Deutet das auf einen Gehirntumor hin?

[Verzweifelte20]

Hallo,

ich weiß dass es die Frage schon öfter gab, aber ich habe mit gewissen Beschwerden zu kämpfen und finde auch hier nur sehr allgemeine Beschreibungen wie Seh- und Sprachstörungen, doch auch hier gibt es ja verschiedene Ausprägungen.

Ich bin Kontaktlinsenträgerin und sehe seit geraumer Zeit nicht mehr so gut, Umrisse wirken irgendwie verschwommen, der Augenarzt konnte aber keine Verschlechterung feststellen. Kann sich ein Hirntumor denn in so einem "Konturen-verschwommen-sehen" äußern oder treten hier eher richtige Ausfälle im Gesichtsfeld auf?

Zudem habe ich seit letzter Woche sporadisch Kopfschmerzen, nicht schlimm (hatte schon schlimmere) und auch nicht dauernd - stechend und meist einseitig, aber nicht nachts.

Und seit einigen Tagen verhaspele ich mich jeden Tag sehr oft und verlese mich übermäßig häufig im Vergleich zu sonst. Teilweise fallen mir Wörter nicht ein und ich stocke beim reden weil ich nicht weiß wie ich etwas sagen soll.

Sind das spezifische Symptome? Ich weiß dass keine Ferndiagnosen möglich sind, aber ich hoffe, Sie können mich bezüglich der Symptome etwas aufklären, denn vor allem Seh- und Sprachstörungen sind doch etwas allgemein gehalten.

Danke im Voraus.

[Prof. Wust]

Re: Deutet das auf einen Gehirntumor hin?


Ihre Beschwerden lassen sich zumindest keinem speziellen Ort im Hirn zuordnen. Mnestische Störungen, Sehstörungen (offenbar beide Augen?) und Kopfschmerzen fallen tatsächlich in den Bereich „unspezifische Störungen“. Allenfalls eine allgemeine Hirndrucksymptomatik könnte diese Beschwerden als Folge eines Hirntumors erklären (aber dann müssten die Beschwerden gravierender sein). In gewissen Grenzen sind es altersabhängige Störungen.
Es gilt folgende Regel: Zunehmende Beschwerden mit der Zeit sind eher einer (zunehmenden) Hirndrucksymptomatik zuzuordnen. Sporadische Beschwerden sind eher unspezifisch.
Ein Hirntumor (oder Hirnmetastasen) als Ursache ist also unwahrscheinlich. Falls Sie die Erklärung „Alterserscheinung“ nicht akzeptieren wollen/können, müsste man eher nach internistischen Störungen suchen, insbesondere Durchblutungsstörungen.