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Morbus Bechterew und Grad der Behinderung

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  • Morbus Bechterew und Grad der Behinderung

    Liebe User,

    mein Mann (52 Jahre) hat seit 2003 MB und seit 2008 auf Grund extremer Schübe auf das Medikament Humira eingestellt. Versteifungen der WS/ Rundrücken/....

    Wer von euch hat auch MB und einen Grad der Behinderung vom Versorgungsamt zuerkannt bekommen und wie hoch ist der GdB? Interessant wäre auch noch euer Bundesland.

    Mit freundlichen Grüßen

    Muttilein


  • Re: Morbus Bechterew und Grad der Behinderung


    Hallo Muttilein,
    um hier klar etwas zu sagen müsste man fast die komplette Akte dazu haben. Ich(Sachsen) habe 60% dauerhaft und kann dir aber nur soviel dazu sagen, dass nicht die Krankheit bewertet wird, sondern wie man selbst eingeschränkt ist. Somit sind dies genau genommen immer Einzelfallentscheidungen. Man kann sich im Internet schlau machenhttp://anhaltspunkte.vsbinfo.de/. wenn ich hier nachschlage, dann könnte man bei deinem Mann sagen, dass er zwischen 50% und 70% bekommen könnte. Jedoch muss man die genaue Krankenvita dazu kennen. Dazu kommen dann noch Aussagen der Ärzte und die Selbseinschätzung. Es ist eben nicht ganz so einfach und pauschal wie es auf den ersten Blick scheinen mag.
    Dem Grunde nachdürfte es eigentlich keine Unterschiede bei den Bundesländern geben. Jedoch sieht man es immer wieder, dass z.T. sehr differenziert beurteilt wird.

    Ich hoffe das ich etwas Klarheit schaffen konnte.

    LG
    LaSa

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    • Re: Morbus Bechterew und Grad der Behinderung


      Hallo Labersack,

      mein Mann hat einen GdB von 40% mit Gleichstellung. Vor 3 Jahren haben wir einen Antrag auf Höherstufung des Gdb gestellt. Ablehnung - Widerspruch/Ablehnung und nun sind wir im Klageverfahren vor dem Sozialgericht. Leider habe ich das Gefühl, dass die Rheumatologin nicht "mitzieht" und ich bin somit nicht so optimistisch. Zumindest ist mein Mann zur Verhandlung der Sache am 24.01.12 persönlich vorgeladen und das werte ich erst mal positiv. (soweit ich weiß wird in solchen Verfahren oftmals ohne Anwesenheit des Betroffenen nach Aktenlage entschieden)
      Wir werden sehen!

      Liebe Grüße

      Muttilein

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      • Re: Morbus Bechterew und Grad der Behinderung


        Ja das kann gut sein, dass der Doc nicht mitzieht. Von daher ist es ratsam, dem Doc mitzuteilen was man vorhat. Dann dem Doc mal eine Zettel machen wie es einem im Alltag so nergeht. Der Doc kennt einen ja meist nur aus der Sprechstunde, und da kommt man meist nicht so im Detail auf den Alltag zu sprechen.
        Ob es gut ist das der Gatte mit zum Gericht muss kann man so nicht sagen. Es kann gut sein, dass sich das Gericht selbst ein Bild von der Situation machen möchte. Wer jedoch beim Namen Sozialgericht immer nur an Gerechtigkeit und Soziales denkt, sollte sich dieses Bild aus dem Kopf holen. Mein Anwalt hat schon des Öfteren dem SG vorgeworfen, das es "auf die biologische Entscheidung warte". Oft kennen sich die Anwälte der Sozialversicherung usw. und die Richter schon sehr gut, da ständig Klagen kommen.
        Nach Aktenlage wird bei Gericht oft nur dann entschieden, wenn ein Anwalt einen vertritt. Dieser trägt dann bei Gericht seine Sicht dar.
        Ich weiß nun nicht an welchen Grad ihr denkt, aber ich nehme an die 50% Hürde. Vor einigen Jahren wurde dies leichter geschafft. Man könnte denken, dass die Ämter hier enorm viel Geld ausschütten müssen. Aber wenn ich hier politische Dinge schreiben würde, wäre es nicht Sinn des Forums.
        Seit einigen Jahren bin ich im Vorstand des Sozialverbandes und könnte berichten was alles so abgeht in Deutschland. Viel habe ich miterlebt und war erstaunt wie unterschiedlich Gesetze gehandhabt werden. Von Fehlberatung bis zu falscher Anwendung von Gesetzten. Das ist D, ein Land wo Alte und Kranke nicht gerne als Kunde bei den Sozialversicherungen gesehen sind.

        LG
        LaSa

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        • Re: Morbus Bechterew und Grad der Behinderung


          Hallo Labersack,

          ja, Ziel des Antrages auf Höherstufung ist/war es, einen GdB von 50% zu bekommen. Beruflich ist mein Mann so belastet, dass er es keinesfalls (meiner Meinung nach) in diesem Metier - KfZ-Mechaniker- bis zur Rente schafft. Vor 7 Jahren erfolgte schon mal eine krankheitsbedingte Kündigung auf Grund der Einschätzung eines Arbeitsmediziners, anschließend eine Maßnahme der DRV Teilhabe am Arbeitsleben - Servicekraft Lager, Büro und Verkauf. Mit viel Glück ist er wieder in das Berufsleben eingestiegen, aber eben wieder in einem Autohaus gelandet. Macht hier die gesamte Lagerverwaltung, aber da es eben ein kleines Autohaus ist, ist er auch immer mit in der Reparatur eingesetzt.

          Ich informiere hier über das Ergebnis der Klage, wie gesagt, unsere Anwältin ist auf Grund der ärztlichen Einschätzung (keine Verschlechterung der klinischen Werte) auch nicht so optimistisch.
          Ich hoffe auf die Darstellung der Einschränkungen im alltäglichen Leben, die ja von Jahr zu Jahr zunehmen.

          Liebe Grüße Muttilein

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          • Re: Morbus Bechterew und Grad der Behinderung


            MB schein eine bei KfZ-Mechanikern weit verbereitete Krankheit zu sein. In der Rheumaklinik war auch einer mit MB und ich habe selbst auch als solcher einige Jahre gearbeitet. Als es dann nicht mehr ging, habe ich in Informatik mein Glück gesucht. Nicht als Seiteneinsteiger, sondern nochmal einige Zeit die Schulbank besucht. Leider macht mir der MB sehr zu schaffen nud ich kann auch nicht mehr lange sitzen, was im Informatikbereich nicht so tolle ist. Auch habe ich ständig neue Schübe, die selbst mit der bestehenden Basismedikation nicht aufzuhalten sind.

            Kurz einmal zu dem Thema klinische Werte. Wenn du hier Laborwerte meinst, dann schreib die an die Esse. Es gibt genügend MBler die fast keine labortechnischen Werte haben. Auch der berühmte HL-AB27(Genmerkmal auf der Zelle) hat nicht jeder. Hinzu kommt dann auch noch wann das labor war. Kurz vor oder während eines Schubes oder in einer beschwerdefreien Zeit. Wegen der Basistherapie wird häufig ein Labor angefertigt. Und da kann man gut nachvollziehen wie es mir ging. Meine Entzündungsparameter sind mal nahe der Norm und dann wieder hoch, aber nie im normalen Bereich. Leider vergessen auch die Ärzte oft, dass Laborwerte nur ein Teil des Ganzen sind. Aber mal noch ein anderes Beispiel, mein Schwiegervater heftige Bauchschmerzen und ich mit ihm zum Doc. Der machte ne Blutsenkung weil er an den Blinddarm dachte. Aber die BSG war ganz normal. Dem Doc schien die Sache dennoch nichtz ganz geheuer und schickte ihn in die Klinik. Dort wurde er 2h später bereits operiert. Soviel zum Thema Laborwerte als Mittel der Wahl zur Diagnose. Sicher hat das Labor seine Berechtigung, jedoch sollten alle diagn. Mittel zusammen betrachtet werden. Sprecht nochmals mit dem Doc ab was los ist. Eventuell nimmt er sich die Zeit und erstellt ein neues Schreiben.

            Dann noch wegen der 50%. Leider denken alle, dass man damit auf einem "sicheren Ast" sitzt. Egal ob Arbeitgeber oder Arbeitnehmer. Eine Kündigung ist auch bei 50% keine große Hürde. Einzig das versorgungsamt muss seinen Senf dazu geben. In großen Unternehmen mit Betriebsrat ist es halt selbiger der vorher gehört werden muss. Aber auch hier kenne ich keine Fall wo der Betriebsrat nicht zugestimmt hat. Das Versorgungsamt ist da auch nicht zimperlich.

            Das dein Mann zu diesen Tätigkeiten herangezogen wird, ist fast eine Frechheit. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass gerade in der Umbereifungszeit er hier mit klotzen muss. Wobei diese Arbeit sicher nicht gut für den Rücken ist. Die Räder werden immer größer und auch schwerer. Dazu dann immer das hochheben auf die Montiermaschiene oder die Wuchtmaschine. Aber auch Auspuffreparaturen sind nicht besonders günstig. Immer das über Kopf hantieren und so, aber dein Mann weiss ja was ich meine.

            Na dann viel Glück! Und immer eine schmerzarme Zeit!
            LG
            LaSa

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            • Re: Morbus Bechterew und Grad der Behinderung


              Liebe User,

              wollte nur kurz eine Rückmeldung geben.
              Die Sozialgerichtsklage bezüglich der Höherstufung des GdB (bisher 40%) wurde abgewiesen. Laut ärztlichem Gutachten ist der aktuelle Zustand stabil aufgrund der Einstellung mit Medikamenten. ())) Die Entzündungsparameter sind nicht erhöht. Im Verfahren haben wirklich die ärztlichen Einschätzungen den Vorrang. Die Darstellung der Einschränkungen im täglichen Leben, sei es berufliche Tätigkeit oder Freizeit spielten kaum eine Rolle. Wenn also bei euch eine Klage anstehen sollte, dann sind auf alle Fälle die eindeutigen ärztlichen Gutachten von Bedeutung!

              Herzliche Grüße

              muttilein

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