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Welche Therapie?

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  • Welche Therapie?

    Sehr geehrte Dres. Kahmann und Henkel!

    Ich habe dieses Forum kürzlich entdeckt, bei der Recherche für den Lebensgefährten (66 Jahre) meiner Mutter, dem vor ein paar Wochen nach einer Prostata-Ausschabung wegen Hyperplasie die überraschende Diagnose CA mitgeteilt wurde.
    Hier ein paar Fakten: Die Histo ergab einen Gleason-Score von 5+5! Dieser Wert wurde bei einer zweiten Histologie leider bestätigt! Eine zweite Histo wurde gemacht, weil dem Urologen dieser Befund nicht zusammenpasste mit dem ebenfalls mehrfach gemessenen PSA-Wert, der nur zwischen 2,6 und 3,04 betrug!
    Mittlerweile wurden Knochenszintigramm (auffällige Areale in Scham- und Kreuzbein), dann CT (kein bestätigender Befund bzgl. der evt. Skelettmetastasen, keine Lymphknoten-Vergrößerung im Becken) und schließlich MRT („Prostata: zirkuläre kontrastmittelaufnehmende Zone, die nach dorsal und kranial ausgeprägt imponiert und in die zentralen Anteile beider Samenblasen reicht; -> SB-Infiltration des CAs wahrscheinlich; ferner: „teilweise fehlende klare Abgrenzung der Prostata zum umliegenden Fettgewebe“) durchgeführt.
    Ich kontaktiere sie nun, weil die Diagnostik und Behandlung bisher etwas wirr & v.a. menschlich unbefriedigend gelaufen ist (der Urologe lässt im Nebensatz fallen, dass die SB wohl infiltriert sei, aber 10 Jahre könne man damit ein schönes Leben haben) und wir sicher gehen wollen, die beste Therapieform zu wählen!
    Passen die Befunde für sie zusammen? Gibt es derart aggressive Prostata-CAs mit so einem niedrigen PSA? Sollte man an der bisherigen Diagnostik etwas anzweifeln oder ist der MRT-Befund ohnehin eindeutig und ausschlaggebend für eine mögliche Therapieform? Würde ein zusätzliches PET-CT Sinn machen??
    Welche Therapieform würde für sie am meisten Sinn machen? Die Prostatektomie scheidet wohl wegen der Ausbreitung des Krebses aus, oder? Wie ist es mit Afterloading (oder ist der Krebs dafür zu ausgebreitet?) und/oder äußerer Bestrahlung? Hormonbehandlung?
    Abschließend noch zwei Fragen: Was halten sie von den Partin-Tabellen und werden sie routinemäßig für Diagnostik und Therapiefindung zu rate gezogen werden?
    Und kennen sie das radioonkologische Zentrum in Hamburg-Altona (Mörkenstraße)? Ist es für eine mögliche Strahlentherapie empfehlenswert oder gibt es eine bessere Adresse im Umkreis Hamburg?
    Für eine Antwort wären wir sehr dankbar!
    Gruß, r



  • RE: Welche Therapie?


    Zunächsdt die Frage nach den Partin Tafeln, wir benutzen Partin Tafeln und Kattan Nomogramme routinemäßig zur Beratung der Patienten. Ich kenne leider die Örtlichkeiten in Hamburg nicht so gut, wenn Sie mir jedoch den Namen des Strahlentherapeuten schreiben, dann kann ich Ihnen Auskunft geben.
    Zum Gleason und PSA: gerade Tumore mit hohen Gleason Werten haben oftmals trotz fortgeschrittenem Tumorwachstum geringe PSA Werte. Die kommt dadurch zustande weil der die tumorzelle schon so weit von der normalen Prostatazelle entartet ist (man nennt das auch entdifferenziert), dass sie spezifische Zelleigenschaften der Prostatazellen darunter auch die Produktion von PSA verliert. Dann kann es vorkommen, dass trotz großer Tumormasse fast kein PSA nachweisbar ist.
    Bezüglich der Therapie würde ich von einer Radikaloperation abraten. Ich würde IHnen entweder eine Bestrahlung alleinig von aussen oder ein Afterloading mit Bestrahlung von aussen empfehlen. Damit haben Sie gem. der Tabellen bessere Heilungschancen.
    Bezüglich der Diagnostik kann ein PET-CT noch weitere Aufschlüsse über die Ausbreitung des Tumors geben.
    Auf jeden Fall sollte begleitend zur Bestrahlung eine Hormontherapie über mindestens 2 besser 3 Jahre durchgeführt werden.

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