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Zweitmeinung ?

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  • Zweitmeinung ?

    Hallo,
    ich befinde mich in einem Dilemma. Hatte ein Mamakarzinom T1c, Hormonrezeptor positiv,Her2neu negativ, G2, N0,R0,V0,MX, im Staging keine Hinweise auf Metastasen ( Knochen, Leber Lunge, dort aber im oberem Lungenhilus nach OP eher unspezifischen Lymphknoten )
    OncotypeDX Recurrant Score von 9, daher Strahlentherapie und Tamoxifen, keine Chemo.
    Hatte nach blutiger Sekretion aus der rechten Mamille eine Stanzbiopsie bekommen, mit unaufälligem Befund, mein Gyn riet mir aber Gott-sei-Dank umgehend den im Ultraschall auffälligen Knoten entfernen zu lassen.
    Ich werde in einem ( kleinen und relativ neuem ) Brustzentrum betreut.
    Eigentlich fühle ich mich insgesamt recht gut aufgehoben und besonders durch meine Gyn sehr sorgfältig betreut.
    Durch Zufall ist bei einer Untersuchung bei meiner Gyn. aufgefallen, dass im stationären Aufenthalt keine bildgebenden Verfahren durchgeführt wurden, außer Ultraschall. Ich habe daher am nächsten Tag dort nachgefragt, worauf sich zum Schrecken aller herausstellte, dass die bei der Tumorkonferenz begutachteten Mammografiebefunde von einer Untersuchung aus dem Jahr 2008 stammten. Ich hatte damals links ein Fibroadenom und eine beidseitige Mastopathie.
    Auf telefonische Nachfrage der Senologin, ob sich MRT und Mammografie auch unter Bestrahlung durchführen ließen, antwortete der Radiologe,( so lt. der Senologin) er habe bereits damals eine Architekturstörung genau an der Stelle des Tumors bemerkt (es war Freitag nachmittag), ansonsten sei die Brust unaufällig gewesen, ich solle mir keine Sorgen machen. Die Mammografie könne zwar durchgeführt werden , er sähe hierzu jedoch keine Notwendigkeit aufgrund der Vorbefunde und würde wg. möglicher Schmerzen unter Strahlentherapie eher abraten. Ein MRT sei nicht möglich.
    Ich war sehr schockiert über diese Ausssage und fragte bei meiner Gyn nach, ob ihr dieser Befund bekannt sei. Dies wurde verneint, von ihr auch als unwahrscheinlich bezeichnet aufgrund der rel. geringe Größe des Tumors.
    Ich war dann aber doch verunsichert und bat um eine Zweitmeinung was von ihr unterstützt wurde.
    Ebenso unterstützte sie mich darin, die Mammografie auch unter der Strahlentherapie zumindest zu versuchen, und wenigstens die unbestrahlte Brust zu mammografieren.
    Das habe ich getan und bei der Gelegenheit den damaligen Arztbrief erbeten. Hier wird die Mastopathie 3. Grades beschrieben, eine Empfehlung zum MR Sono gegeben, aber eine Archtekturstörung und Hinweise auf ein malignes Geschehen explizit verneint.
    Ich bat um ein Gespräch nach Schilderung des Sachverhaltes, was vom behandelnden Arzt ( nicht der Chefradiologe, der mich damals befundet hatte) und der Arzthelferin eher ungnädig aufgenommen wurde. Es sei unüblich und eigentlich höre sich alles nach einer optimalen Betreuung an. Ich bin nicht in der Lage das einzuschätzen, schließe mich aber grundlegend auch dieser Meinung an. Trotzdem ist es mir ein Anliegen zu erfragen, wie es zu diesen widersprüchlichen Einschätzungen kommt ?
    Ich erinnere mich noch gut an das sehr ausführliche Gespräch mit dem Radiologen damals. Die Befundmitteilung umfaßte exakt die im Brief beschriebenen Empfehlungen, das MRT wurde jedoch von der Seno und meiner Gyn nicht weiter verfolgt.
    Ich möchte wirklich niemanden diskreditieren, aber ich möchte mit der Erkrankung selbstverantwortlich umgehen dürfen und kritische, wie auch konstruktive Wege gehen. Es hat sich ja auch gezeigt, dass es gut ist, als betroffener Patient mitzudenken, soweit dies als Laie mit gesundem Menschenverstand und medizinischem Halbwissen möglich ist.
    Soll ich nun darauf bestehen, ein zunächst klärendes Gespräch mit dem Radiologen führen zu wollen, und die Befunde zu einer Zweitmeinung anfordern, oder wäre es ratsamer darauf zu verzichten?
    Ich fühle mich ganz verunsichert, und wäre über Erfahrungen, Ratschläge und Expertenmeinung dankbar.


  • Re: Zweitmeinung ?


    Eine Zweitmeinung halte ich immer für ratsam, wenn es auch nur den leisesten Zweifel gibt. Dies ist schon deswegen sinnvoll, um Ihnen die nötige Ruhe zu geben.
    Dass eine Zweitmeinung her beunruhigt, kann vorkommen, ist aber erfreulich selten.
    Die Befunde können Sie selbst anfordern oder durch den Zweitmeinungsgeber anfordern lassen.
    Letzteres ist meist der einfachere Weg.

    Es gibt Leute, die wegen einer Zweitmeinung etwas verschnupft reagieren, was man aber niemals sollte. Und eigentlich muss man sich ja gar keine Sorgen machen, wenn man sorgfältig und entsprechend der geltenden Leitlinien handelt bzw. begründen kann, wenn man mal davon abweicht.
    Daher hatte und hätte ich nie ein Problem damit, wenn jemand sagt, er hätte gern eine zweite Meinung. Dies steht jedem zu.

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    • Re: Zweitmeinung ?


      Vielen Dank,
      mir war nicht klar, dass es auch die Möglichkeit gibt die Befunde nicht selbst anzufordern.
      So kann ich mich von meiner Gynäkologin überweisen lassen, und muß mich nicht in die Rechtfertigungsposition begeben, erklären zu müssen, warum ich eine weitere Befundung wünsche.
      Ich denke jeder gibt ganz sein Bestes, aber in der Routine können nun mal Flüchtigkeiten unterlaufen.
      Sicher kommt es auch darauf an, wie man in den Wald hinein ruft, und vermutlich war ich gestern auch noch schockiert. Vielleicht war dies auch der Auslöser für die ungünstige Stimmungslage.
      Herzlichen Dank.

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