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Propofol - Imunität?!

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  • Propofol - Imunität?!

    Guten Tag,
    Kurz zu mir: ich bin Simone, 46 Jahre alt. Nun zu meiner Vorgeschichte:
    Ich bekam vor vielen Jahren meine erste Magenspiegelung! Mir wurde die Narkose gelegt und ich schlief ein,... mitten in der Behandlung wachte ich auf und blieb auch wach. Der Arzt meinte, das könnte mal passieren...
    Einige Jahre später, bei einer Darmspiegelung, fielen mir zwar die Augen zu als die Narkose gesetzt wurde, jedoch war ich hellwach als die Untersuchung begann, auch nachspritzen nütze nichts.. Die Ärztin war ratlos und konnte es nicht fassen,. Ich brauchte auch keine Ruhephase nach der Untersuchung, da ich absolut nichts von der Narkose spürte, ich wurde untersucht und heimgeschickt! Mein Hausarzt meinte dann, das ich vielleicht nicht auf Propofol "anspringe".
    Ein paar Jahre später ging ich wieder zu einer Magenspiegelung... Ich machte den Arzt darauf aufmerksam das Propofol bei mir nicht wirkt, doch er nahm mich nicht Ernst und lachte: " bis jetzt habe ich jeden schlafend bekommen!" - was soll ich sagen... Er spritzte mir die Narkose und ich schaute ihn an, zuckte mit den Achseln und lächelte ihn an.Ich merkte null! Nichts!
    Die Wirkung wurde von mal zu mal schwächer... Mittlerweile reagiere ich gar nicht mehr!
    Nun meine Frage:
    Falls ich mal in die blöde Situation komme und operiert werden muss ohne bei Bewusstsein zu sein, oder sonst verhindert bin, die Ärzte darauf aufmerksam machen zu können das Propofol nicht wirkt, bin ich so eine Kandidatin die während der OP aufwacht und alles mitbekommt ohne das es jemand merkt?
    Was kann ich im Vorfeld dagegen tun?
    Kommt es oft vor, das Menschen immun sind gegen propofol?
    Vielen Dank für die Antwort! Liebe Grüße Simone H.


  • Re: Propofol - Imunität?!

    Hallo Simone,
    hinsichtlich der Verwendung von Propofol im Rahmen von endoskopischen Untersuchungen herrscht eine wohl kaum überwindbare Begriffsverwirrung.
    Eine Magenspiegelung oder Darmspiegelung wird niemals in Narkose sondern auschließlich in SEDIERUNG durchgeführt. Der Unterschied liegt erstens in der Dosierung und zweitens darin begründet, dass eine Sedierung grundsätzlich unter erhaltener Spontanatmung durchgeführt wird, während eine Narkose mit einer Unterstützung der Atmung am Narkosegerät einhergeht.
    Die Sedierung bei einer Magenspiegelung wird von den Untersuchern gern als Narkose "verkauft". Dieses führt bei den Patienten dann grundsätzlich zu Mißverständnissen. Für eine Sedierung liegt die Dosierung von Propofol bei 0,5 - 1 mg/kg/KG, während für eine Narkose mindestens 2 mg/kg/KG und ggfs. mehr eingesetzt werden. Und hierin liegt genau Ihr Problem. Für manche Patienten reicht die Dosis von maximal 1 mg/kg/KG zur Sedierung nicht aus. Diese sollte aber nicht überschritten werden, da sonst unvermittelt ein Atemstillstand eintreten kann. Dieses ist bei einer Narkose erwünscht, sollte aber im Rahmen einer Sedierung unbedingt vermieden werden, denn Gastroenterologen sind nun einmal keine Narkoseärzte und ich würde mich nicht darauf verlassen wollen, ob alle Untersucher dann auch dieses Problem lösen können.
    Zusammengefaßt brauchen Sie sich nicht zu sorgen, ich habe wirklich noch KEINEN Patienten gesehen, der nicht nach Propofolgabe eingeschlafen ist, jedoch gab es tatsächlich Patienten, die auch für eine Narkoseeinleitung deutlich mehr Wirkstoff benötigen, in Einzelfällen bis zu 5 mg/kg/KG, was im Rahmen einer Magenspiegelung völlig obsolet wäre.
    Das Problem könnte umgangen werden, indem man das Propofol mit einem Opiat kombiniert, was aber strenggenommen den Narkoseärzten vorbehalten ist und nicht unbedingt in einer Praxis zur Anwendung gelangen sollte.
    Gruß F. V.

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