliesslich bei Dir suchst. In 3 Jahren hat er sich

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                    • Re: Liebe nach Depression?

                      In 3 Jahren wird er sich auch verändert und weiterentwickelt haben. Er spürt doch, dass bei Dir etwas nicht ihm Lot ist. Spreche mit ihm offen über Eure Beziehung, ohne Deine vermeintlichen Defizite in den Vordergrund zu stellen. Du ziehst Dir den Schuh komplett an durch Deine Selbstanklage. Es gehören immer 2 dazu. Nie ist nur einer am Konflikt beteiligt. Vielleicht ist das der Schlüssel für Dich.

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                      • Re: Liebe nach Depression?

                        "das ich oberflächlich wieder glücklich aussehe ubd Spaß haben kann, das mich aber nichts wirklich tief berührt."

                        Das ist meist so, dass im Rückbildungsprozess nach bestimmten Depressionen zuerst die Rinden nahen Funktionen funktionieren, die Aktivitäten der tieferen Hirnstrukturen "hinken" nach.
                        Ihre Emotionalität ist also keineswegs verloren.

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