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Venenoperation?

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  • Venenoperation?

    An Frau Dr. Schaaf
    Ich bin 63 Jahre alt und habe Faktor 5 Leiden. Meine Schwester hatte über 20 Jahre ein offenes Bein und ich habe auch Venenprobleme. Im Jahre 2000 wurde die Vena magna abgebunden, aus Angst vor Thrombosen. Schon im Jahre 2003 war die Vene wieder bei Hach 4, da wurde eine Lasertherapie gemacht und nun ist es genau dasselbe. Auch das rechte Bein ist bei Faktor 3. Nach einer Kniespiegelung 1996 bekam ich 7 Venenentzündungen und nehme seid der Zeit Plavix. Ich bin eigentlich sehr sportlich, spielte 28 Jahre Volleyball und gab auch Sportuntericht. Leider ist es damit vorbei wegen weiteren Knieproblemen und wir fahren nur noch täglich Rad. Als ich neulich bei meiner Venenärtztin war meinte sie beide Beine müßte dringend operiert werden und ich soll mich im Krankenhaus vorstellen. Natürlich trage ich Kompressionsstrümpfe (dann und wann) aber ohne Begeisterung. Meine Frage: Kann man überhaupt operieren wo die Vene doch zu geschweißt ist und ist das Risiko einer Thrombose oder Embolie noch größer ist? Bin gespannt auf Ihre Antwort weil ich wirklich nicht weis was ich tun soll.Herzlichem Dank im Voraus. Mit freundlichem Gruß Rita Korf


  • RE: Venenoperation?


    Zwei Dinge müssen wir erst mal auseinander halten. Ein erhöhter Faktor V Leyden bedeutet eine erhöhte Thombosegefahr und die hat nichts mit der Notwendigkeit einer Venenoperation zu tun, bedeutet aber ein erhöhtes Thromboserisiko wenn operiert wird. Das muss man im Falle einer OP berücksichtigen und eine entsprechend sorgfältige Thromboseprophylaxe durchführen.

    Die Indikation zur OP ergibt sich aus folgenden Punkten:
    Varizen führen zu immer mehr Varizen, das ist nur eine Frage der Zeit.
    Varizen führen zu einer Überalstung des tiefen Venensystems, auch das ist nur eine Frage der Zeit.
    In Varizen fließt das Blut sehr langsam mit der Gefahr des Butstaus, also der Thrombose in dieser oberflächlichen Venen, was sich dann als Venenentzündung äußert. Diese Entzündungen können sich zu tiefen Thrombosen ausweiten.
    Wenn Varizen zur Stauung führen, besteht langfristig die Gefahr, dass die Haut dieser Stauung nicht standhält und es zum offenen Bein kommt. Es gibt aber auch Varizen, die nicht die Haut bedrohen, hier ist also keine zwingende Verknüpfung vorhanden, insbesondere bei Männern.

    All diese Punkte zusammen ergeben die Indikation (den Grund für) eine Venen-OP.

    Grundsätzlich gibt es als Alternative zur OP die Kompressionstherapie, da sie alle eben genannten negativen Folgen der Varizen prinzipiell verhindern kann. Wenn also nichts gegen die Kompression spricht, hat man die Wahl zwischen beiden Vorgehensweisen und umgekehrt auch, wenn nichts gegen eine OP spricht.

    In Ihrem Falle spricht aber zum einen der erhöhte Faktor V Leyden "gegen" eine OP in dem Sinne, dass man das erhöhte Risiko in die strategischen Überlegungen mit einbeziehen muss. Zum anderen sind Sie mehrfach voroperiert. Ob allerdings die Venen, die mit Laser behandelt wurde, tatsächlich noch "verschweißt" sind, scheint mir aus der Ferne fraglich. Davon müsste man sich erst mal mittels Doppler und Duplex vergewissern.

    Unterm Strich kann ich Ihnen leider keinen direkten Tipp geben, weil ich Ihre Beine nicht gesehen habe. Ich kann so nicht beurteilen, wie es um Ihre Haut steht, wie ausgedehnt die Varizen sind und welche Risiken somit gegeneinander abgewogen werden müssen.

    Meine Empfehlung daher: Holen Sie sich eine zweite Meinung von einem Phlebologen oder Angiologen und sorgen Sie in der Zwischenzeit dafür, dass alles nicht schlimmer wird, indem Sie Ihre Strümpfe tragen. Wenn die nicht angenehm sind, passen sie womöglich nicht richtig, dann lassen Sie sich bitte im Sanitätshaus beraten.

    Dr. Schaaf

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