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Essen und Brechen....

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  • Essen und Brechen....

    Hallo zusammen...ich schreibe hier, weil ich keinen anderen Ausweg weiss und weil ich mit niemandem ueber mein Problem reden kann...vielleicht kann mir ja jemand von Euch einen Rat geben....bin mittlerweile 25 Jahre alt, bin verheiratet mit dem besten Mann der Welt, hab einen guten aber stressigen Job, keine finanziellen Probleme...ich koennte eigentlich rundrum gluecklilch sein...Leider bin ich es nicht. Schon seit langen fuehle ich in mir eine Leere, die ich nicht mehr ausfuellen kann...auch nicht mit den Dingen, die ich frueher gerne gemacht habe...ich muss mich zu allem aufraffen. Manchmal habe ich das Gefuehl, dass ich gar nicht mehr richtig lebe, sondern nur noch funktioniere. Ich mache das, was man von mir erwartet.....Begleitet wird das ganze von immer haeufiger werdenden Fressanfaellen und anschliessendem Erbrechen....Als ich noch ein Kind war, hatte ich das schon....aber vereinzelt...mittlerweile mache ich es taeglich und sogar schon auf der Arbeit.......ich stopfe Unmengen Suessigkeiten in mich rein und breche alles wieder heraus.....ich habe mir schon so oft vorgenommen, mich wieder gesund zu ernaehren. Der Vorsatz haelt max. einen Tag, dann braucht nur irgendetwas vorzufallen und alles beginnt von neuem....Weder mein Mann, noch meine Familie noch meine Freunde wissen irgendetwas...Keiner weiss, wie es in mir aussieht...ich haette manchmal echt Lust alles hinzuwerfen....Ich habe schon daran gedacht, mich mal an eine Beratungsstelle zu wenden...dafuer fehlt mir allerdings der Mut....Wer hat schon mal was Aehnliches erlebt...wer kann mir helfen.............


  • RE: Essen und Brechen....


    Liebe Anna!

    Erstmal ist es gut, dass Du Dein Problem angesprochen hast, dass Du darüber reden willst und Dich ihm stellst. Wo wir schon bei der ersten Frage sind: Du schreibst, Du hast den "besten Mann der Welt" - warum kann er Dir keine Hilfe sein? Warum kannst Du ihm nicht anvertrauen, wie es in Dir aussieht?
    Du weißt sicher, dass zum Glücklichsein mehr gehört, als verheiratet zu sein und einen guten Job zu haben. Liegt ein Knackpunkt vielleicht gerade bei Deinem Job, weil er einfach zu stressig ist und Dir zu wenig Raum für Dich selber lässt?
    Versuche, die Leere in Dir zu analysieren - warum, woher ... versuche, sie zu durchdringen und herauszufinden, was Du im Grunde Deines Herzens willst. Diesen Willen darfst Du nie wieder loslassen, denn er ist Dein Weg zurück ins Leben.
    Wenn es in Deinem Umfeld wirklich niemanden gibt, mit dem Du reden kannst, ist der Schritt zu einer Beratungsstelle wirklich sinnvoll. Warum hast Du keinen Mut dazu? Es geht um Deine Lebensqualität, die Du aufs Spiel setzt, wenn Du nicht alle Mittel versuchst. Schließlich hast Du Dich auch an dieses Forum gewandt.

    Alles Gute

    Schnecke

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    • RE: Essen und Brechen....


      Liebe Schnecke...

      vielen Dank, dass Du mir geantwortet hast. Über das ganze Problem habe ich mir schon so oft Gedanken gemacht. Meinem Mann möchte ich nichts sagen. Nicht weil ich ihm nicht vertraue....vielmehr schäme ich mich für das, was ich tue, weil es mehr als eklig ist! Ein anderer Grund ist, dass er unheimlich viel Kraft hat...er ist nie müde, stellt sich jeder Herausforderung, macht eine Fortbildung nach der anderen und "Rumjammern" kann er gar nicht haben.....Er ist ein unheimlich "nüchterner" gradliniger Mensch und wenn er wüsste, wie es wirklich in mir aussieht, dann würde er mich wahrscheinlich auch mit anderen Augen sehen....Machmal denke ich wirklich, wie lange ich das alles so noch schaffen kann...ich habe mittlerweile in meinem Job eine gute Position erreicht, ich habe die Verantwortung für eine ganze Abteilung und da kann man natürlich auch nicht sagen, o.k. ich geh jetzt nach Hause und ich lass die ganze Arbeit liegen...zusätzlich mache ich eine Abendschule. Aufgrund dieser Fortbildung habe ich diese Stelle überhaupt bekommen, ich kann also auch nicht einfach sagen, ich geh einfach nicht mehr hin....Man (der Arbeitgeber, Familie, Freunde) erwarten natürlich, dass ich die Sache auch zu Ende bringe.....Raum für mich selbst ist im Moment nicht viel, das stimmt.......Kann mir vielleicht jemand sagen, an welche Stellen man sich wenden kann....geht man zuerst zu seinem Hausarzt und lässt sich von ihm überweisen? Oder gibt es Stellen, die man direkt angehen kann...und was kostet das?
      Ich wäre dankbar, wenn mir jemand noch darüber Auskunkt geben könnte...Vielen Dank!

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      • RE: Essen und Brechen....


        liebe anna,

        ich weiss genau, wie du dich fühlst - I've been there. ich hab lange zeit gebraucht, bis ich meinen innneren schweinehund überwinden konnte, aber geholfen hat mir schliesslich und endlich, dass ich meinem mann davon erzählt habe. ich habe mich vor mir selbst geekelt, und ich wusste nicht, wie ich ihm unter die augen treten sollte, aber es war das beste, das ich jemals tun könnte. er war mir so eine grosse hilfe, er ist zu mir gestanden und hat das problem mit mir zusammen durchlebt und sich so liebevoll in mich hineingefühlt, dass ich mich davon loslösen konnte. er hat mir einen grund gegeben, daran zu glauben, dass ich es anders auch kann. und ich bin fest davon überzeugt, dass dein mann das auch kann. du hast gesagt, dass er der beste ist und dass du ihn liebst - hab ein wenig vertrauen, und du wirst sehen, dass er so darauf reagieren wird, wie es am besten für dich ist. es gibt einfach dinge im leben, die man alleine nicht durchsteht, und bevor du dich an eine beratungsstelle wendest, rede mit deinem mann darüber, der steht dir viel viel näher und du vertraust ihm doch.
        ich wünsch dir alles, alles gute, ich weiss, wie schwer es ist, fass dir ein herz, der erste schritt ist der schwerste, und dann wirst du sehen, läuft es von alleine!
        viel glück,
        maria

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        • RE: Essen und Brechen....


          Liebe Anna!

          Als erstes solltest Du die Scham loswerden. Du hast ein objektives Problem, das Dich belastet und Dir Deine Kraft nimmt. Mit "Rumjammern" hat das nicht viel zu tun - schließlich beweist Du ja im Beruf Deine Stärke.
          Diese ganze Sache ist nicht von heute auf morgen gekommen, und es gibt mit Sicherheit eine Menge Faktoren, die darauf Einfluss haben. Dein Ernährungsproblem ist da bestimmt nur die Spitze vom Eisberg. Wenn Du es Deinem Mann so "nüchtern" erklärst, wie es ist, und ihm sagst, welche Zusammenhänge Du vermutest oder weißt, wird er Dich doch sicher verstehen. Und was ist Dir lieber - dass Dein Mann eine Puppe liebt, die immer blendend aussieht und stark ist, oder dass er Dich liebt, so wie Du bist, auch mit Deinen Schwächen? Wenn er so viel Kraft hat, wie Du schreibst, dann hat er doch sicher etwas davon auch für Dich übrig, oder?
          An welche Stellen genau Du Dich wenden kannst, kann ich Dir leider auch nicht sagen, aber der Hausarzt ist sicher keine schlechte Idee.

          Liebe Grüße

          Schnecke

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          • Zusatz


            Hallo Anna,

            schau Dir vielleicht auch mal diese Seite an:
            http://www.m-ww.de/krankheiten/psych...n/bulimie.html

            Gruß

            Schnecke

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            • RE: Essen und Brechen....


              Hallo...erstmal vielen Dank fuer all die lieben Beitraege und Tipps....Ich hab mir gestern Abend ein Herz gefasst und mit meinem Mann gesprochen. Er hat mir angemerkt, dass etwas nicht in Ordnung ist und so lange gebort, bis ich ihm alles erzaehlt habe. Das war nicht einfach, aber letztendlich bin ich froh, dass ich es gemacht habe. Er hat wunderbar reagiert und jetzt gehen wir das Problem gemeinsam an.......Sicherheitshalber werde ich mir in der naechsten Woche mal einen Termin bei Hausarzt holen....Nochmal vielen vielen Dank an Schnecke und an Maria......

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              • RE: Essen und Brechen....


                Liebe Anna, Schnecke und tempoli18!
                Über Ihre Beiträge habe ich mich sehr gefreut.
                Sie haben alle etwas wunderbares bewirkt - ohne einander zu kennen!
                Ich freue mich über diese Unterstützung im Ernährungsforum.
                Nun nochmals zu Ihnen liebe Anna:
                Sie haben das toll gemacht, daß Sie mit Ihrem Mann geredet haben - und offensichtlich ist er ein "toller Mann", denn er beweist wie sehr er Sie liebt und etwas von seiner Energie immer für Sie übrig hat!
                ´Wenn Sie eine Beratungsstelle suchen, ist Ihr Hausarzt die erste Adresse. Dieser kann Ihnen in Ihrer Umgebung sicherlich eine kompetente Stelle nennen. Wenn nicht, dann sollten Sie bei einer der Beratungsstellen anrufen, die bei uns unter Bulämie angegeben sind und dort anfragen.
                Ich wünsche Ihnen auf Ihrem Weg zurück ins glückliche Leben alles Gute. Ich würde mich freuen wieder von Ihnen zu hören auf diesem Weg.
                Sie könnten damit auch anderen eine große Hilfe sein und Mut geben.
                Alles Gute
                G. Walter-Friedrich (medicine-worldwide)

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                • RE: Essen und Brechen....


                  Hallo...nochmals vielen lieben Dank an alle, die mir hier geschrieben und mir damit Mut gemacht haben....

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                  • RE: Essen und Brechen....


                    Hallo Anna,
                    ja ich kenne diese Leere die einen überkommt wenn man meint glücklich zu sein.Ich habe meine Brechsucht seit ca einem Jahr überwunden.Ausschlaggebend war für mich das Telefonat mit einer Mitarbeitrin einer Selbsthilfe Gruppe.Bei mir hat dieses eine Gespräch alle Wände abgebrochen die ich um mich erbaut hatte.Ich Wollte nicht mein Leben damit versauen mich zu bestrafen.
                    In mir wuchs ein starker Wille wieder zu mir zurück zufinden,denn mir wurde klar das ich schon lange nicht mehr ich selber war.Ich habe mir ein Schwert ausgedacht mit dem ich in gedanken jedesmal zurückschlug wenn die Krankheit nach mir greifen wollte.Das hört sich vielleicht alles so leicht an aber es war nicht so.Ich wollte wieder glücklich sein und lachen können,endlich wieder das schöne in den Menschen sehen können.Vorallem wieder das schöne in mir selber finden und nicht mehr wegzulaufen und wie ein gehetztes Tier neben der Klooschüssel aufzuwachen.Gut das Du diesen ersten Schritt gemacht hast,denn es ist meiner Meinung nach wichtig sich zu dieser Krankheit zu bekennen.Wenn man eine Situation erkannt hat kann man damit anfangen sie auszuleuchten und freizulegen.Vielleich sind wir wie Alkoholiker,irgendwann aus irgend einem grund haben wir angefangen und nun sind wir zu benebelt um zu wissen warum.Anna habe den Mut Dein Leben zu ändern,denn dieses eine Leben welches Du hast ist nicht dazu gemacht damit Du es wegwirfst.
                    Alles Liebe
                    Mari

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                    • RE: Essen und Brechen....


                      Liebe Mari, vielen Dank für Deine aufmunternden Worte. Schön, dass bei Dir alles so gut geklappt hat...ich denke, ich bin auf einem guten Weg....aber es braucht natürlich Zeit........liebe Grüße Anna

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