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entstehende Krampfadern

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  • entstehende Krampfadern

    Hallo,

    ich habe ein kleines Problem mit Krampfadern an meinem linken Bein:

    Ich bin 19 Jahre alt und meine Besenreiser bzw. Krampfadern sind in der Entstehung und werden von Jahr zu Jahr größer und mehr. Da ich begeisterter Fußballer bin schließe ich mangelnde Bewegung als Ursache aus und denke, dass ich es vererbt bekommen habe. (Vater, Großmutter haben Beschwerden)

    Seltsam ist, dass ich die Krampfadern nur am linken Bein bekomme. Das rechte Bein ist völlig Gesund.

    Meine Frage ist nun, ob man aktiv etwas gegen Krampfadern machen kann. Das schönste wäre natürlich Rückbildung oder wenigstens Stillstand der Entstehung. Mein Hausarzt hat mir keinen Tipp gegeben, nur eine Salbe verschrieben die, meiner Meinung nach, keine große Wirkung erzielt.

    Es gibt bestimmt Dinge, die schlimmer sind als Krampfadern. Aber es ist einfach schwierig im Sommer baden zu gehen oder mit kurzen Hosen Fußball zu spielen, wenn man immer das Gefühl hat, dass sich Andere davor ekeln. Außerdem habe ich Angst davor, dass sie einmal so groß werden, dass ich sie operativ behandeln lassen muss.

    Es wäre schön, wenn mir jemand bei meinem Problem helfen könnte und Tipps geben, wie ich die Krampfadern in den Griff bekommen kann!

    Vielen Dank schon im Voraus!!!


    Gruß,

    Roland19


  • RE: entstehende Krampfadern


    Hallo Roland,

    es sieht so aus, als hättest Du bei der Vererbung an der Stelle hier geschrien, wo die Krampfadern verteilt wurden. Es ist nicht außergewöhnlich, wenn sie nur an einem Bein auftreten oder erst nach vielen Jahren am zweiten Bein kommen. Auch dass man sie schon mit 19 Jahren sieht, ist leider gar nicht so selten.

    Dass Bewegung die Dinger ebenso wenig zum Verschwinden bringt wie Salbe oder Creme hast Du schon sehr richtig festgestellt. Man kann Besenreiser mit Veröden, Lasern oder Galvanisieren zum Verschwinden bringen. Ich kopier Dir dazu einen Beitrag, den ich schon früher geschrieben habe, s. unten.

    Zu Deinen Befürchtungen: Besenreiser werde nie so groß, dass man sie operieren muss, man kann sie gar nicht operieren. Allerdings können sie Vorläufer von größeren Krampfadern sein. Die Möglichkeiten der Vorbeugung sind sehr begrenzt. Stehende Tätigkeiten sollten ebenso wie sitzende möglichst oft unterbrochen werden oder man sollte während des sitzens oder stehens die Füße bewegen (im Sitzen wie bei einer alten Tret-Nähmaschine, im Stehen auf die Zehen gehen). Es werden oft Gummistrümpfe zur Vorbeugung empfohlen. Ich schließe mich dem erst an, wenn eine Schwellneigung besteht, die dann meist auch Beschwerden macht. Dass das wirklich hilft, hat noch niemand bewiesen. Auch dass Normalgewicht besser ist als Übergewicht, wird immer angenommen, ist aber auch noch unbewiesen. Was Sportarten angeht, werden solche mit gleichmäßigen Abläufen (laufen, walken etc.) mehr empfohlen als solche mit vielen Stopps (Tennis z.B.) und auch von starker Bauchpresse (z.B. Gewichte stemmen und reißen) wird abgeraten.

    Ich empfehle immer, alles gegeneinander abzuwägen, auf nichts zu verzichten, was einem Herzen liegt, aber auch nichts zu übertreiben.

    Hilft Dir das ein wenig weiter??

    Dr. Ive Schaaf

    Anlage:
    Besenreiser behandeln

    Besenreiser lassen sich erfolgreich behandeln.
    Es gibt drei Möglichkeiten: Spritzen = veröden, Laser und galvanisieren.

    Veröden: In die Vene wird eine alkoholische Lösung eingespritzt. Das führt zu einer Entzündung der
    Venenwand. Die Vene verklebt und ist nicht mehr sichtbar.
    So einfach das klingt, es ist alles andere als einfach. Das beginnt schon damit, dass der Arzt die
    Minivenen treffen muss und dazu bedarf es viel Übung. Dann ist die Reaktion auf das Mittel individuell
    verschieden, sodass es sein kann, dass die Entzündung nicht stark genug ist, um die Vene zu
    verschließen - dann war die ganze Mühe umsonst - oder sie fällt zu stark aus und es kommt zur
    Narbenbildung. Dann ist auch nicht wünschenswert. Fazit: Verödung gehört in die Hand des Geübten
    und auch dann sollte man nicht davon ausgehen, dass alle Äderchen weggehen, aber in der Regel
    etwa 80%.

    Laser: Der Einsatz der Laserenergie führt zu einer punktförmigen Verschweißung der Vene. Je größer
    die Vene ist, um so mehr Energie wird benötigt und um so eher misslingt das Vorhaben. Auch werden
    in Abhängigkeit von der Ausdehnung der Äderchen unter Umständen viele lange Sitzungen benötigt,
    was schnell ins Geld geht.

    Galvanisieren: Diese Methode wird in Deutschland bisher nur an wenigen Standorten eingesetzt. Die
    Behandlung läuft unter dem Namen SkinTherapy und ist ziemlich erfolgversprechend. Auch hier wird
    mit einer punktförmigen Verschweißung die Vene verschlossen, aber anders als beim Laser wird die
    Energie an der Spitze einer sehr feinen Nadel erzeugt, die in die unmittelbare Nähe des Gefäße
    eingestochen wird.

    Langer Rede kurzer Sinn: Die Erwartungen an den Laser haben sich am Bein nicht erfüllt, wohl aber
    im Gesicht. Da heißen die Besenreiser Cuperose. Am Bein empfiehlt sich aus meiner Erfahrung eine
    Verödung und anschließende Galvanisierung der kleinkalibirigen Reste. Die Behandlung darf von den
    gesetzlichen Kassen nicht mehr übernommen werden. Lassen Sie sich also auf jeden Fall vorher
    sagen, wie oft Sie kommen müssen und was das Ganze kosten wird.

    Kommentar


    • RE: entstehende Krampfadern


      Hallo Herr Dr. Schaaf,

      ich habe immer nach so einer genauen und umfassenden Information gesucht und danke Ihnen dafür, dass Sie sich die Zeit für mich genommen haben. Wie gesagt, mein Hausarzt sagte immer nur, dass man Besenreiser bzw. Krampfadern erst behandelt, wenn sie beginnen weh zu tun. Ich bin froh, dass ich nun die Meinung eines Experten erfahren durfte und werde - falls es nicht zu teuer ist - mich von einem Facharzt untersuchen und ggf. behandeln lassen.

      Ich danke Ihnen nochmals vielmals für Ihre tolle Antwort!!

      Gruß,
      Roland

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