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Mittelmeeranämie

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  • Mittelmeeranämie

    Sehr geehrter Herr Dr. Hennesser,

    meine Mutter ist im Nov. 2003 an Bauchspeicheldrüsenkrebs verstorben.

    Jetzt muß mein Vater zum Onkologen und ich habe dabei ein ganz besch... Gefühl. Die ganzen Erinnerungen kommen wieder hoch.
    Mein Vater (63) leidet seit Jahren an der "Mittelmeeranämie". Der HB Wert war aber meistens, eigentlich immer, recht gut. Das heißt immer knapp unter der Norm. Er brauchte noch keine Bluttransfusion ect. Auch hat ihn diese Krankheit nie eingeschränkt. Auch jetzt ist sein Allgemeinbefinden gut. Habe mal in einem seiner Arztberichte gelesen, das bei ihm schlimmstenfalls eine Bluttransfusion gemacht werden müßte.
    Sei ca. 5 Mon. wird er nun wegen Hepatitis C behandelt. Bekommt jeden Montag eine Spritze und pro Tag 3 Tabletten. Diese Kur geht über ein Jahr. Danach sieht man ob es was gebracht hat.
    Es handelt sich um eine Inteferontherapie (antivirale Kombitherappie mit pegyliertem Inteferon gewichtsadaptiert und Ravavirin, ebenfalls gewichtsadaptiert).
    Diese Therapie macht mein Vater jetzt seit August 2003. Die Leberwerte (GOT, GPT, AP, GGT) werden ständig besser. Die Therapie scheint anzuschlagen.
    Wegen des HB Wertes (8,9) muß mein Vater jedoch z. Onkologen.
    Anbei noch mal die anderen Werte die außer der Norm sind (vom 08.01.2004).
    HCT:28,7 MCV:66,4 MCH:20,6 MCHC:31,0 CA:4,0 GLUC:110
    Die Werte der Erythrozyten und Leukozyten scheinen ok zu sein: WBC: 4,96 (Einheit: 1000/uL) und RBC: 4,32 (Einheit 1000000uL).

    Desweitern steht in der Zusammenfassung vom 25.08.2003:
    Es besteht eine chronisch replikative Hepatitis C-Infektion bei der trotz fast normaler Transaminasendiagnostik und klinisch weitgehend unauffälligem Befund histologisch sich ein deutlicher Umbau im Sinne einer Fibrosierung, respektive eines zumindest beginnenden zirrhotischen Parenchymumbaus (Fibrosegrad IV) zeigt. Diese Befunde ergeben zusammenfassend eine klare Indikation zur oben erwähnten Therapie. (Dieses Schreiben wie gesagt vom 25.08.03)

    Meine Frage nun noch mal dazu: In welchem Zusammenhang kann die Therapie mit dem Abfallen des HB Wertes stehen? Können Sie anhand dieser paar Werte und der paar Sätze etwas mehr sagen?
    Und muß man unbedingt von etwas sehr ernstem ausgehen?

    mfg
    FRANCO C.


  • RE: Mittelmeeranämie


    Die Anämie zusammen mit dem erniedrigtem MCV sind klassisch für die sog. Thalassämie (Miitelmeeranämie). Interferon kann den Hb-Wert senken, meist leiden jedoch Thrombos und Leukos darunter, die Einflüsse auf den Hb sind gering. Somit kann ich nicht ganz nachvollziehen, warum hier ein Onkologe ran soll. Eine hämatologische Therapie besteht in gelegentlichen Transfusionen, die aber bei einem Hb von 8,9 angesichts der Thalassämie nicht nötig sind. Und der Umbau in der Leber weist auf eine beginnende Zirrhose hin, nicht auf einen Tumor. Die Fortführung der Therapie ist absolut sinnvoll, Sorgen vor einem Krebs ergeben sich aus Ihren Schilderungen nicht.

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