Clenbuterol

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 09.09.2007

Allgemeines

Clenbuterol wird in Kombination mit entzündungshemmenden Wirkstoffen zur Dauertherapie bei Atemwegserkrankungen angewandt, bei denen die Bronchien verengt sind. Hierzu zählen Asthma und COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung).

Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?

  • Bronchien bei Asthma bronchiale und COPD erweitern
  • Abhusten von Schleim bei Asthma bronchiale und COPD erleichtern
  • allergische und entzündliche Reaktionen bei Asthma bronchiale und COPD vermindern.

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Clenbuterol im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann darf Clenbuterol nicht verwendet werden?

Clenbuterol darf bei Überempfindlichkeit gegen die Substanz, einer schweren Schilddrüsenüberfunktion, bei Herzrhythmusstörungen mit schnellem Herzschlag (Tachyarrhythmie), Kardiomyopathie, Phäochromozytom und bei grünem Star nicht eingenommen werden.

Clenbuterol sollte bei schwerer Verengung der Herzkranzgefäße (koronarer Herzkrankheit), frischem Herzinfarkt, schlecht behandelter Zuckererkrankung (Diabetes mellitus vom Typ 1 und Diabetes mellitus vom Typ 2), Kaliummangel oder bestimmter Herzrhythmusstörung (WPW-Syndrom) nach Möglichkeit nicht verwendet werden. Auch bei Leber- und Nierenerkrankungen darf Clenbuterol nur unter großer ärztlicher Vorsicht eingesetzt werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Clenbuterol darf während der ersten drei Schwangerschaftsmonate und in den letzten Tagen vor der Geburt gar nicht eingenommen werden. In der restlichen Zeit der Schwangerschaft kann der Wirkstoff auf ärztlichen Rat eingenommen werden.

In der Stillzeit muss auf den Wirkstoff verzichtet oder abgestillt werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Kinder dürfen Clenbuterol auf ärztlichen Rat und nur unter Aufsicht Erwachsener anwenden.

Welche Nebenwirkungen kann Clenbuterol haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Clenbuterol. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Häufige Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Zittern von Muskelgruppen wie beispielsweise der Finger und Hände (Tremor), Unruhegefühl, Herzklopfen (Palpitationen), Übelkeit.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Probleme beim Wasserlassen, Schwindel, Muskelschmerzen, Muskelkrämpfe, Nervosität, Herzrasen, Herzrhythmusstörungen, Blutdruckabfall, Sodbrennen.

Seltene Nebenwirkungen:
Vermehrtes Schwitzen, allergische Reaktionen mit Juckreiz, Hautausschlag, Wasseransammlungen (Ödem) im Gesicht, Hauteinblutungen (Purpura), Abnahme der Blutplättchen.

Sehr seltene oder vereinzelte Nebenwirkungen:
Herzschmerzen, Engegefühl in der Brust, Herzstolpern (Extrasystolen), Nierenentzündung (Nephritis), Stimmungsveränderungen.

Nebenwirkungen ohne Angaben der Häufigkeit:
Anstieg des Blutzuckerspiegels im Blut (Hyperglykämie), Anstieg des Insulins, der Ketonkörper, des Glycerols und der freien Fettsäuren im Blut, Abfall des Kaliumspiegels im Blut (Hypokaliämie).

Welche Wechselwirkungen zeigt Clenbuterol?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Bei gleichzeitiger Einnahme von anderen Beta-2-Sympathomimetika, Muscarinrezeptor-Antagonisten, Glukokortikoiden oder des Wirkstoffs Theophyllin verstärkt sich die bronchienerweiternde Wirkung des Clenbuterols. Ebenso verstärken sich die unerwünschten Wirkungen wie beispielsweise Herzrhythmusstörungen oder die Zunahme der Herzfrequenz (Tachykardie).

Beta-Blocker hingegen vermindern die Wirkung des Clenbuterols und können schwere Verengungen der Bronchien hervorrufen.

Werden gleichzeitig orale Antidiabetika eingenommen, kann deren blutzuckerspiegelsenkende Wirkung vermindert sein.

Entwässerungsmittel und Herzglykoside können die Nebenwirkungen von Clenbuterol verstärken.

Halogenierte Kohlenwasserstoffe, die zur Narkose eingesetzt werden, führen zusammen mit Clenbuterol zu Herzrhythmusstörungen. Tri- und tetrazyklische Antidepressiva und MAO-Hemmer verstärken den Herzschlag und erhöhen die Schlaggeschwindigkeit des Herzen, wenn sie mit Clenbuterol kombiniert werden.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Bei einer Verengung der Bronchien muss die Therapie sofort beendet werden.
  • Verschlechtern sich die Beschwerden, muss ein Arzt aufgesucht werden.
  • Die Dosierung des Wirkstoffs darf nicht selbstständig erhöht werden.
  • Der Wirkstoff gehört zu den Dopingmitteln.
  • Das Reaktionsvermögen kann beeinträchtigt werden. Vorsicht beim Autofahren und Bedienen von Maschinen.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Medikamente beinhalten Clenbuterol?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Clenbuterol enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

Medikament
Darreichungsform

So wirkt Clenbuterol

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Clenbuterol. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Beta-2-Sympathomimetika, Antiasthmatika, zu welcher der Wirkstoff Clenbuterol gehört.

Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Clenbuterol

Clenbuterol wird in Kombination mit entzündungshemmenden Wirkstoffen zur Dauertherapie bei Atemwegserkrankungen angewandt, bei denen die Bronchien verengt sind. Hierzu zählen Asthma und COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung).

Als lang wirksames Beta-2-Sympathomimetikum ist Clenbuterol nicht zur Behandlung eines Asthmaanfalls, sondern nur zur Dauertherapie geeignet.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Clenbuterol sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Clenbuterol

Clenbuterol ist ein lang wirksames Beta-2-Sympathomimetikum und führt über einen langen Zeitraum zu einer Erweiterung der Bronchien.

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.