Mutter

[Uwe100]

Sehr geehrter Dr. Spruth,
vielen Dank für Ihre ausführlichen und sehr hilfreichen Informationen. Zwischenzeitlich wurde ein CCT ( nativ und nach 70 ml. Accupaque 300 i.v.) des Gehirnschädels meiner Mutter gefertigt. Sowohl dort, wie auch in der Gedächtnissprechstunde wurde nichts festgestellt, außer zeitgemäße Verkalkungen. Auch das Blutbild ist unauffällig. Vorsichtig formuliert hat die darauf folgende Gedächtnissprechstunde sehr wenig gebracht. Meine Bitte an Sie wäre, ob ich Ihnen bitte die Aufnahmen der Radiologie zur Ansicht zustellen darf. Das wäre eine große Hilfe für uns. Für eine Rückantwort g.g.f. unter der E- Mail [email protected] bedanke ich mich im voraus.
Hochachtungsvoll
Uwe Petschke

[Spruth, Charité]

RE: Mutter


Sehr geehrter Herr Petschke,

es tut mir leid, Ihre Bitte ablehnen zu müssen, aber erstens bin ich kein Neuroradiologe, zweitens glaube ich, daß der Schlüssel zur Diagnose einer Demenz in den meisten Fällen nicht in der Bildgebung und schon gar nicht im CCT liegt, und drittens möchte ich meine außerberufliche beratende Tätigkeit, von Fortbildungen abgesehen, aus Zeitgründen im wesentlichen auf dieses Forum beschränken. Es tut mir außerdem leid, daß die Gedächtnissprechstunde Ihnen nicht viel helfen konnte. Wurde denn letztlich eine Diagnose gestellt und eine Therapie eingeleitet?

Mit freundlichen Grüssen und der Bitte um Verständnis,

Spruth

[Uwe100]

RE: Mutter


Sehr geehrter Dr. Spruth,
es wurde zum Termin der Gedächtnissprechstunde in Essen das CCT verlangt. Dieses wurde wie gewünscht erstellt, mit negativem Befund.
Es wurde klar festgestellt, daß die Dame älter ist, eigentlich eine geringe Auffälligkeit zeigt und man daher 6 Monate warten soll, aber eigentlich auch alles so lassen sollte.
In jeder Ihrer Antworten wurde deutlich festgestellt, daß Sie sich erheblich mehr Gedanken gemacht haben, als jeder andere hier vor Ort. Eine Antwort von Ihnen hat mehr gebracht, als alles was danach kam.
Nun kann man sich darüber kaum freuen, daß man einen absoluten Spezialisten, kennen lernen durfte, da einem das in keinster Weise weiterhilft, da hier zumindestens im Umfeld von 100 Kilometern nur Gerontopsychiater tätig sind, die mit Ihnen in keinster Weise vergleichbar sind.
Mutters alter erfahrener Hausarzt, den Sie seit Jahrzehnten hat, sagte mir nach Abholung der Überweisungen, daß es hier vor Ort so einen Spezialisten wie Sie kaum geben wird, nachdem er Ihre Antwort vom 11.03.06 gelesen hatte. Das wird alles sehr schwer.
Meine Mutter ist alt und schwach und das, was ich mit dem CCT und der fürchterlichen Sprechstunde erreicht habe, hat Sie einfach nicht verdient.
Ich möchte damit schließen und werde dieses und andere Forums nicht mehr aufsuchen, da es kaum hilft, wenn das, was Sie als Spezialist erkennen, von Ihren Kollegen nicht realisiert wird und man weiß, daß wenn man in Berlin wohnen würde, meiner Mutter geholfen würde.
In jedem Falle wünsche ich Ihnen von ganzem Herzen alles Gute.
Hochachtungsvoll
Uwe Petschke

[Spruth, Charité]

RE: Mutter


Sehr geehrter Herr Petschke,

es betrübt mich, daß Ihre Erfahrungen mit der Gedächtnissprechstunde so schlecht waren. Ich weiß nicht, was ich Ihnen raten soll, da ich die Kollegen in Ihrer Gegend nicht persönlich kenne. Ich bitte Sie nur, nicht zu resignieren. Vielleicht könnte ein Weg sein, Anschluß an eine Angehörigengruppe zu finden, da dort meist Erfahrungen mit spezialierten Einrichtungen oder kompetenten Ärzten kumulieren. Entsprechende Adressen (von Angehörigengruppen) finden Sie auf den gleichen Seiten, auf denen auch die Gedächtnissprechstunden aufgelistet sind.

In der Hoffnung, doch irgendwann noch einmal von positiven Erfahrungen von Ihnen zu hören,

Spruth