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KINDERLYMPHOM BEI ERWACHSENEN Bitte um Rat.

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  • KINDERLYMPHOM BEI ERWACHSENEN Bitte um Rat.

    (::I)
    Guten Tag,

    Bei meiner Freundin ( 31 Jahre) wurde vor 2,5 Monaten ein follikuläres B-Zell Lymphom das bei Kindern auftritt ( ohne aberranten Klon Translocation 14:18) festgestellt. Der befallene LK wurde entnommen er war unter dem Kinn,links 14mm.

    Alle weiteren Untersuchungen waren unauffällig außer im Bauchraum sind 3 LK der eine 1,2cm der andere 1,1cm und der andere ebenfalls 1,1cm. Diese sollen reaktiv sein. Kann man das sicher sagen?

    Eine Therapie ist bislang nicht erfolgt, aber gestern sagte sie zu mir, das nun bestrahlt werden müsste, sicherheitshalber.10-15 mal. Darüber freut sie sich sehr, weil nun etwas gemacht wird. Sie ist sehr stark und sagt immer das sie nichts hat und das alles geheilt wird. Ich glaube ihr das und verstehe ihre Ängste und Ihre Einstellung, aber ist das denn alles so richtig das man geheilt werden kann durch eine Bestrahlung?

    Ich habe ihre Befunde kopiert und mir mal alles durchgelesen, also das soll mal einer verstehen.(:\\)

    Ist die Therapie auch nach soviel Wochen denn sinnvoll? Was ist denn mit diesem watch&wait ?

    Ich mache mir so langsam Sorgen um Sie, denn sie tut so als ob sie nichts hat und auch nichts war, oder ist. Sie verdrängt alles und wenn man sie darauf anspricht dann sagt sie das wir sie alle in Ruhe lassen sollen mit diesem Blödsinn und das sie gesund ist und nichts hat. Ich habe ihr geraten mal eine Therapie anzufangen, um sich auszusprechen und daraufhin hat sie mich angefaucht und gesagt, das soetwas nicht in Frage kommt und sie läßt sich von irgendwelchen Therapeuten und deren bla bla bestimmt nicht "bekloppt"machen.

    Tja ich bin ratlos und ich mache mir große Sorgen. Ich liebe Sie wirklich sehr und wir haben noch einiges vor in unserem Leben. Sie sagt wir werden alt, bekommen noch ein Kind und alles ist gut. Nichtmal ich weiß wie ich mich verhalten soll, sie ist verändert und das macht mir Sorgen. Sie war immer eine gute Mama, aber jetzt kümmert sie sich noch viel viel mehr um unseren kleinen Sohn, als ob ich hier nicht existiere ich meine ok, das ist nicht schlimm um gottes willen ich freue mich ja darüber aber ich habe angst das ihr verdrängen vielleicht nicht richtig ist.
    Ich bin sprach und ratlos. Kann mir jemand helfen? Ich weiß nicht an wem ich mich sonst wenden kann, hier schreiben ja so viele Menschen Ihre Sorgen und Fragen, dann kann ich das ja auch.

    Vielen Dank im voraus freue mich über jede Antwort.

    Rübchen


  • Re: KINDERLYMPHOM BEI ERWACHSENEN Bitte um Rat.


    Bei einem niedrig malignen B-Zell-Lymphom, welches offenbar lokalisiert ist (Stadium I), stellt eine lokalisierte Bestrahlung eine vernünftige Therapie dar. Tatsächlich ist eine Behandlung bei dieser Erkrankung nicht ganz einfach, da eine zu aggressive Therapie vermutlich nicht kurativ ist und daher zunehmend zurückgeschraubt wird. Abwartendes Verhalten mit eventuell zurückhaltender Therapie ist die gegenwärtig favorisierte Strategie. Damit sind lange Überlebenszeiten möglich, wenn man das therapeutische Instrumentarium mit Fingerspitzengefühl anwendet.
    Das weiss vielleicht Ihre Freundin besser als Sie denken, so dass Sie sich vielleicht nicht so viel Sorgen machen sollten.

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    • Re: KINDERLYMPHOM BEI ERWACHSENEN Bitte um Rat.


      Sehr geehrter Herr Prof.Wust,

      Herzlichen Dank nochmal für Ihre Antwort. Das beruhigt mich jetzt, Danke. Aber eine Frage hätte ich da noch, was meinen Sie konkret mit langen Überlebenszeiten? Ok, klingt jetzt doof ich weiß, aber kann sie damit denn alt und grau werden?
      Wäre es (wegen dieser Krankheit) evtl falsch, noch ein Kind zu bekommen? Wir haben verstanden das es ein agressives Lyphom sei ,weil Grad 3a steht.

      Ja, ich glaube jetzt auch das sie genau weiß was sie tut, und es scheint der richtige Weg zu sein, lieber so als den Kopf in den Sand zu stecken.

      Mit freundlichen Grüßen Rübchen

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      • Re: KINDERLYMPHOM BEI ERWACHSENEN Bitte um Rat.


        Beim follikulären Lymphom (niedrig maligne oder indolent) sprechen wir von 10-Jahres-Zeiträumen. Es gibt also Patienten, die länger als 10 Jahre die Erkrankung überleben (bzw. mit der Krankheit leben). Vielleicht hat man in 10 Jahren schon wieder neue Therapeutika, die die Prognose weiter verbessern. Ein solcher Zeitraum ist auch für den medizinischen Fortschritt durchaus relevant.
        Was Sie unter „alt und grau“ verstehen, weiß ich nicht. Aber hier schrauben Sie wohl die Ansprüche zu hoch. Es ist nach derzeitigem Stand eine Erkrankung, die die Lebenserwartung einschränkt, aber bitte diskutieren Sie solche Fragen nicht mit Ihrer Freundin. Sie wird es wahrscheinlich wissen, will es aber nicht dauernd hören.
        Was Sie mit Grad 3a meinen, verstehe ich nicht. Es sollte auch kein hochmalignes Lymphom sein (aggressiv?), da in einem solchen Fall eine kurative Chemotherapie durchgeführt wird. Das wäre eine völlig andere Strategie.

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