Nikofrenon 10/-20/-30

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 04.06.2017
Hersteller: Sanavita AG & Co.
Wirkstoff: Nikotin (zur Anwendung in Hautpflastern)
Rezeptfrei

Wirkung

nikofrenon 10/-20/-30 enthält den Wirkstoff Nikotin (zur Anwendung in Hautpflastern).

Nikotin wird zur Raucherentwöhnung eingesetzt. Der Wirkstoff kann die Entzugsbeschwerden verringern und die Chancen erhöhen, das Rauchen dauerhaft aufzugeben. Eine Form der Verabreichung ist die über Hautpflaster, aus denen das Nikotin fortlaufend freigesetzt und durch die Haut in das Blut aufgenommen wird.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Nikotin (zur Anwendung in Hautpflastern) sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Raucherentwöhnungsmittel, zu welcher der Wirkstoff Nikotin (zur Anwendung in Hautpflastern) gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Entzugsbeschwerden bei Tabakabhängigkeit

Dosierung

Vor Beginn der Behandlung muss das Rauchen eingestellt werden. Täglich nach dem Aufstehen wird ein Pflaster vollständig (nicht zerschneiden!) auf die Haut an Oberarm, Hüfte oder im Schulterbereich aufgeklebt, indem die Schutzfolie abgezogen und das Pflaster etwa zehn bis 20 Sekunden mit der Handfläche angedrückt wird. Danach wird das Pflaster 24 Stunden auf der Haut belassen und dann gegen ein neues ausgewechselt. Jedes neue Pflaster wird an einer anderen Hautstelle aufgeklebt.
Starke Raucher (mehr als 20 Zigaretten täglich) beginnen mit dem Pflaster in Stärke 30, Raucher, die weniger als 20 Zigaretten am Tag geraucht haben, mit Stärke 20. Frühestens nach einer Woche soll auf die niedrigere Pflasterstärke umgestellt werden. Das Pflaster der Stärke 10 dient der Verringerung des Nikotinersatzes gegen Ende der Behandlung.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Acrylat/Vinylacetat/Methacrylat-Copolymer
  • Methacrylat-Copolymer
  • Pegoterat
  • Viskose-Baumwoll-Vlies

Nebenwirkungen

Sehr häufige Nebenwirkungen
Juckreiz

Häufige Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen, Hautrötung, Nesselsucht

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeit, Missempfindungen, Erschöpfung, unnormale Träume, Herzklopfen, Herzrasen, Hitzewallung, Bluthochdruck, Atemnot, übermäßige Schweißproduktion, Muskelschmerzen, Beschwerden am Aufklebeort, Schwäche, Beschwerden und Schmerzen im Brustbereich, Unwohlsein

Nebenwirkungen unbekannter Häufigkeit:
Überempfindlichkeitsreaktionen (allergischer Schock), Magen-Darm-Beschwerden, Gesichtsschwellung (Angioödem), Hautausschlag, Schmerzen in Armen und Beinen

Wechselwirkungen

Wird das Rauchen aufgegeben, kann sich durch die Umstellung des Körpers die Wirkung von Insulin verstärken. Der Arzt wird gegebenenfalls die Insulindosis verringern.
Ebenso kann die Wirksamkeit folgender Arzneistoffe erhöht sein:

Gegenanzeigen

Die Anwendung von Nikotin zur Raucherentwöhnung muss auf schwere Fälle beschränkt bleiben. Nichtraucher und Personen (Gelegenheitsraucher), die eine Zigarette pro Tag oder seltener rauchen, dürfen den Wirkstoff nicht anwenden.

Bei einer Überempfindlichkeit gegen Nikotin, schweren Hauterkrankungen, instabiler oder sich verschlechternder Angina Pectoris, Prinzmetal-Angina, schweren Herzrhythmusstörungen sowie kurz nach einem Herzinfarkt oder Schlaganfall darf kein Nikotin angewendet werden. Nichtraucher, Gelegenheitsraucher und Patienten, die unter Phenylketonurie leiden, dürfen ebenfalls keine Nikotin-haltigen Medikamente einsetzen, weil die große Menge an Nikotin in solchen Präparaten bei diesen Personen zu Vergiftungserscheinungen führen kann.

Bei Erkrankungen wie stabiler Angina Pectoris, Herzinsuffizienz, Krämpfen der Blutgefäße, arteriellen Verschlusskrankheiten und Bluthochdruck sollte vor der Anwendung unbedingt ein Arzt um Rat gefragt werden. Patienten mit Erkrankungen der Blutgefäße im Gehirn, Herzmuskelschwäche, Leberfunktionsstörungen, schweren Nierenfunktionsstörungen, Schilddrüsenüberfunktion, Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus vom Typ 1, Diabetes mellitus vom Typ 2), Nebennierenmarkstumor (Phäochromozytom), Magenschleimhautentzündung (Gastritis) sowie akuten Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren dürfen Nikotin nicht ohne vorherige ärztliche Beratung anwenden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

In der Schwangerschaft und Stillzeit darf kein Nikotin angewendet werden, weil der Wirkstoff dem Kind schwere Schäden zufügen kann.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Kinder unter zwölf Jahren dürfen kein Nikotin anwenden. Schon eine normale Erwachsenendosis kann bei Kindern tödliche Nebenwirkungen auslösen.

Manche Hersteller erlauben bei Jugendlichen von zwölf bis 17 Jahren in schweren Fällen der Nikotinabhängigkeit eine Verordnung von Entwöhnungspräparaten durch den Arzt. Sie dürfen diese Präparate aber nicht rezeptfrei erhalten.

Warnhinweise

Allergische Reaktionen auf Medikamente

Manchmal lösen Arzneimittel allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion auf wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück )
7 Stück
17,5 Nikotin (zur Anwendung in Hautpflastern)
14 Stück
17,5 Nikotin (zur Anwendung in Hautpflastern)
28 Stück
17,5 Nikotin (zur Anwendung in Hautpflastern)
7 Stück
35 Nikotin (zur Anwendung in Hautpflastern)
14 Stück
35 Nikotin (zur Anwendung in Hautpflastern)
28 Stück
35 Nikotin (zur Anwendung in Hautpflastern)
7 Stück
52,5 Nikotin (zur Anwendung in Hautpflastern)
14 Stück
52,5 Nikotin (zur Anwendung in Hautpflastern)
28 Stück
52,5 Nikotin (zur Anwendung in Hautpflastern)

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über nikofrenon 10/-20/-30 sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Nikotin (zur Anwendung in Hautpflastern) (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.