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Reden mit der Patientin

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  • Reden mit der Patientin

    Da ich meine Mutter nicht wirklich oft sehe ca. 1-2 mal im Jahr, mir aber leider immer öfter auffällt wenn ich mit ihr telefoniere, das sie immer mehr vergißt wie z.b die Hochzeit ihres Sohnes, würde ich gerne das Thema Alzheimer/ Demenz mit ihr wenn ich in zwei Wochen zu ihr fahre beprechen. Meine Großmutter mütterlicher seits litt an Alzheimer.
    Wäre über jeden Tipp erfreut, da ich schon Angst habe!!


  • Re: Reden mit der Patientin


    Hallo Renate,
    ich würde Ihnen raten, sich einige Broschüren zu dem Thema zu besorgen. Man kann Infomaterial bei www.deutsche-alzheimer.de oder bei www.alzheimerforum.de anfordern. Auch Seiten wie "Altern in Würde" und ähnliche versenden kostenlose Info-Broschüren und anderes Hilfreiches. Falls Sie eine Einrichtung wie die Caritas in der Nähe haben, können Sie auch dort vorsprechen und sich beraten lassen und sich Aufklärungsmaterial mitgeben lassen.

    In der Regel ist es sehr schwer, das Thema mit dem Angehörigen zu besprechen, weil es die Betroffenen stark ängstigt (verständlich!) und sie es nicht wahr haben wollen. Ist die Krankheit leicht fortgeschritten, fehlt ohnehin jedes Krankheitsbewusstsein.

    Was erhoffen Sie sich von dem Gespräch mit Ihrer Mutter? Denken Sie daran, sie in ihre Nähe zu holen oder hoffen Sie auf Einsicht hinsichtlich einer anderen Wohnform? Gibt es andere Familienangehörige in der Nähe der Mutter ? Wie versorgt sie sich? Wie alt ist sie? Wäre vielleicht ein gemeinsamer Arztbesuch angeraten?

    Ich wünsche Ihnen Erfolg bei Ihrem Vorhaben und vielleicht berichten Sie uns noch ein wenig mehr über die Situation.

    Herzlichst Leona

    Kommentar


    • Re: Reden mit der Patientin


      Guten morgen Leona,

      vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich werde mir diese Broschüren schnell möglichst besorgen. Das Problem ist, das meine Mutter noch relativ jung ist(68).Sie ansonsten auch noch fit,ich aber denke das es absolut am Anfang steht und dadurch das es einfach schon in meiner Familie aufgetreten ist mache ich mir einfach gedanken. Meine Mutter lebt seid 22 Jahren mit einem jüngeren Mann zusammen, der auf sowas nicht achtet und der leider auch sowas einfach wegschieben würde. Aber gottseidank habe ich noch Geschwister die mir bestimmt helfen würden.
      nochmal vielen Dank, schönen Sonntag
      LG
      Renate

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      • Re: Reden mit der Patientin


        Liebe Renate
        Ich glaube, es ist nicht leicht, ein Gespräch über eine dementielle Erkrankung mit der eigenen Mutter zu führen – da kommt es wesentlich auf Ihr gegenseitiges Vertrauensverhältnis an. Ich glaube aber, daß es sehr wichtig ist, vor diesem Schritt noch andere Beobachtungen mit einzubeziehen – vor allem, da Sie Ihre Mutter nicht sehr oft sehen. (z.B. Wortverwechslungen oder Wortsuche/Orientierung in nicht vertrauter Umgebung/ nichtrealistische Erklärungen für Fehler oder Vergeßlichkeiten, die ihr unterlaufen/Hin- u. Herräumen und nicht wiederfinden von Gegenständen usw., – diese u. andere mögliche Symptome sind in den Informationsbroschüren gut nachzulesen)
        Ihre Mutter hat mir ihrer eigenen Mutter ja wohl auch eigene Erfahrungen mit der Krankheit, und sicher auch viele eigene Ängste. da kann es einerseits sein, daß sie bei sich genauer hinschaut, andererseits aber auch vielleicht alles, was damit zusammenhängt, verdrängt. Bei meiner Mutter habe ich sehr viel Verdrängung erlebt, auch wenn sie manchmal ausgedrückt hat, „ich glaub, ich werd` verrückt.“ Ich selbst habe mich nicht getraut, konkret zu werden – aber es war ein langer Weg - auch mit Ärzten, Testverfahren usw. – bis die Diagnose Alzheimer- Erkrankung gestellt wurde.
        Da Sie noch Geschwister haben, die Sie unterstützen würden, fände ich es wichtig, wenn Sie diesen Schritt nicht alleine machen, sondern sich beraten, ob dieses Gespräch bei einem so seltenen Besuch von Ihnen ausgehen sollte. Vielleicht hilft eine Verständigung mit dem Hausarzt, sofern er Ihre Mutter ein bißchen genauer kennt. Vielleicht auch der Vorschlag an ihre Mutter, mal einen Neurologen aufzusuchen. Evtl. gemeinsam mit Ihnen, weil sie dann an neutraler Stelle Ihre Befürchtungen ausdrücken können und auch mit Ihrer Angst nicht so allein sind. Den Arzt fragen, ob er einen Demenz-Test für sinnvoll hält.
        Wenn Sie die Fragestellung mit Ihrer Mutter allein aufarbeiten wollen. ist die Gefahr sehr groß, daß es die Mutter-Tochter- Beziehung sehr belastet.
        Ich wünsche Ihnen viel Mut und viel Behutsamkeit und die Hilfe weiterer Mitmenschen bei diesem Schritt, von dem Sie sich ja letztlich Gewißheit erhoffen, ob Ihre Ahnung richtig ist, oder die Sorge umsonst.

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