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Implantataufbau bei Zähneknirschen

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  • Implantataufbau bei Zähneknirschen

    Hallo zusammen!

    Vor einem halben Jahr ist mir oben links der 2. Seitenzahn von hinten (Weissheitszahn nicht mitgezählt) entfernt worden. Seine Zahnwurzeln ragten so weit in die Kiefernhöhle hinein, dass ich wiederkehrende Sinusiten (Nasennebenhöhlentzündungen) hatte.

    Ich knirsche nachts mit den Zähnen. Ein Kieferorthopäde rät mir, ein Titanimplantat mit einem weichen Keramikaufbau zu implantieren.

    Im Netz steht, dass Zähneknirschen grundsätzlich eine Kontraindikation für ein Zahnimplantat ist. Der menschliche Zahn wächst in einer Zahnhaut leicht beweglich in den Knochen ein; das Implantat hingegen direkt in den Knochen.

    Frage 1: Verträgt der Kieferknochen den Druck des Zähnknirschens, wenn er insbesondere durch einen unflexiblen Keramikaufbau ungefedert auf den Knochen übertragen wird, oder wird er sich entzünden?

    Bisher habe ich mir wegen des Zähneknirschens immer noch altmodische Inlays und Kronen aus Gold einsetzen lassen, weil das Material weniger bruchanfällig ist und durch die geringere Härte den Gegenzahn weniger abschleift.

    Frage 2: Wie lange wird ein weicher Keramikaufbau bei Zähneknirschen voraussichtlich halten?

    Frage 3: Wie hart ist eine weiche Keramik im Vergleich zum Zahnschmelz?

    Frage 4: Welche alternativen Materialen könnten als Aufbau noch in Frage kommen? Die Implantatschraube besteht aus Titan. Verschiedene Metalle aufeinander macht man ja nicht.

    Frage 5: Wie lange kann ich das Implantat hinaus schieben, ohne einen irreversiblen Abbau des Kieferknochens zu riskieren?

    Gruss
    Consuli


  • Re: Implantataufbau bei Zähneknirschen


    Hallo,

    ich antworte im Text


    Vor einem halben Jahr ist mir oben links der 2. Seitenzahn von hinten (Weissheitszahn nicht mitgezählt) entfernt worden. Seine Zahnwurzeln ragten so weit in die Kiefernhöhle hinein, dass ich wiederkehrende Sinusiten (Nasennebenhöhlentzündungen) hatte.

    Ich knirsche nachts mit den Zähnen. Ein Kieferorthopäde rät mir, ein Titanimplantat mit einem weichen Keramikaufbau zu implantieren.

    Im Netz steht, dass Zähneknirschen grundsätzlich eine Kontraindikation für ein Zahnimplantat ist. Der menschliche Zahn wächst in einer Zahnhaut leicht beweglich in den Knochen ein; das Implantat hingegen direkt in den Knochen.

    Frage 1: Verträgt der Kieferknochen den Druck des Zähnknirschens, wenn er insbesondere durch einen unflexiblen Keramikaufbau ungefedert auf den Knochen übertragen wird, oder wird er sich entzünden?

    - Es geht genau um das Gegenteil. Je nach Keramik kann ein weicheres Material gewählt werden, so dass eben nicht das Implantat, sondern wenn die Keramik geschädigt wird. Zumindest in der Theorie. Eine weiche Keramik (und das trifft nicht für jede zu!) birgt das Problem, dass dann eben die Krone reisst.

    Generell: "Zähneknirschen" hat viele Bilder und muss unterschieden werden. Bei Hardcore-Knirschern kann in der Tat auch mal ein Implantat hopps gehen, dazu gehören jedoch nur wenige Knirscher. Ansonsten spielt mit rein an welcher Stelle sitzt welches Implantat, was ist auf das Implantat aufgeschraubt etc. Außerdem kann auch ein Implantat durch eine Knirscherschiene ein Stück weit geschützt werden.


    Bisher habe ich mir wegen des Zähneknirschens immer noch altmodische Inlays und Kronen aus Gold einsetzen lassen, weil das Material weniger bruchanfällig ist und durch die geringere Härte den Gegenzahn weniger abschleift.

    Frage 2: Wie lange wird ein weicher Keramikaufbau bei Zähneknirschen voraussichtlich halten?

    - Jede Antwort wäre Spekulation. Man kann nur individuell in Ihrer Situation versuchen die bestmögliche Wahl zu treffen


    Frage 3: Wie hart ist eine weiche Keramik im Vergleich zum Zahnschmelz?

    - Es gibt Keramiken von - bis und bei vollkeramischen Materialien auch einige, die weicher sind als der Schmelz.


    Frage 4: Welche alternativen Materialen könnten als Aufbau noch in Frage kommen? Die Implantatschraube besteht aus Titan. Verschiedene Metalle aufeinander macht man ja nicht.
    - Als Materialien kommen Titan, Goldlegierungen und Zirkon in Frage. Im Sinne Ihrer Überlegungen spielt das aber eine untergeordnete Rolle (mit der Ausnahme, dass man bei Zirkon noch keine Langzeiterfahrung hat)



    Frage 5: Wie lange kann ich das Implantat hinaus schieben, ohne einen irreversiblen Abbau des Kieferknochens zu riskieren?

    - Wieder spekulativ. Generell gilt, je eher implantieren, desto besser (ab einer gewissen Mindestwartezeit).


    Ich verstehe Ihre Überlegungen und Sorge. Ihre Gedanken drehen sich dabei jedoch um nur eine Facette des Ganzen, die in Relation zum Ausmaß des Knirschens, der Knochensituation, der Form des Zahnersatz und der Art der Belastung im Mund eher nebensächlich ist.

    Gruß Peter Schmitz-Hüser.

    Kommentar


    • Re: Implantataufbau bei Zähneknirschen


      [quote P. Schmitz-Hüser]

      Frage 4: Welche alternativen Materialen könnten (neben Keramik) als Aufbau noch in Frage kommen? Die Implantatschraube besteht aus Titan. Verschiedene Metalle aufeinander macht man ja nicht.
      - Als Materialien kommen Titan, Goldlegierungen und Zirkon in Frage. Im Sinne Ihrer Überlegungen spielt das aber eine untergeordnete Rolle (mit der Ausnahme, dass man bei Zirkon noch keine Langzeiterfahrung hat)

      Ich verstehe Ihre Überlegungen und Sorge. Ihre Gedanken drehen sich dabei jedoch um nur eine Facette des Ganzen, die in Relation zum Ausmaß des Knirschens, der Knochensituation, der Form des Zahnersatz und der Art der Belastung im Mund eher nebensächlich ist.

      Gruß Peter Schmitz-Hüser.[/quote]

      Vielen Dank für Ihre Antworten. Sie haben mir schon ein ganzes Stück weiter geholfen.

      Habe noch weiter recherchiert. Die Deutschen Gesellschaft für Implantologie stellt fest, dass die Implantatschrauben wesentlich haltbarer ist als die Suprakonstruktionen (der Aufbau) und 20 bis 25 Prozent Suprakonstruktionen in den ersten fünf Jahren repariert oder sogar neu angefertigt werden müssen ( http://www.gesundheit.de/krankheiten...aehneknirschen ). Von daher ist die Frage nach dem Material der Suprakonstruktion doch mehr als berechtigt, oder?

      Es würde mir sehr helfen, wenn Sie mir eine grobe Einschätzung der Materialen
      - weiche Keramik
      - Titan
      - Goldlegierung
      bezüglich Haltbarkeit und Abrasion des Gegenzahns mit Noten von 1 (sehr schlecht) bis 10 (sehr gut) geben könnten.

      Zusätzlich werde meinen Zahnarzt bitten, anhand der Zahnabnutzungen das Ausmass meines Zähneknirschens zu schätzen.

      Mit beiden Informationen zusammen bin ich dann ein Stück weiter.

      Gruss und Dank
      Consuli

      Kommentar


      • Re: Implantataufbau bei Zähneknirschen


        Es gibt noch weit mehr Materialien und viele verschiedene Keramiken mit unetrschiedlichen Härtegraden (Vollkeramik, Verblendkeramik bspw.).

        Die Art der Einschätzung, um die Sie mich bitten, mag IHNEN vielleicht eine Hilfe sein- aber nur, weil Sie als Laie die Komplexität der Situation verkennen. Suchen Sie sich einen Zahnarzt, der Sie entsprechend gut berät. Selber informieren, ja, gerne, finde ich toll. Aber bitte nicht mit diesem gefährlichen Halbwissen Entscheidungen treffen, die nur ein Fachmann treffen kann.

        Gruß Peter Schmitz-Hüser

        Kommentar


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