#}
  • Sie können sich hier registrieren, um Beiträge zu schreiben. Registrierte Nutzer können sich oben rechts anmelden.

Hirnmetatstasen nach CA 15-3 und Lebermeta

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Hirnmetatstasen nach CA 15-3 und Lebermeta

    Guten Abend Herr Dr. Wulst,

    kurz zur Krankheitsgeschichte meiner Mutter 53 Jahre. Sie hat vor 11 Jahren Brustkrebs gehabt - 1 Lymphknoten befallen - wurde mit Op, Chemo, Bestrahlung und 5 Jahre mit Thamoxafin behandelt. Nach 5 Jahren, Lebermetastasen, Knochen-und Rippenbogenmetatstasen. Chemo, dann Herzeptin seit 2005. Nun sind nach einem Krampfanfall und einer Wesensveränderung, sowie kein Kurzzeitgedächnis im Hirn (leider Stammhirn, Nervenzentrum, Gehörgang) Metastasen aufgetaucht: Diagnose 17.09.09. Die Metastasen sind inoperabel. Sie bekommt seit 10 Tagen Ganzhirnbestrahlung. Geht jetzt noch bis Mittwoch ( Klinik St. Georg in Hamburg). Sie bekommt zur Zeit Dexamethason und was gegen Krampfanfälle.
    Sie ist seit einer Woche wieder, total normal, wie vorher auch. Sie kämpft und sagt, dass sie wieder gesund werden möchte. Man merkt ihr gar nichts an. Bleibt das so ???? Kommen die Krampfanfälle wieder??? Wir wissen noch nicht, was nach der Bestrahlung gemacht wird. Ich habe nur gehört. Das die meisten Chemos nicht auf primär Mammakarzinom ansprechen. War es vielleicht auch damals ein Fehler, dass man ihr Herzeptin gegeben hat, denn einige Herzeptin Patientin haben Gehirnmetastasen bekommen.
    Womit müssen wir jetzt rechnen??? Was kann man noch versuchen, um ihr zu helfen???

    Vielen Dank im voraus.

    Gruss Sandra Kramp


  • Re: Hirnmetatstasen nach CA 15-3 und Lebermet


    Offenbar ist es unter der Bestrahlung zu einer Rückbildung der Hirnmetastasen gekommen. Dann sollte man das Dexamethason allmählich reduzieren, damit es nicht zum sog. Cushing-Aspekt kommt (Wassereinlagerung, Muskelabbau etc). Die antikonvulsive Therapie sollte lieber weiter laufen (kann ev. auch vorsichtig reduziert werden). Leider können die Metastasen nach einiger Zeit (z.B. schon nach einigen Monaten) wieder wachsen. Daher empfehlen wir eine MRT-Kontrolle nach spätestens 3 Monaten. Falls einzelne Metastasen wieder wachsen oder noch Restbefunde vorliegen, kann man eine stereotaktische Bestrahlung (sehr kleinvolumig) in Erwägung ziehen – so wird es zumindest bei uns gemacht. Auf diese Weise kann man das krankheitsfreie Intervall verlängern.
    Mit dem Herzeptin haben die Metastasen sicher nichts zu tun. Die Patientinnen, die Herzeptin bekommen, haben allerdings eine schlechtere Prognose (spezieller Rezeptor Her2neu) und könnten daher häufiger Metastasen (auch Hirnmetastasen) bekommen.

    Kommentar


    • Re: Hirnmetatstasen nach CA 15-3 und Lebermet


      Vielen Dank Herr Dr. Wust für Ihre Antwort.
      Sie hat jetzt die 11 Bestrahlungen gestern beendet. Es wurde eine neue Kernspinuntersuchung gemacht. 2 Metastasen sind zurückgegangen, die größten. Zwei sind unverändert geblieben und bisher keine weiteren aufgetaucht.
      Es wurde jetzt eine Maske angefertigt und sie bekommt jetzt noch 3 Zyklen Punktbestrahlung auf die nicht verkleinerten Metastasen.
      Kann man den Kopf eigentlich öfter bestrahlen?
      Ich habe was von Temodol gehört, ist das eine Therapie die angewendet wird?
      Danke im voraus.

      Kommentar


      • Re: Hirnmetatstasen nach CA 15-3 und Lebermet


        Dann ist ja alles hervorragend gelaufen. Man kann eine erneute Bestrahlung vornehmen. Insbesondere ist es mit stereotaktischen Bestrahlungen („Punktbestrahlungen“) möglich, einzelne Metastasen in Schach zu halten. Diese Bestrahlungen kann man durchaus wiederholen, soweit unterschiedliche „Punkte“ betroffen sind. Aber auch eine Ganzhirnbestrahlung kann erneut durchgeführt werden. Da muss aber eine deutliche Wartezeit sein (z.B. 1 Jahr). Temodal ist ein zugelassenes Zytostatikum beim Glioblastom. Bei Hirnmetastasen könnte Temodal auch wirksam sein. In dieser Anwendung ist die Substanz aber nach meinem Kenntnisstand nicht ausreichend erprobt und auch nicht zugelassen (so dass möglicherweise eine Kostenübernahme durch die Kasse nicht erfolgt).

        Kommentar



        • Re: Hirnmetatstasen nach CA 15-3 und Lebermet


          Vielen Danke für Ihre Antwort.
          Gestern war meine Mutter bei Ihrem Onkologen, um zu besprechen, wie es weitergeht.
          Es werden jetzt zwei Wochen Pause gemacht und dann soll sie "Xeloda" nehmen, ein neues MRT und CT wird erst im Jan 10 gemacht. Xeloda hat sie schon mal bekommen und auf Grund der Nebenwirkung abgesetzt, warum wird ihr das jetzt wieder verabreicht? Ist es nicht so, dass Xeloda bei Hirnmetastasen des Nervensystems eigentlich nicht angewendet werden sollte? Würden Sie noch mal einen Hirn-Spezialisten aufsuchen oder soll man jetzt einfach abwarten, wie der Onkologe sagt?

          Kommentar


          • Re: Hirnmetatstasen nach CA 15-3 und Lebermet


            Da bei Ihrer Mutter derzeit nur Hirnmetastasen nachgewiesen wurden, ist nach der Bestrahlung abwarten und kontrollieren die richtige Strategie. Wie gesagt, wenn ein (oder mehrere) Herde dann wieder wachsen, kann man erneut stereotaktisch bestrahlen. Eine Chemotherapie ist jetzt eigentlich nicht indiziert, es sei denn, dass doch anderswo (?) noch Metastasen gefunden wurden (extrakraniell). Xeloda könnte auch bei Hirnmetastasen wirken, insofern wäre der Einsatz auch bei alleiniger Hirnmetastasierung zu diskutieren. Unter der obigen Annahme ist der Einsatz aber nicht zwingend. Ich würde den Einsatz der Chemotherapie noch einmal diskutieren – eine Vorstellung bei einem weiteren Arzt ist nicht erforderlich.

            Kommentar


            • Re: Hirnmetatstasen nach CA 15-3 und Lebermet


              Es sind keine anderen Matastasen in anderen Regionen aufgetreten.
              Ich habe die neuen CT Bilder gesehen und Ihre Hirnrinde ist wieder komplett normal durchgehend zu sehen, was ja vor der Bestrahlung nicht der Fall war. Die beiden größeren Herde sind noch deutlich zu erkennen, zwar gegenüber den Bildern vor 5 Wochen wesentlich kleiner geworden. Aber man kann auch mehrere noch sehr minimal Metastasen erkennen. Die Blutergebnisse sind in Ordnung. Kene Tumormarker gestiegen.
              Der Onkologe hat jetzt definitiv entschieden, dass sie in zwei Woche mit Xeloda und einem anderen kombinierten Mittel (was noch nicht feststeht und er bis dahin entscheiden will) anfangen werden soll.
              Ist es möglich, dass eventuell die Metastasen durch die Chemo verschwinden.....bzw. lange ruhen?
              Würden Sie, aus Ihrer Erfahrung auch so verfahren???? Wenn Sie das sagen können...., ohne ein genaues Bild, oder Befunde zu haben.
              Danke im voraus

              Kommentar



              • Re: Hirnmetatstasen nach CA 15-3 und Lebermet


                Man kann durchaus mit einer solchen Chemotherapie etwas erreichen, insbesondere hinsichtlich des Auftretens von neuen Metastasen. Die noch vorhandenen Herde sind ja wohl stereotaktisch bestrahlt worden (wenn ich das richtig verstanden habe). Dann müsste man noch abwarten, ob sie sich nicht weiter zurückbilden. Das kann Wochen bis Monate dauern.
                Insgesamt halte ich die Strategie nicht für schlecht. In solchen komplexen onkologischen Situationen kann es verschiedene Möglichkeiten geben, aber die vorgeschlagene ist akzeptabel. Auf jeden Fall sollten MRT-Kontrollen regelmäßig erfolgen.

                Kommentar


                • Re: Hirnmetatstasen nach CA 15-3 und Lebermet


                  Heute war sie noch mal beim Onkologen. Sie soll jetzt ,,Xeloda" in Kombination mit ,,Tyverb" bekommen. Haben Sie schon was von der Kombination gehört bzw. angewendet? Hat das Chance durch die Blut-Hirn-Schranke zugelangen?
                  Nächste Woche soll noch eine Oberbausono gemacht werden, wieso dass jetzt, die hatte sie erst vor 8 Wochen. Warum wird das jetzt schon wieder gemacht.....Verdacht, dass wieder was in der Leber ist????
                  Danke im voraus

                  Kommentar

                  Lädt...
                  X