Vagiflor

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 18.11.2007
Hersteller: CHEPLAPHARM Arzneimittel GmbH
Wirkstoff: Lactobacillus
Darreichnungsform: Vaginalzäpfchen (Ovulum)
Rezeptfrei

Wirkung

Vagiflor enthält den Wirkstoff Lactobacillus. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Vagiflor.

Lactobacillus wird je nach Art der Anwendung für unterschiedliche Einsatzgebiete gebraucht.
  • In die Scheide eingeführt wird Lactobacillus verwendet bei Besiedlung der Scheide mit Krankheitskeimen, die Ausfluss und Entzündungen (Aminokolpitis) verursachen.
  • Innerlich wird Lactobacillus zur Bekämpfung von Verdauungsstörungen aufgrund einer veränderten Darmflora eingesetzt. Anzeichen einer solchen Veränderung sind Durchfall, Verstopfung und Blähungen. Auch zur Vorbeugung gegen die Darmbesiedlung mit Krankheitskeimen kann Lactobacillus eingenommen werden.


Zu folgenden Anwendungsgebieten von Lactobacillus sind vertiefende Informationen verfügbar:

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Herstellung und Aufrechterhaltung des physiologischen pH-Wertes der Scheidenflora, wenn diese in der Schwangerschaft, durch Scheidenerkrankungen (Ausfluss, Entzündungen, Infektionen) oder durch Antibiotika, Chemotherapeutika geschädigt oder zerstört ist

Dosierung

Es sollte abends vor dem Schlafengehen ein Zäpfchen tief in die Scheide eingeführt werden.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Hartfett

Nebenwirkungen

Vereinzelte Nebenwirkungen:
Bei Anwendung in der Scheide:
Brennen, Juckreiz, allergische Reaktion.

Nebenwirkungen der innerlichen Anwendung von Lactobacillus sind bisher nicht bekannt.

Wechselwirkungen

Laktobazillen werden von zahlreichen Antibiotika und Chemotherapeutika abgetötet. Bei gleichzeitiger örtlicher oder innerlicher Behandlung mit solchen Wirkstoffen kann es zu einer verminderten Wirksamkeit von Lactobazillen kommen.

Gegenanzeigen

Lactobacillus darf nicht eingesetzt werden bei Durchfällen, die mit blutigem Stuhl oder Fieber einhergehen.

In der Scheide ist Lactobacillus nicht anzuwenden bei ungeklärten Genitalblutungen, bei bösartigen Tumoren oder Verdacht darauf sowie bei Endometriose.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Eine Anwendung von Lactobacillus in Schwangerschaft und Stillzeit sollte vermieden werden. Es wurden noch nicht genug Studien zum Beweis der Unbedenklichkeit des Einsatzes durchgeführt.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Säuglinge und Kleinkinder mit Durchfall müssen gleichzeitig zur Gabe von Lactobacillus mit Wasser und Mineralstoffen behandelt werden (Rehydratationstherapie). Nur so kann ein gefährlicher Flüssigkeits- und Mineralmangel aufgrund des Durchfalls verhindert werden.

Warnhinweise

  • Patienten mit stark gestörtem Immunsystem (zum Beispiel AIDS) oder während Chemotherapie, die das Immunsystem hemmt, bei Krebserkrankungen oder schwerer Grundkrankheit des Verdauungssystems sowie Säuglinge mit Kurzdarmsyndrom sollten das Medikament wegen des bisher nicht einschätzbaren Risikos eines Übergangs der Bakterien in das Blut nur unter ärztlicher Beobachtung einnehmen.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Vaginalzäpfchen (Ovulum))
6 Stück Vaginalzäpfchen (Ovulum)
1 Gramm Lactobacillus
12 Stück Vaginalzäpfchen (Ovulum)
1 Gramm Lactobacillus

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Vagiflor sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Lactobacillus (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform
Vaginaltabletten
Hartkapseln
Kautabletten
Vaginalzäpfchen (Ovulum)

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.