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mit füssen treten was er liebt

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  • mit füssen treten was er liebt

    Hallo,
    ich weiß nicht, ob ich hier an der richtigen stelle bin. aber mein freund und ich haben ein problem, von dem ich glaube, dass es ein trauma aus seiner kindheit ist.
    ich habe meinen freund vor ca 4 monaten kennen gelernt. nach ca. 14 tagen sagte er mir schon, dass er mich liebt und obwohl ich es ihm damals nicht abgenommen habe, hat er es mir des öfteren wieder gesagt.
    nun war die erste zeit wunderschön und er war einfach göttlich.
    doch irgendwann holte uns der alltag wieder ein und damit kamen die probleme. er ist arbeitslos und kann keinen job finden. dann fing er an sich vor mir zu verschließen. er sprach nicht mehr mit mir, beachtete mich kaum und wenn er mal was sagte, dann waren es vorwürfe oder er meckerte an mir herum. ich dachte schon, dass es mit der großen liebe doch nicht so weit her sein konnte und wollte einfach wissen, woran ich bin. immer wieder hab ich versucht mit ihm zu reden, mit dem ergebnis, dass er sich vor mir noch mehr verschloss. also kam es wie es kommen musste... es kam zum großen krach und er ging. ich dachte schon es sei vorbei, doch kam etwa eine woche später eine e-mail von ihm, in dem er mir meine fragen beantwortete, die ich einmal an ihn gestellt hatte. er sagte, dass er mich noch liebt und damit sein großes problem zusammen hängt. er tritt ausgerechnet, die, die ihm nahestehen mit füßen und kann oftmals nur zu leuten nett sein, die ihm nicht so nahe stehen.
    nun denke ich, dass das daher kommt, dass er als kind auch keine liebe von seinen eltern erfahren hat. sein vater war auf montage und seine mutter hat ihm (dem vater) allen bockmist erzählt, den mein freund während der abwesenheit seines vaters gebaut hat. der vater hat dem jungen für alles schläge verabreicht, was er angestellt hatte und wurde, als der junge sich für 3 jahre berufssoldat angemeldet hat, auch noch "wegen herrvorragender sozialistischer erziehung" belobigt, was der teenager natürlich mitbekommen hat.
    könnte es nun wirklich sein, dass unser problem wirklich auf die erfahrungen aus seiner kindheit zurückzuführen sind? was können wir dagegen tun? er sagt selbst: "aber wenn ich wüsste, warum ich den menschen so respektlos und missachtend gegenüber bin, die mir am meisten bedeuten, .....ja, dann könnte ich das auch ändern. ich hab das problem schon vor langer zeit erkannt, aber bis heute keine erklärung dafür. vielleicht habe ich bsher auch zu wenig erfahrungen mit wirklichen beziehungen, um mir darauf anworten geben zu können.
    eigentlich könnte man jetzt zu dem schluss kommen, je mehr ich die gefühle eines menschen mit füssen trete, desto mehr mag ich denselben. aber dass das nicht der liebe eigentliches ziel ist, ist mir auch klar. nur, wie soll ich das ändern???"

    nun, wie können wir dieses problem in den griff bekommen?


  • RE: mit füssen treten was er liebt


    Auch Schläge, die in der Kindheit mit der Absicht der Erziehung verabreicht wurden, sind als Mißhandlung einzustufen. Geschieht dies wiederholt und über einen längeren Zeitraum, kann die Person ein Trauma dadurch erfahren. Leider kennen sich die wenigsten Therapeuten mit einer posttraumatischen Stressbelastung genügend gut aus, somit wird eine Therapiesuche zur
    Odysee.
    Ihr solltet zwei Konsequenzen berücksichtigen: Dein "Freund" wird nicht von heute auf morgen geheilt,
    auch das Wissen um die Mißhandlung in der Kindheit führt nicht unbedingt und schon gar
    nicht sofort zu einer Besserung. Über kurz oder lang wird er sich in einer Beziehung mit dir
    ähnlich verhalten.
    Du solltest an dich denken und nicht auf eine Liebe eingehen, die dich mehr verletzt als
    fördert.
    Fazit: Er soll gezielt nach einer Klinik suchen, die sich - in einem Klinikaufenthalt - mit der
    Therapie von Mißbrauchs- und Gewaltopfern beschäftigt. Nach oder während der Therapie könnt
    ihr einen Neuanfang versuchen.

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    • RE: mit füssen treten was er liebt


      ja, was markmarkmark schreibt ist ein guter tipp. ich denke, dass wir alle mehr - ob bewußt oder unbewußt - aus unserer kindheit mitnehmen und in folge dessen auch in unsere beziehung. aber auch du musst nach dir schauen, deshalb, geh mit ihm, soweit du es kannst. nicht weiter.

      viel glück
      gazelle09

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      • RE: mit füssen treten was er liebt


        Ich würde eine Psychotherapie in Kombination mit regelmäßigen, täglichen Meditationen vorschlagen.
        Er erkennt das große Teilproblem und die Ursachen (er hat nämlich "Liebe" und "Aufmerksamkeit" größtenteils in Form von Schlägen und Verrat kennengelernt, klar dass ihn das prägt und ihm das erwachsene Leben ebenso schwer macht... vom Opfer zum (Fast)täter). Aber er kann sich verständlicherweise alleine nicht therapieren.
        Dazu bedarf es professioneller Hilfe.
        Er darf und soll keine Scheu davor haben, rede mit ihm eindringlich darüber. Bestärke ihn darin.

        Alles Gute euch Beiden :-).

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        • RE: mit füssen treten was er liebt


          Was IHR tun könnt? Offenbar scheint sich Dein Freund schon selbst einige Gedanken über sein Verhalten gegenüber "geliebten" Menschen gemacht zu haben...ich finde es nur sehr bedenklich, dass er und nun auch Du sein Verhalten irgendwie als "Liebesbekundung" anseht...nach dem Motto "guck wie sehr ich Dich mag, dass ich Dich schlecht behandle ist ein Zeichen dafür wie gerne ich Dich habe, das hab ich von meinen Eltern gelernt" -

          Es ist nicht ungewöhnlich, dass wir die Menschen (nicht die Eltern), die uns emotional am Nähesten stehen auch schon mal so richtig eine verpassen - nicht weil die ein Problem für uns sind, sondern weil die uns emotional berühren...die haben wir reingelassen in unsere Gefühlswelt und dementsprechend können die uns auch mehr verletzen als Andere, ...das ist oft ganz schön beängstigend und einige viele Leute, wehren sich schon und demonstrieren ihre emotionale Stärke einfach mal um sich und dem anderen zu zeigen (bevor es einen Anlass gibt) dass sie stärker sind... einfach die Tür wieder zumachen geht nämlich auch nicht...das ist aber eine ganz andere Geschichte als zwischen Eltern und ihren Kindern...

          Kinder spüren instinktiv, dass ihr ganzes Sein, ihr Leben, einfach alles von den Eltern abhängt...dementsprechend werden im schlimmsten Fall auch irgendwann Schläge und emotionale Prügel als "Interessenbekundung" angenommen und oft dann oft sogar von den Kindern provoziert... die wollen Emotionen, Interesse, und Aufmerksamkeit von ihren Eltern...nicht weil sie das irgendwann toll finden, sondern weil sie es zum überleben brauchen...der fiese Spruch von brutalen Eltern "der/die hat um Prügel gebettelt" macht tatsächlich Sinn...so krank das auch sein mag...diese Kinder können dazu übergehen im warsten Sinne des Wortes um irgendeine Emotion von ihren Eltern zu betteln...weil: Wenn die eigenen Eltern einen schon nicht warnehmen und die eigene Existens verleugnen, dann könnte man genauso gut NICHT da sein...das widerspricht aber jeglicher Form von Menschsein, Dasein uns Überleben...

          Ich will nicht behaupten, dass Dein Freund nicht von seinen Eltern emotional vernachlässigt wurde, dass sein Verhaltensmuster NICHT in seiner Kindheit ausgereift ist...ich finde nur, dass ihr Euch beide nicht auf diesen einen "Erklärungsversuche" versteifen solltet und auch mal gucken solltet (vielleicht mit Hilfe eines Therapeuten) wo seine "passiv-aggressiven" Emotionen gegenüber Leuten, die er mag, herkommen - er könnte genauso gut ein Problem damit haben, dass er ein Respektproblem mit Menschen hat, die ihn so annehmen, wie er ist, nach dem Motto "warum mag die mich? Warum will die mit mir zusammen sein? Die muss echt ein bisschen bescheuert sein" oder er ist emotional überfordert mit einer so nahen Beziehung, wo von ihm ne Menge "gefordert" wird - es gibt vermutlich eine Menge Menschen, die funktionieren für sich und ihre Umgebung als "single" besser...sind die besten und hilfbereitesten Menschen für ihre Freunde aber kommen mit so ganz intimer Nähe nicht wirklich klar... etc. etc. etc.

          Ich wünsche Euch Beiden auf jeden Fall alles Liebe und Energie, die Sache anzugehen...sowas gibt sich leider nicht von alleine...und eine schnelle "Lösung" gibts auch nicht...da bist Du natürlich erstmal gefordert, Dich selbst zu fragen, ob Du über lange Zeit ein aktiver Teil dieser "anstrengenden" Beziehung sein willst...und natürlich ob Dein Freund sich eigentlich nicht doch damit zufrieden gibt, sein Verhalten mit seiner Erziehung zu erklären...ich hab auch ein paar "Verhaltensstörungen" ;o) für die ich gerne mal meine Eltern verantwortlich mache...ist nur Kacke, dass keiner von Beiden irgendwas zugeben wird und natürlich dass man mit ner Diagnose alleine noch lange keine "Heilung" herbeizaubern kann...

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          • RE: mit füssen treten was er liebt



            echt tolles statement!
            da ich selbst eine horror kindheit hatte und mein leben und mich erst wieder inb den griff bekommen musste (psychotherapie und harte arbeit an mir selbst) weiss ich dein kommentar sehr zu schätzen - 100% richtig deine aussagen!!!

            lg däumelinchen

            Kommentar

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