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Dysbiose vermutlich durch Antibiotika-Therapie

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  • Dysbiose vermutlich durch Antibiotika-Therapie

    Hallo,

    ich habe mich in diesem Forum registriert um Erfahrungen auszutauschen und eine weitere Expertenmeinung einzuholen, speziell auf meinen Krankheitsverlauf.


    Zu meiner Geschichte:

    Anfang Februar hatte ich eine Gastritis mit Refluxkrankheit, die mit einer sehr hohen Dosis Protonenpumpemhemmer "bekämpft" wurde.
    In selben Zeitraum bekam ich eine Mandel- und Ohrenentzündung und bekam darauf hin hoch dosierte Antibiotika, mehrere hintereinander, da die erste beiden Versuche nicht geklappt hatten.

    Als ich die Antibiotika eingenommen hatte, bekam ich eine Dünndarmentzündung, die im Krankenhaus diagnostiziert worden war. Die Ärzte meinten dort, dass es nicht schlimm sei und vermutlich durch einen Virus hervorgerufen wurde.
    Nach den "mehrmaligen" Krankenhausaufenthalt -ich wurde erstmal nicht ernst genommen und als RDS-Patient vertröstet- hatte ich enorme Probleme mit meinen Darm. Sehr starke Kolliken, Blähungen, die nicht abgingen usw. Zudem wurde während eines Ultraschallscans eine Art Ileus gesichtet, worauf der Oberarzt mich sofort zur OP schicken wollte. Aber bei der kurz zuvor findenden MRT Untersuchung hatte sich der vermeidliche Ileus aufgelöst.
    Kurz darauf war ich wieder im Krankenhaus und es wurde sogar eine Dünndarmspiegelung gemacht, zusätzlich zur Darm-und Magenspiegelung, leider ohne Ergebnis. Das Einzige was herauskam, dass ich ein wenig erhöhte Calprotectin-Werte hatte. (Mein Gastroenterologe meinte nicht Fisch nicht Fleisch dazu)
    Es wurde keine chronische Krankheit diagnostiziert, außer ein Parasiten, die ich darauf hin in Absprache mit meinem Arzt mit "mal wieder" mit Antibiotika bekämpfen musste.
    Nun habe ich einen Stuhlgangtest machen lassen beim Insitut, bei dem der Autor "Der Darm denkt mit" arbeitet. Es kam heraus, Dysbiose, Parasiten, Imunsystem geschwächt usw.
    Ich habe auch alle Atemtests gemacht, die negativ blieben. Zudem wurden auch Blutuntersuchungen gemacht

    Ich versuche seit geraumer Zeit durch fodmap alles in die richtige Bahn zu lenken, nur meint meine Ernährungsberaterin ich sollte wieder normal Essen versuchen, was aber wohl nicht klappt.
    Ich habe gemerkt, dass ich massiv Blähungen habe,die nicht abgehen, sobald ich Zucker zu mir nehme oder vermehrt Kohlenhydrate. (Das soll ich aber ändern laut meiner Ernäherungsberatung, da ich Kohlenhydrate brauche)
    Mir ging es 3 Monate gut und als ich anfing wieder ein wenig normaler zu Essen - Früchte zuerst - hat es mich so umgehauen, dass verstärkt Blähungen entstanden sind, die massiv Schmerzen verursachen. Nun wird kommenden Donnerstag erneut eine Magen- und Darmspiegelung bei mir gemacht und danach soll ich das Nahrungsergänzungspräparat VSL#3 zu mir nehmen, auf Empfehlung meines Gastroenterologen.

    Meine Frage ist daher, hat jemand ähnliche Erfahrung gemacht und kann mir sagen wie er/sie es mit dem Essen bewerkstelligt hat und was für Präparate genommen wurden (Probiotika), oder welche zusätzlichen Blutwerte untersucht worden sind.


    Erhöhte Werte Escherichia Faktor 1000 erhöht / Enterococcus ebenfalls Faktor 100 erhöht.
    Elastase-1 138 / Anti-Gliadin 158

    Danke


  • Re: Dysbiose vermutlich durch Antibiotika-Therapie

    Solche Stuhlanalysen sind sehr kritisch zu sehen, im Bereich des Darmmikrobioms wird zwar extem viel geforscht, es reicht aber nicht, um konkrete Empfehlungen zur Optimierung der Darmflora auzusprechen.
    Zur Ernährung: ich rate zu einer frischen, zuckerarmen und industriell nicht beeinflussten Ernährung (also keinerlei Fertigprodukte), Vorsicht, Fertigprodukte gibt es auch beim Bäcker...
    FODMAP beachten je nach Verträglichkeit, aber hier kennen Sie sich ja schon aus.
    Sinnvoll ist ein probiotischer Joghurt pro Tag zur Beeinflussung der Darmflora. Kaufen Sie keine teuren Ergänzungsstoffe, bis jetzt lässt sich das alles wissenschaftlich noch nicht rechtfertigen und macht nur die Verkäufer "glücklich".
    MfG
    Dr. E. S.

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    • Re: Dysbiose vermutlich durch Antibiotika-Therapie

      Vielen Dank Frau Dr. Schönenberg.

      Ich habe noch eine Frage:

      Ich hatte am Donnerstag auf Anraten meines lokalen Gastroenterologen, noch eine Magen - und Darmspiegelung und es kam heraus dass am Übergang zwischen Dick- und Dünndarm eine minimale Entzündung vorhanden ist. Ob es sich nun um etwas chronisches handelt werde ich in 2 Wochen, nach Erhalt der Dünndarmbiopsie-Ergebnisse wissen und mit meinem Arzt besprechen.

      Zu meiner Frage:

      Kann eine Entzündung im Dünndarm Blähungen auslösen die nicht abgehen ?
      Ich merke dass dort wo ich die Entzündung habe, am Übergang zwischen Dünn- und Dickdarm es sich teilweise staut (blubbern und rumoren) und wenn ich eine Colonmassage mache, es dann noch mehr rumort, als wäre dort Luft drin die nicht weitergeht.

      Muss ich mir zudem Gedanken machen, dass eventuell die Darmperistaltik etwas gelähmt sein kann, oder ist diese Befürchtung unbegründet ? Bzw. was wären konkrete Anzeichen dafür ?


      Vielen Dank

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      • Re: Dysbiose vermutlich durch Antibiotika-Therapie

        Eine leichte Entzündung kann auch mit Blähungen einhergehen, eine Darmlähmung würde aber viel viel stärkere Beschwerden machen.
        MfG
        Dr. E. S.

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        • Re: Dysbiose vermutlich durch Antibiotika-Therapie

          Hallo Frau Dr. Schönenberg,

          ich habe meine neue Stuhlganganalyse bekommen und ich wollte nachfragen ob Sie doch einen Blick drüber werfen könnten und mir sagen können was eine einigermaßen empfehlenswerte Therapie wäre, zusätzlich zur bereits erwähnten Ernährung.







          Mfg

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          • Re: Dysbiose vermutlich durch Antibiotika-Therapie

            Ich hoffe, Sie haben nicht viel Geld für diese Stuhlanalyse bezahlt !
            Die Ergebnisse sind interessant, aber, wie ich oben schon sagte, es gibt zur Zeit noch keine wirklich seriösen Empfehlungen zur Beeinflussung / Sanierung der Darmflora, was so auf dem Markt herum"wabert", macht meist nur die Verkäufer reich und glücklich.......
            Sorry !!
            Dr. E. S.

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            • Re: Dysbiose vermutlich durch Antibiotika-Therapie

              Hallo Frau Dr. Schönenberg.

              ich war jetzt wieder im Krankenhaus wegen massiven Schmerzen. Ich hatte wieder massive Blähungen nicht die abgingen und daraus auch eine enorme Verstopfung. (mehrere Abführmittel haben nicht funktioniert, außer das Mittel das man nimmt wenn man eine Darmspiegelung machen will)
              Meine Darmspiegelung-Ergebnisse sind nun auch vorhanden. Es ist wieder eine abklinkende Entzündung zwischen Dünn- und Dickdarm. Die Ärzte sind aber ratlos da es laut Biopsie-Ergebnisse keine chronische Krankheit ist, also kein Morbus Crohn. Nun konnten sie mir nicht weiterhelfen und haben mir nur Budenofalk gegeben als vorläufig Medikation gegen die Entzündung.
              Können Sie mir aus eigener Erfahrung sagen wie noch solche Entzündungen, außer durch Viren hervorgerufen werden im Darm ? Kann bspw der helicobacter pylori auch Entzündungen im Darm hervorrufen ? (außer im Magen)
              Kann das auch eine Reaktion sein auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten ?

              Ich habe morgen noch einen Termin bei einem anderen Arzt, als zweite Meinung. Daher wäre mir auch Ihre Meinung wichtig, was sie von der ganzen Thematik bei mir halten.

              Mit freundlichen Grüßen

              Kommentar



              • Re: Dysbiose vermutlich durch Antibiotika-Therapie

                Entzündungen im Übergang zwischen Dünn- und Dickdarm sind typisch für chronische Entzündungen wie M. Crohn oder die extrem seltene Darmtuberkulose, nicht aber Viren oder Helicobacter.
                Die eingeleitete Behandlung ist richtig, oft kann man erst nach längerem Verlauf eine sichere Einschätzung vornehmen.
                Sie brauchen also jetzt auch vor allem Geduld.
                MfG
                Dr.E.S.

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