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chemo bei prostatakrebs

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  • chemo bei prostatakrebs

    sehr geehrter herr dr.hennesser,
    mein vater hat ein fortgeschrittenes prostatakarzinom. heute ist er zur zweiten chemo in die uniklinik von magdeburg gefahren. er bekommt dort docetaxel als monotherapie. ich habe nun gelesen das manche patienten auch kombinationstherapien bekommen. wovon haengt das ab, welche kriterien gibt es dafuer? vor seiner ersten chemo war der psa fast auf 600 gestiegen. wie sollte denn der verlauf des psa wertes sein?
    meinem vater geht es koerperlich immer schlechter, liegt fast nur noch und hat innerhalb der 3wochen auch stark abgenommen.
    der schmerztherapeut in der klinik hat seine schmerzen mit morphintabletten eingestellt. kann es sein das er deswegen so antriebslos und ueberhaupt kein hunger verspuert? kann man irgendetwas tun damit er nicht voellig kraftlos wird? ich mache mir starke sorgen um ihn, weil es ihm nach seiner ersten chemo schon so schlecht ging. heute werden also seine blutwerte kontrolliert und ein ekg geschrieben. nach der chemo bleibt er noch zwei tage zur beobachtung in der klinik.
    ich wuerde mich freuen wenn sie vielleicht einen rat haetten um ihm zu helfen die folgenden chemos durch zu stehen.
    vielen dank,
    crc


  • RE: chemo bei prostatakrebs


    Die Monotherapie mit Docetaxel kann man durchaus kombinieren, bspw. mit Estramustin. Jedoch wird die Erfolgsrate dadurch nur geringfügig gesteigert, sodaß diese Therapie in einer solchen Situation (Schwäche, schlechter Allgemeinzustand) nur bedingt sinnvoll wäre.
    Schmerzmittel und insbesondere Morphine führen zu Müdigkeit, wobei dieser Müdemacher Effekt meist nach einigen Tagen nachläßt, die schmerzstillende Wirkung dagegen länger anhält. Aus Gründen der Nebenwirkungen ist es effektiv, Morphine immer mit anderen sog. peripher wirksamen Schmerzmitteln zu kombinieren, um einen Dosis-Einspareffekt beim Morphin zu erreichen.
    Möglicherweise kann man am Blutbild ansetzen, um die Schwäche zu mildern. Prostatakrebs zerstört die Blutbildung im Knochenmark, die verbliebenen intakten Knochenmarkszellen kann man durch Medikamente stimulieren und dadurch die Blutbildung anregen. Bei Blutarmut ließe sich alternativ zu diesen kleinen Spritzen auch durch eine Blutübertragung kurzfristig eine Besserung erzielen.

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    • RE: chemo bei prostatakrebs


      sehr geehrter herr dr. hennesser,
      vielen dank fuer die super schnelle beantwortung meiner fragen! morgen habe ich einen gespraechstermin mit dem arzt meines vaters, gut wenn man dann schon ein gewisses hintergrundwissen hat um manches besser zu hinterfragen und ansprechen kann.
      ich bin ihnen sehr dankbar,
      crc

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      • RE: chemo bei prostatakrebs


        sehr geehrter herr dr.hennesser,
        bei der blutbildkontrolle war der hb-wert nur noch 4,2 und deswegen bekam mein vater vor der zweiten chemo eine bluttransfusion. der psa wert ist auf 181 gesunken.
        er soll nun einmal die woche zu seinem hausarzt gehen um eine blutbildkontrolle machen zu lassen. wenn das hb wieder stark erniedrigt waere, auch durch die chemo, muesste er wieder transfundiert werden. leider hat er sich auch noch eine infektion an seinem zystofix eingefangen und wird antibiotisch behandelt.
        eine kombinationsbehandlung hat der arzt abgelehnt, weil der allgemeinzustand meines vaters nicht stabil genug war.
        sonst hat er die zweite chemo aber gut vertragen und er ist froh das der psa wert so gesunken ist. ich mache mir da eher sorge um seinen hb wert. ich habe seinen arzt auf die kleinen spritzen angesprochen, meinte aber es waere sinnvoller gleich zu transfundieren.
        meine fragen nun:
        wie oft kann ein patient denn eigentlich transfundiert werden? eine transfusion kann ja schliesslich auch probleme bereiten, oder?
        kann man denn irgendwie sein immunsystem staerken?
        wann sollte man eine chemo aus ihrer sicht und erfahrung abbrechen?
        vielen dank fuer ihre hilfe,
        crc


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        • RE: chemo bei prostatakrebs


          Man kann transfundieren, bis der Körper Abwehrstoffe gegen Fremdblut bildet. Das kann nach der ersten(selten!) , aber auch nach der fünfzigsten Transfusion der Fall sein. Es ist aber die Ausnahme, daß eine Blutarmut verbleiben muß weil Transfusionen nicht mehr "anschlagen". Sie sehen, hier hat eine relativ simple und gut therapierbare Ursache die Schwäche verursacht. Somit gibt es ja durchaus Hoffnung, daß sich der Zustand bessert.
          Die Therapie sollte grundsätzlich solange fortgeführt werden, wie sie 1. vertragen wird und 2. wirkt (PSA-Verlauf, Allgemeinzustand, Tumorherde). Man hat aber gute Gründe, warum man beim Prostatakrebs zuerst an die OP, dann die Hormontherapie und Bestrahlung und erst dann an die Chemotherapie denkt. Daher darf man nicht allzu große Erwartungen an sie haben, was im Klartext heißt: Die Verträglichkeit ist sehr wichtig, bei zu starken Nebenwirkungen sollte man eher die Lebensqualität im Auge behalten als zu große Erwartungen an die Wirksamkeit.

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          • RE: chemo bei prostatakrebs


            sehr geehrter herr dr.hennesser,
            mein vater ist gestern nocheinmal transfundiert worden, ist alles ohne probleme verlaufen. es ging ihm heute richtig gut und sein allgemeinzustand ist deutlich verbessert worden. er ist richtig gluecklich gewesen endlich mal wieder einen spaziergang machen zu koennen!
            danke fuer ihre schnelle beantwortung meiner fragen! ihr forum hilft mir sehr weiter und ist wirklich empfehlenswert!
            danke,
            crc

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