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Schmerztherapie bei Demenz

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  • Schmerztherapie bei Demenz

    Sehr geehrter Herr Dr. Spruth,
    ich habe eine Frage zur Schmerzbehandlung bei Demenzpatienten. Meine Mutter ist 84, leidet an einer Mischform von Demenz (Alzheimer/vaskulär). Außerdem hat sie eine Osteoporose in fortgeschrittenem Stadium (Deckplatteneinbrüche zweier Brustwirbelkörper, Oberschenkelhalsbruch - Hüftgelenksersatz hat bereits stattgefunden). Sie geht etwas nach vorne gekrümmt und leidet unter sehr starken Rückenschmerzen, so daß sie kaum noch aufrecht stehen kann. Bei ihr besteht außerdem erhöhte Sturzgefahr durch Gleichgewichtsstörungen. Die Behandlung besteht derzeit aus Tebonin 120 mg zweimal täglich, Calcium + Colecalciferol hochdosiert 6x/Woche, einmal wöchentlich Alendronsäure 70 mg, sowie 2-3mal täglich Metamizol Tabletten.
    Da die Schmerzen sehr stark sind und ihre Lebensqualität dadurch erheblich beeinträchtigt ist, habe ich bei der Hausärztin kürzlich angefragt, ob hier nicht Schmerzpflaster helfen könnten. Ihre Ansicht dazu war, daß sich Opiate bei Demenzkranken eher negativ auswirken würden (Müdigkeit/Bewußtseinstrübung/Gleichgewichtsstörungen).
    Meine Frage: Gibt es gesicherte Erkenntnisse über die Wirkung solcher Opiate auf Demenzerkrankte? Kann man sie im Zusammenhang mit Demenz überhaupt empfehlen? Was könnte man sonst noch gegen die Schmerzen tun?
    Dankeschön im voraus!
    Petra H.


  • Re: Schmerztherapie bei Demenz


    Sehr geehrte Petra,

    die von Ihnen angesprochenen Opioid-Pflaster können sich in der Tat negativ auf die Hirnleistung Ihrer Mutter auswirken und darüber hinaus auch die von Ihnen bereits angesprochenen Nebenwirkungen haben. Starke Schmerzen sind aber ebenfalls hinsichtlich Ihrer Begleitsymptome, z.B. auch in Bezug auf die Hirnleistung nicht zu unterschätzen. Eine quantitative Abwägung gegeneinander ist dabei nicht möglich. In jedem Fall muß versucht werden, Ihrer Mutter - wie auch immer - die Schmerzen zu nehmen. Dies kann sich durchaus schwierig gestalten, daher empfehle ich Ihnen unbedingt, einen Schmerztherapeuten aufzusuchen.
    Wenn gar nichts anderes anschlägt halte ich das in-Kauf-nehmen der genannten Nebenwirkungen einer Behandlung mit Morphin-haltigen Pflastern für eine durchaus zu diskutierende Option.

    Mit freundlichen Grüssen,

    Spruth

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    • Re: Schmerztherapie bei Demenz


      Sehr geehrter Herr Dr. Spruth,
      ich danke Ihnen für die offene und ehrliche Antwort. Sie haben mir damit in jedem Fall weitergeholfen. Ich werde also einen Schmerztherapeuten zu Rate ziehen.
      Mit herzlichem Dank und freundlichen Grüßen
      Petra H.

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