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Künstliches Koma nach Klatskin OP

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  • Künstliches Koma nach Klatskin OP

    Sehr geehrter Dr. Wust,

    meine Mutter ist nach Klatskin-Diagnose operiert worden. Dabei konnte der Tumor nicht restlos entfernt werden (R1). Unmittelbar nach der OP ging es ihr sehr gut. Nach ein paar Tagen kam es jedoch zu "Wasser"ansammlungen im Bauchraum sowie in der Lunge, die mehrfach mittels Drainage abgeleitet wurden. Meiner Mutter ging es zunehmend schlechter, sie konnte/wollte nichts essen, wurde immer schwächer. Erhöhte Entzündungswerte ließen auf einen Aszess schließen. Dieser wurde operativ entfernt, nachfolgende innere Blutungen machten einen erneuten Eingriff unumgänglich. Man ließ sie im künstlichen Koma liegen, damit sie sich besser erholt. In diesem Zustand befindet sie sich seit ca. 2 Wochen, hat zwischenzeitlich wieder innere Blutungen erlitten, kurzzeitig haben die Nieren versagt, die Leberwerte sind schlecht. Es tut mir sehr weh, sie so zu sehen. Ich würde gern wissen, was sie in diesem Zustand wahrnimmt bzw. wahrnehmen könnte und ob sie Schmerzen leiden muss. Obwohl ihre Prognose nach Auskunft der Ärzte sehr schlecht ist, will man versuchen, sie aus dem Koma wieder herauszuholen. Macht das Sinn oder vergrößert das nicht wieder ihr Leid/ihre Schmerzen? Was können wir, ihre Angehörigen für sie tun?

    Vielen Dank für eine Antwort,
    Lydia


  • RE: Künstliches Koma nach Klatskin OP


    Liebe Lydia,
    es tut mir sehr leid, dass es deiner Mutter so schlecht geht. Vielleicht können sie ihr doch noch helfen. Wie kam es denn zu den inneren Blutungen?
    Was sagen die Ärzte dazu?
    Nun mein Vater hat seit 2 Monaten die gleiche Diagnose. Er hat nun einen Stent. GErne würde ich wissen, wo deine mutter operiert wurde und ob es ihr inzwischen etwas besser geht.
    Eine mitfühlende und mitbetroffene!
    Gruß Irmgard
    Ps. Wie alt ist deine Mutter? Ich frage weil mein vater schon Ende 70 ist.

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    • RE: Künstliches Koma nach Klatskin OP


      Hallo Irmgard,

      meine Mutter ist 57 Jahre alt. Sie ist an der Uni-Klinik Jena operiert worden. Vorher ist ihr auch zwei Mal ein Stent gesetzt worden, der jedoch irgendwann nicht mehr funktioniert hat. Man hat zunächst einen Teil der Leber verödet, um den gesunden Teil der Leber zum Wachstum anzuregen, was auch funktioniert hat. In der nachfolgenden 6,5 stündigen Operation sind die geschädigten Gallenwege/Lebergwebe entfernt bzw. neu angelegt worden. Dabei konnte zwar alles mit dem Auge sichtbare Tumorgewebe entfernt werden. Wie uns die Ärzte jetzt (nach zwei Monaten) mitgeteilt haben, sind aber an der Schnittstelle im Mikroskop noch Tumorzellen nachweisbar gewesen. Das heißt, der Tumor konnte nicht vollständig enfernt werden, weil er zu tief eingewachsen war. Nach der OP kam es zuerst zu Komplikationen in Form von Wassereinlagerungen in den Bauchraum sowie in die Lunge, was nach Auskünften der Ärzte eine normale "Nebenwirkung" der OP sein kann. Auch der sich später im Lungenbereich bildende Abszess, ist eine solche Nebenwirkung. Die inneren Blutungen traten zuerst infolge der OP auf, die durchgeführt wurde, um den Abszess zu entfernen. Später entstanden sie als eine Art Stressreaktion des Körpers auf die große Belastung.

      Ich finde es sehr schwer zu sagen, ob es richtig war, sich für die Operation zu entscheiden oder nicht. Die Prognose war vorher schon schlecht, wie das bei Klatskin allgemein zu sein scheint. Meine Mutter hat wohl einfach Pech, dass die Operation viele der möglichen Komplikationen nach sich zieht. Außerdem hatte sie nicht damit gerechnet, dass die Zeit nach der Operation so hart werden (Schmerzen, starke Übelkeit, Schwäche) und so lange dauern würde, nachdem es ihr voher schon lange schlecht ging. Sie hat erst ein gutes halbes Jahr nach ihrer Diagnose einen OP-Termin bekommen. Wahrscheinlich hat man keine Wahl. solange man noch Hoffnung hat. Wirklich schlimm finde ich, dass man sich durch das alleinige Verlassen auf die Intensivmedizin die Chance nimmt, sich gemeinsam auf den Tod einzustellen. So unendlich traurig er auch macht, es ist doch besser, wenn man sein Kommen in Würde und im Kreis lieber Menschen erfahren kann. (Glaube ich jedenfalls.) Und im Moment ist uns das nicht möglich.
      Ich kenne allerdings vom Hörensagen auch den Fall eines Mannes, der so alt ist wie meine Mama und der sich nach einer geglückten OP im selben Fall wieder seines Lebens erfreut.

      Viel Glück uind alles Gute Dir und Deinem Vater,

      Lydia

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      • RE: Künstliches Koma nach Klatskin OP


        Leider kann ich hier überhaupt nicht helfen. Auf der Intensivstation sind die Sachverhalte so komplex, dass nur die unmittelbar dort tätigen Ärzte was sagen können. Allerdings ist es aus meiner Sicht ungünstig. Die Op ist der einzige kurative Ansatz, wobei allerdings häufig Lokalrezidive auftreten. Daher arbeitet man auch an kombinierten chirurgischen/strahlentherapeutischen Verfahren. Ich meine, dass man eine Option mit der Chance einer Heilung (oder zumindest einer längerfristigen krankheitsfreien Phase) i.allg. wahrnehmen sollte. Leider sind die Risiken, die Sie beschreiben vorhanden (und nicht so klein).

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