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Sedierung WSR

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  • Sedierung WSR

    Sehr geehrter Herr Dr. Völkert,

    bei mir soll in einer Woche eine Wurzelspitzenresektion durchgeführt werden. Ich habe mich dazu an einen Kieferchirurgen gewandt.
    Da ich ein Angstpatient bin und auch zu Panik neige, habe ich nach einem Beruhigungsmittel gefragt.
    Er sagte mir, man könne eine Sedierung vornehmen.
    Dabei würde mir durch die Vene ein Medikament verabreicht, das mir wohl die Angst nimmt. Ich wäre aber ansprechbar und es sei keine Vollnarkose; gelegentlich dämmern die Leute etwas weg.
    Ich fragte, ob dies sowas wie Dormicum wäre, und er sagte, es wäre ein ähnliches Medikament.
    (Darüberhinaus bekomme ich noch die übliche Spritze ins Zahnfleisch).


    Die Sedierung führt der Kieferchirurg selbst durch, da für diese Form der Betäubung kein Anästhesist erforderlich sei. Dieser würde bei einerVollnarkose natürlich die Betäubung vornehmen.

    Nun habe ich gelesen, dass gelegentlich Nebenwirkungen bei Dormicum (u.ä.) auftreten können, deshalb bin unsicher.
    Ist es üblich, dass bei dieser Form der Betäubung kein Anästesist dabei ist? Ich habe ja so schon genug Angst und möchte mich nicht über Nebenwirkungen sorgen müssen.

    Ich bedanke mich im voraus für Ihre Hilfe.


  • RE: Sedierung WSR


    Hallo ritamama,

    Midazolam (Dormicum) und seine "Verwandten", die zur Sedierung verwendet werden, gehören zur Gruppe der Benzodiazepine. In niedriger Dosierung - so wie in deinem Fall - ist mit Nebenwirkungen wie Atemdepression (Verringerung der Atemfrequenz aufgrund der Wirkung auf das Atemzentrum) und Blutdruckabfall nicht zu rechnen. Falls du ungewöhnlich stark auf das Medikament ansprechen würdest, stünde theoretisch auch noch ein "Gegenmittel" (der kompetitive Antagonist Flumazenil) zur Verfügung. Nachdem du während der Prozedur wach bzw weckbar bleibst und die Schutzreflexe erhalten sind ist die Anwesenheit eines Anästhesisten nicht nötig, wenn der behandelnde Arzt mit dieser Vorgangsweise vertraut ist.

    Vielleicht hilft dir diese Info ein bißchen bis Dr. Völkert antwortet.

    Alina

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    • RE: Sedierung WSR


      Danke für deine Info.
      Ich warte mal, was Dr. Völker dazu meint.
      Eigentlich möchte ich das jetzt so schnell es geht hinter mich bringen.

      LG,
      Rita

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      • RE: Sedierung WSR


        Hallo Ritamama,
        grundsätzlich bin ich Meinung, daß eine zahnärztliche Behandlung in örtlicher Betäubung durchgeführt werden sollte. "Vollnarkosen" gehören in die Hand des Anästhesisten; sollte sich ein Patient aus welch Gründen auch immer für eine Vollnarkose entscheiden, muß ihm klar sein, daß das theoretische Risiko der Narkose höher ist als das Risiko des zahnärztlichen Eingriffes. Wenn ich ehrlich bin, würde ich hier sogar die Sedierung mit Midazolam und Propofol einschließen. Problematisch ist nicht die Anwendung der Substanzen, sondern die kompetente und suffiziente Behandlung möglicher Komplikationen. Sicherlich hat Alina recht. wenn sie feststellt. daß in den üblichen Dosierungen nichts passiert, aber es gibt eben auch Ausnahmen. Es klingt vielleicht etwas pedantisch, aber aus meiner Sicht gibt es zwar kleine Eingriffe, aber keine kleinen Narkosen, und dieses ohne wenn und aber. Für das Verabreichen von Medikamenten in narkotisch wirksamer Dosierung (und die ist bereits bei Eintritt des Schlafes erreicht) ist in Deutschland nach jüngster Rechtsprechung der Facharztstandard eines Anästhesisten gefordert, auch dieses ohne wenn und aber. Wenn der Zahnarzt diese Kriterien erfüllt, o. k; zusätzlich zur ärztlichen Qualifikation muß in der Praxis eine vollständige Notfallausrüstung mit der Möglichkeit zur künstlichen Beatmung, Intubationv etc. vorhanden sein.
        Ich selber würde mich nicht sedieren lassen, wenn die oben genannten Kriterien nicht erfüllt. sind.
        Liebe Grüße und guten Mut für die OP
        F. V.

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        • RE: Sedierung WSR


          Hallo,

          ich möchte mich ganz herzlich für Ihre ausführliche Erklärung bedanken.
          Ich werde meinen Arzt vor dem Eingriff nochmal fragen, ob er für den Ernstfall gerüstet ist.

          Mit freundlichen Grüßen,
          Rita

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