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Hochzeitstag

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  • Re: Hochzeitstag

    """..Zerscht mach ma amoi nix, dann schauma moi, dann werma scho segn...""

    Altsteirische Weisheit

    Lieber Postmann, bewahrt ja den Humor. Zum dramatisieren eignet sich dieser Stoff sehr, das muss man aber nicht, es geht auch anders.

    Geh dich waschen und mach das nie wieder, pfui! gggg..

    Ich habe zu meinem Kerl gesagt, dass mich dieser junge Mann da freit und gemeint, falls du nicht mehr willst und magst, Ersatz wär schon im Startloch.. , am selben Tag hats wieder Sex gegeben wie Monate net. Futterneid?

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    • Re: Hochzeitstag

      @Curtis:
      frohes neues Jahr etc. ;o)
      Hier ein paar Fragen, die du dir stellen und beantworten kannst:
      was willst du eigentlich a)von deiner Frau? b) erreichen mit dem Auszug? c) von deinem Leben?
      Willst du geben oder nehmen? Forderst du Begehren deiner Person bzw. das Gefühl, wozu auch immer "gebraucht" zu werden (was im Umkehrschluss nix anderes ist als der Wunsch nach Macht)?
      Willst du selbst einfach die Erfahrung machen, wie es sich anfühlt, ohne Frau und Kids in der WG zu leben? Auf der Suche nach dir selbst?
      Was hast du noch vor mit dir und deinem Leben? Hast du Ziele/Pläne für dich selber?
      Betrachte diese Fragen und deine Antworten unter dem Aspekt von Abhängigkeiten jeglicher Art (wirtschaftlich, sexuell und generell bzgl. Streben nach Macht und Geltung).
      Vor dem gleichen Hintergrund frag dich, weshalb deine Frau so sehr an diesem deiner Meinung nach überflüssigen, ja sinnlosen, weil unterbezahlten Job hängt.
      Herzliche Grüße
      Venus

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      • Re: Hochzeitstag

        @Curtis:
        frohes neues Jahr etc. ;o)
        Hier ein paar Fragen, die du dir stellen und beantworten kannst:
        was willst du eigentlich a)von deiner Frau? b) erreichen mit dem Auszug? c) von deinem Leben?
        Willst du geben oder nehmen? Forderst du Begehren deiner Person bzw. das Gefühl, wozu auch immer "gebraucht" zu werden (was im Umkehrschluss nix anderes ist als der Wunsch nach Macht)?
        Willst du selbst einfach die Erfahrung machen, wie es sich anfühlt, ohne Frau und Kids in der WG zu leben? Auf der Suche nach dir selbst?
        Was hast du noch vor mit dir und deinem Leben? Hast du Ziele/Pläne für dich selber?
        Betrachte diese Fragen und deine Antworten unter dem Aspekt von Abhängigkeiten jeglicher Art (wirtschaftlich, sexuell und generell bzgl. Streben nach Macht und Geltung).
        Vor dem gleichen Hintergrund frag dich, weshalb deine Frau so sehr an diesem deiner Meinung nach überflüssigen, ja sinnlosen, weil unterbezahlten Job hängt.
        Herzliche Grüße
        Venus
        auch dir ein frohes neues Jahr

        Ich will mit dem Auszug erreichen, dass die tägliche Konfrontation mit dem "schau mal, wie schwer ich es habe" ein Ende hat. Ich habe mit immer an ihrem Elend abgearbeitet und festgestellt, dass meine Frau genau dem Stereotyp entspricht: Sie will anerkennung ihrer dramatischen Lage, aber ich soll mich doch bitte nicht einmischen. "Macht" würde ich das, was ich will, nicht nennen. Ich würde eher sagen: Ich will auf Augenhöhe agieren. Das tun wir schon lange nicht mehr.
        Im Moment ist mein Plan, meine Selbständigkeit und meine Würde zurückzubekommen.
        Ich bin überhaupt nicht der Meinung, dass der Job überflüssig und sinnlos ist. Er ist ziemlich wichtig. Und es gibt Menschen, die vollkommen in diesem Job aufgehen. Sie aber nicht. Sie geht an ihrer ganz speziellen Überforderung durch ihre Versagensangst oder durch ihren Perfektionismus kaputt. Sie hat schon verschiedene körperliche Symptomatiken durch, aber weder mein Unterstützungsangebot noch der Anschub durch den Therapeuten hat einen Unterschied gemacht. Es ist, als sähe sie es als ihr Schicksal an, sich in diesem Job aufzuarbeiten.

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        • Re: Hochzeitstag

          @Curtis_Newton
          Sie kennen sich schon länger, wie auch ich haben beide auch schon hier und da mal einen Kaffee in der Fußgängerzone zusammen genommen. Intensivere Gespräche (Unzufriedenheit in beider Partnerschaften) haben so im September begonnen und zum Sex sei es im November gekommen; 2 oder 3 mal sagte sie.
          Diese Affäre war also kein Grund für eure Sexlosigkeit, sondern eher die Folge davon. Toll, wenn du einen Weg findest, damit umzugehen. Ich drück dir die Daumen.

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          • Re: Hochzeitstag

            Hi Curtis,
            da stellt sich die Frage nach der Psychodynamik zwischen Euch - "schau mal, wie schwer ich es habe" grenzt doch an zwanghaftes Verhalten deiner Frau, oder zumindest scheinst du das so wahrzunehmen. Sie macht das womöglich, weil sie glaubt, sich bzw. dir damit was beweisen zu müssen, was auch immer das sein soll. Autonomie-Illusion? Aber das sind ja alles nur Mutmaßungen. Vielleicht ist es ihr gar nicht bewußt.
            In jeder Beziehungen gibt es doch früher oder später mal Krisen - wenn beide den Wunsch haben, diese zu überwinden, dann hilft nur Offenheit (die aber nicht verletzend, sondern liebevoll sein sollte!) Rollenspiel ist kontraproduktiv (weil unauthentisch!), das wird einem meistens irgendwann so richtig heimgezahlt.
            Wie sieht es denn bei euch bzgl. "Kommunikation" aus? Könnt ihr überhaupt miteinander reden? Konntet Ihr das mal? Und wenn ja, wie ist das dann abgelaufen? Gibt es noch Verständigung jenseits des Verbalen, z.B. über physischen Kontakt? Genau, hier kommt's: habt Ihr noch Sex und wenn ja, macht der euch glücklich? Falls nicht, seit wann nicht mehr?
            Wie soll eure Beziehung denn durch deinen Auszug auf "Augenhöhe" gelangen? Und was war anders an eurer Beziehung, als sie deiner Meinung nach auf diesem Level war?
            Herzliche Grüße
            Venus

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            • Re: Hochzeitstag

              Hi Curtis,
              da stellt sich die Frage nach der Psychodynamik zwischen Euch - "schau mal, wie schwer ich es habe" grenzt doch an zwanghaftes Verhalten deiner Frau, oder zumindest scheinst du das so wahrzunehmen. Sie macht das womöglich, weil sie glaubt, sich bzw. dir damit was beweisen zu müssen, was auch immer das sein soll. Autonomie-Illusion? Aber das sind ja alles nur Mutmaßungen. Vielleicht ist es ihr gar nicht bewußt.
              Ich würde es so rum formulieren: Sie ist in ihrem Job eine Perfektionistin. Getrieben ist sie dabei aber überhaupt nicht von dem Endorphin, das sie Ausschüttet, wenn etwas gut geworden ist, sondern ausschließlich vom Adrenalin der Versagens-Panik. Das ist zwanghaft. Und sie war deshalb, nach verschiedenen körperlichen Problemen, schon in einer Verhaltenstherapie, die sie, wie gesagt, von Anfang an nicht ernstgenommen hat.

              In jeder Beziehungen gibt es doch früher oder später mal Krisen - wenn beide den Wunsch haben, diese zu überwinden, dann hilft nur Offenheit (die aber nicht verletzend, sondern liebevoll sein sollte!) Rollenspiel ist kontraproduktiv (weil unauthentisch!), das wird einem meistens irgendwann so richtig heimgezahlt.
              Wo meinst du hier ein Rollenspiel zu erkennen? Bei mir? Ich versuche nicht, Rollen zu spielen. Wenn ich nach allem, was schon war, am Hochzeitstag in der schönen Weihnachtsstimmung meine Vorstellung vom Hochzeitstag umsetze, dann kommt das aus meinem Herzen. Ich liebe sie halt. Nachdem sie an den Rosen rumgemault hat, habe ich erstmal nichts gesagt, aber am Abend habe ich sie darauf angesprochen (in gewaltfreier Kommunikation - zumindest so gut ich konnte). Ich habe ihr gesagt, dass ich es respektieren kann und muss, wenn ihr der Hochzeitstag nicht wichtig genug ist, um da irgendwas anderes zu machen als die übliche Stressroutine. Dass sie mir dann aber die Freude an den Rosen lassen soll.

              Wie sieht es denn bei euch bzgl. "Kommunikation" aus? Könnt ihr überhaupt miteinander reden? Konntet Ihr das mal? Und wenn ja, wie ist das dann abgelaufen? Gibt es noch Verständigung jenseits des Verbalen, z.B. über physischen Kontakt? Genau, hier kommt's: habt Ihr noch Sex und wenn ja, macht der euch glücklich? Falls nicht, seit wann nicht mehr?
              Ich war früher immer sehr stolz darauf, wie gut wir kommuniziert haben. Als wir zusammengezogen sind, hatten wir keinen Fernseher. Handys gab es nicht. WIr haben oft zusammen die Zeitung gelesen und uns dabei direkt über Artikel ausgetauscht. Und wir haben uns jeden Tag gegenseitig erzählt, was gut und was Scheiße war. Sie hatte einen engen Freundeskreis, ich meinen - wir haben in diesen Cliquen noch viel getrennt voneinander unternommen.
              Heute ist das alles vom Alltag überlagert: Kinder, Jobstress. Kein Platz mehr für irgendwas. Am allerwenigsten für Sex.


              Wie soll eure Beziehung denn durch deinen Auszug auf "Augenhöhe" gelangen? Und was war anders an eurer Beziehung, als sie deiner Meinung nach auf diesem Level war?
              Herzliche Grüße
              Venus
              "Auf Augenhöhe" heißt jedenfalls nicht: Verliebter sehnsüchtiger Trottel vs. dauergestresste Businesslady. Das wäre heute die treffende Beschreibung für unser emotionales Verhältnis.

              Was ist bei "auf Augenhöhe" anders: Das, was der eine als Bedürfnis äußert, hat etwas mit dem andern zu tun. Wir treffen uns da überhaupt nicht mehr.

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              • Re: Hochzeitstag

                Sie hat das durchziehen können, weil du in deiner Liebe unterstützend warst.

                Mir hat man immer zugesteckt, wenn ich mich verfranst hab in meinem ständigen Habenwollen. Das hat mir aber nicht geholfen, ganz im Gegenteil, das hat meinen Untergang nur verzögert, der aber wichtig gewesen wär, damit ich( mein Ego oder was auch immer) dieses unkorrektes Handeln einsehe.

                Ab dem Tag, wo man mich nicht mehr "unterstützt" hat, war erst möglich ehrlich zu werden, ich ging hops mit meinem Treiben ( auf anderer Leute Kosten) und gut wars. Das gab eine kleine Krise und Katastrophe, aber nachher hab ich eingesehen, danke, das brauchte es und inzwischen leide ich mehr, wenn mir wer seine Hilfe nicht zukommen lässt.

                Du hilfst ihr dabei, ein lustloses, völlig verqueres Leben zu führen, indem du dich dem gefügt hast.


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                • Re: Hochzeitstag

                  Du hilfst ihr dabei, ein lustloses, völlig verqueres Leben zu führen, indem du dich dem gefügt hast.
                  Wow. Auf den Punkt. Exakt das ist meine Scheißrolle in dieser Scheißsituation.

                  Das WG-Zimmer ist klargemacht, ich kann am 3. Februar einziehen. Spannenderweise spricht sie gerade hauptsächlich davon, dass der Februar für sie besonders stressig ist, und dass ich es ihr damit besonders schwer mache. Ich werd' es genau andersrum machen: Ich bin jederzeit für die Kinder da. Wenn sie mögen, können sie sogar bei mir schlafen. Ich werde sie auf der Kinder-Seite nicht weniger unterstützen als bis jetzt. Und ich koste sie keine Zeit mehr mit meinen unerfüllten Zuneigungs-Bedürfnissen.

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                  • Re: Hochzeitstag

                    Hi Curtis,
                    die "Rolle" hattest du in deinem druckreif verfaßten Eingangspost selbst genannt, Katzenauge ist danach mMn sehr gut drauf eingegangen, ich hab das nur aufgegriffen. Man verfällt in langjährigen Beziehungen oftmals mehr oder weniger unbewußt in Verhaltensmuster, die zu "Rollen" werden, aus denen man dann, wenn sie nicht mehr taugen, schwer bis gar nicht mehr herausfindet (dafür müssen sie einem ja erstmal bewußt werden, bevor man dran arbeiten kann). Die Vorstellung, dass man ja immer auf "Augenhöhe" war, entpuppt sich auch nicht selten als Illusion.
                    Ich glaube, deine Idee mit dem WG-Zimmer hat Potenzial, denn es ist ja offensichtlich bei euch mittlerweile so, dass keiner mehr die Gesellschaft des anderen genießen kann. Die Distanz kann jedem von euch helfen darüber mal zu reflektieren - und nachzuspüren, ob sich das Leben ohne den Partner/die Partnerin womöglich irgendwie freier/besser anfühlt.
                    Selber habe ich auch gerade eine Ehekrise und hab mich tatsächlich auch am Hochzeitstag deshalb in diesem Forum angemeldet. Mein Ziel ist, die Freundschaft zwischen meinem Mann und mir zu erhalten, was emotional unheimlich anstrengend ist, da ich die Krise verursacht habe. Heute hatten wir sowieso schon einen stressigen Tagesstart: unser Vermieter will das Haus, in dem wir wohnen, verkaufen (nachdem sich seine Hoffnung, alle Mietparteien aus dem Haus ekeln zu können, nach 1 Jahr zerschlagen hat). Also hat er heute nacheinander 2 Truppen Menschen mit dem Makler durch unsere Wohnung geschickt, die wir dafür heute früh stundenlang in Schuß gebracht haben. (Sonst hätten wir in Ruhe am Sonntag aufgeräumt, mir geht's heute eigentlich nicht besonders gut). Danach wollte ich eigentlich ein paar Vorträge vorbereiten, die ich in den nächsten Wochen halten muss, aber mein Mann hatte Diskussionsbedarf ob o.g. Krise. Nicht, dass die Diskussion besonders konstruktiv gelaufen wäre, aber der Tag dafür schon...
                    Distanz wäre auch für uns gut, aber da ich gerade im Studium bin und dieses Semester noch kein Einkommen habe, muss ich mit dem Auszug leider noch warten. Ich wünsche dir eine gute Erfahrung in der WG, alles Gute und (Selbst-)Erkenntnis dir und auch deiner Frau!
                    Es hat wirklich keinen Sinn, nebeneinander her zu leiden!
                    Herzliche Grüße
                    Venus

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                    • Re: Hochzeitstag

                      Hi Curtis,
                      die "Rolle" hattest du in deinem druckreif verfaßten Eingangspost selbst genannt, Katzenauge ist danach mMn sehr gut drauf eingegangen, ich hab das nur aufgegriffen. Man verfällt in langjährigen Beziehungen oftmals mehr oder weniger unbewußt in Verhaltensmuster, die zu "Rollen" werden, aus denen man dann, wenn sie nicht mehr taugen, schwer bis gar nicht mehr herausfindet (dafür müssen sie einem ja erstmal bewußt werden, bevor man dran arbeiten kann). Die Vorstellung, dass man ja immer auf "Augenhöhe" war, entpuppt sich auch nicht selten als Illusion.
                      Da hast du natürlich Recht: ich habe das Wort "Rolle" wiederholt selber verwendet - es hier aber als Vorwurf des Unauthentischen verstanden. Ich spiele eben meine Rolle, nicht irgendeine.

                      In der Rolle ist man nach Jahren irgendwann zementiert. Das ist nicht mehr zu ändern. Mit meinen Exfreundinnen war das mitunter auch genau andersrum. Meine Rolle war dann schonmal die des kühlen Distanzwahrers.

                      Meine Frau versucht gerade, mir das Ausziehen auszureden. Ich werde das aber machen. Mal sehen, ob ich damit meine Rolle nachhaltig verändern kann, oder ob das Ende damit besiegelt ist.

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                      • Re: Hochzeitstag

                        Hi Curtis,
                        bei all dem Lebens-"Theater"/Rollenspiel (Mehrdeutigkeit beabsichtigt;o)) dürfen wir nicht vergessen, dass wir alle mehrere "Rollen" spielen, bewußt oder unbewußt, bzw. einfach Menschen mit vielen unterschiedlichen Facetten sind. Wenn dann mal welche zum Vorschein kommen, die den Mitmenschen/Partnern vielleicht noch nicht bekannt waren, fällt man dann in deren Wahrnehmung quasi aus der Rolle und sie erkennen einen kaum oder gar nicht wieder und mögen vielleicht auch nicht, was sie erfahren. So erlebt mich mein Mann gerade, weil ich mein Leben komplett verändert habe und nun andere Seiten von mir deutlicher zutage treten. Aber hier geht's mal ausnahmsweise nicht um mich ;o).
                        Ich denke schon, es könnte dir und deiner Frau helfen, wenn du mal eine zeitlang per WG auf Distanz gehst. Du bist dann ja sogar noch erreichbar. Die Frage - wieder in Bezug auf Rollenspiel, diesmal im Kontext mit Konventionen - ist aber: wie vermittelt Ihr das Dritten? Denn falls Ihr bisher die Front aufrecht erhalten habt und keiner was von Euren Problemen weiß, werden doch spätestens mit deinem (selbst falls nur temporären) Auszug Freunde und Verwandte davon erfahren. Wäre das nicht besonders für deine Frau ziemlich belastend, da sie sich ja als die "Verlassene", die "Abgelehnte" wahrnehmen würde? (s. "Augenhöhe"... auch hier mal wieder schwierig umsetzbar...!) Wie wollt Ihr denn damit umgehen?
                        Herzliche Grüße
                        Venus

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                        • Re: Hochzeitstag



                          Für die Frau wäre das wohl die größte Blamage aller Zeiten.

                          Sie wird bestimmt nur daheim zugeben, wie belastend ihr Job ist und ebenso wird sie draußen nie zugeben, dass sie auch kein Glück am Herd hat.

                          Sie ist arm und selbst das gesteht sie sich nicht ein.

                          Wenigstens fängt schon mal das rattern an, wie sie sich da retten könnte und zugleich hat sie nicht mehr das Gefühl, Machthaber über alles zu sein. Das ist alles wichtig, sonst kommt sie da nie raus. Ihr Selbstbetrug ist ja enorm.

                          Kommentar


                          • Re: Hochzeitstag

                            Ihr Wunsch, dass du bleibst Curtis, der ist nicht aus Liebe zu dir. Es geht nicht, ihr Gefüge weiter in Betrieb zu halten, wenn du deine Rolle nicht mehr einnimmst.

                            Ich kann mir vorstellen, dass es schon mal sehr, sehr gut wär, vor dem Ausziehen zu verreisen eine Weile. Als Vorgeschmack, was sie erwartet, wenn du nicht mehr da bist. Sie wird sich hübsch machen, wenn du wieder heimkehrst und garantiert wieder wissen, was du gern hast und magst.

                            Wenn man will, dass jemand geht, dann ist man mies zu ihm. Beim Willen, dass jemand bleibt, ist man garantiert anders.

                            Dein Fehler war, nicht zu gehen beim ersten Zubeissen und grausamen Weglegen. Darum hat sie gewagt, dieses Spielchen voll auszuspielen.

                            Bleib gesund, auch bei deinen Reflexen.

                            Kommentar


                            • Re: Hochzeitstag


                              Die Frage - wieder in Bezug auf Rollenspiel, diesmal im Kontext mit Konventionen - ist aber: wie vermittelt Ihr das Dritten? Denn falls Ihr bisher die Front aufrecht erhalten habt und keiner was von Euren Problemen weiß, werden doch spätestens mit deinem (selbst falls nur temporären) Auszug Freunde und Verwandte davon erfahren. Wäre das nicht besonders für deine Frau ziemlich belastend, da sie sich ja als die "Verlassene", die "Abgelehnte" wahrnehmen würde? (s. "Augenhöhe"... auch hier mal wieder schwierig umsetzbar...!) Wie wollt Ihr denn damit umgehen?
                              Herzliche Grüße
                              Venus
                              Sie bricht gerade total zusammen. Ist krankgeschrieben und liegt im Bett, heult sich die Augen aus dem Kopf. Und was soll ich sagen: Es macht sie fertig, dass sie verlassen wird. Sie stellt sich genau die Frage "was soll ich den Leuten denn erklären?". So lange das das einzige Problem ist, gehe ich reinen Herzens. Ich weiß aber genau, dass ich ihre guten Seiten vermissen werde.

                              Kommentar


                              • Re: Hochzeitstag

                                Ihr Ego bricht zusammen.

                                Kommentar


                                • Re: Hochzeitstag

                                  Es ist so ähnlich, als ob wir geritten werden und gehetzt und gejagt, nach "Erfolg", nach Macht, nach Geltung und nach irgendwelchen "Reichtümern" und dabei vergessen wir auf den echten Reichtum.
                                  Ich konnte das auch, heulen wie ein Schloßhund und bitten und betteln um "Gnade" und "Hilfe", beim Zusehen, wie alles niedergebrochen ist, was ich mir "aufgebaut" hatte.

                                  Die größte Hilfe aber war, mir keine mehr zu geben.

                                  Anders wär dieser Egotrip nie zum Stoppen gekommen.

                                  Ich glaub, lieber Curtis, sie ist wie Suchtkrank und weiß das selbst gar nicht, bzw. kennt den Weg da selbst nicht mehr heraus und nun gibts kein Leugnen mehr.

                                  Für mich war es das Gesündeste und Beste, was mir passieren konnte, dass alles den Bach runter ist, was mir damals so wichtig war.

                                  Deine Frau weiß ja gar nicht mehr, wie Leben schmeckt, ohne das alles, was sie betreibt.

                                  Kommentar


                                  • Re: Hochzeitstag

                                    Hi Curtis,
                                    wenn dieser "Zusammenbruch"deiner Frau tatsächlich nur auf dem Zusammenbruch falscher Fassaden geht, dann ist das wirklich nur gut für euch. Ich verstehe deine Einstellung sehr gut. Und Elektraa hat recht, das Ego "darf" gerne zusammenbrechen, ja, es muss sogar überwunden werden, um den Weg frei zu machen für echte Erkenntnis - falls deine Frau dafür offen ist.
                                    Mit meinem Mann hab ich ausgemacht, dass wir im Fall unseres Auszuges aus der aktuellen gemeinsamen Wohnung dann getrennte (Wohn-)wege gehen werden, so dass er sich nicht als "Verlassener" fühlen muss. Wir werden sehen, wie das dann in der Praxis aussieht. Aber er ist einer von den Guten, ich will nicht, dass er sich wegen mir (noch) schlecht(er) fühlen muss. Ist alles so schon schwer genug.
                                    Ich wünsche Euch beiden und jedem für sich alles Gute! Geh weiter aufrecht deinen Weg, aber sei großmütig, wo du kannst! Sieht ja so aus, als seist du momentan der Stärkere. Sei dir dessen bewußt und bleib empathisch.
                                    Herzliche Grüße
                                    Venus

                                    Kommentar


                                    • Re: Hochzeitstag

                                      Venus, du kannst deinen Mann ja begleiten weiter, ihn also besuchen kommen zuerst recht oft und mit ihm kochen, einrichten, Wände streichen helfen, Kaffee trinken gehen, reden, und nach wie vor ganz wie gehabt umgehen, von Mensch zu Mensch- als wär das das Normalste der Welt. Nur nicht auf dramatisch..keine falsche Sentimentalität. Es ist KEIN Bubi und das wird er bald selbst sehen, es geht weiter, nur eben anders. Geh nicht plötzlich mit dem Umziehen, das wär grausam.

                                      Bei der Frau von Curtis ist das anders. Sie hat ihn eingehen lassen, ganz methodisch und mit klarem Verstand zu ihm gesagt, was geht mich das an, wie es dir geht, friss, oder stirb.
                                      Bissi sterben wär jetzt schon gut. Sie hat ihn ja nicht ernst genommen und sicher gedacht, sein Leid ist nicht echt.

                                      Kommentar


                                      • Re: Hochzeitstag


                                        Bei der Frau von Curtis ist das anders. Sie hat ihn eingehen lassen, ganz methodisch und mit klarem Verstand zu ihm gesagt, was geht mich das an, wie es dir geht, friss, oder stirb.
                                        Bissi sterben wär jetzt schon gut. Sie hat ihn ja nicht ernst genommen und sicher gedacht, sein Leid ist nicht echt.
                                        Nein. Methodisch und mit klarem Verstand hat sie das nicht gemacht. Sie steckt in einem Strudel und droht zu ertrinken. Ich strecke ihr die ganze Zeit die Hand hin - und sie sagt: "Siehst du nicht, dass ich ertrinke? Was soll ich dich auch noch festhalten?"

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                                        • Re: Hochzeitstag

                                          Was macht ihr jetzt? Was bietet sie an?

                                          Kommentar


                                          • Re: Hochzeitstag

                                            Sie bietet nix an. Der Zusammenbruch wird seine Zeit brauchen. Es ist schrecklich, aber die Kinder kommen erstaunlich gut damit zurecht. Die WG ist ums Eck. Sie wissen, dass ich für sie da sein werde.

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                                            • Re: Hochzeitstag

                                              Du kommst auch erstaunlich gut zurecht damit und klingst so gar nicht gekippt.

                                              Was spürst du?? Wie geht es dir jetzt??

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                                              • Re: Hochzeitstag

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                                                • Re: Hochzeitstag

                                                  Das war bei mir auch so. Ich habe an die zwanzig Jahre auf Ehe gemacht, die sich immer im Kreis gedreht hat. Uns beiden gings nicht gut und auf einmal gabs die Entscheidung, ganz nüchtern, ohne innerliches "Gerührtsein" war ein fester Entschluss da.
                                                  So wie Goethe es gut beschreibt: ........Ein ganzer Strom von Ereignissen ergibt sich aus der Entscheidung.
                                                  Sie ruft für jenen, der die Entscheidung getroffen hat, alle möglichen Vorkommnisse und Zusammenkünfte und stoffliche Hilfe hervor, von der kein Mensch sich hätte träumen lassen, dass sie auf diese Weise eintreffen würden.
                                                  Was immer Du tun kannst, oder wovon Du träumst, Du könntest es tun: beginne damit.
                                                  Kühnheit trägt Genius, Macht und Zauber in sich.
                                                  Beginne es jetzt. ..


                                                  Es war auf einmal kein Diskutieren mehr da, es war, wie wenn man spürt, so, jetzt ist der Moment gekommen, jetzt ist der Schlusspunkt gesetzt. Ende dieses Kreises, auf einmal gehts, was vorher nicht möglich war. Ab nun wird alles anders und ganz furchtlos gehts.

                                                  Du hast das sicher auch oft durchgekaut, oder? Was ist passiert, dass es auf einmal möglich ist, was du vorher nicht gekonnt hast?

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                                                  • Re: Hochzeitstag

                                                    Für mich ist das nicht möglich geworden sondern nötig. Ich brech' ja nicht alle Brücken ab. Eigentlich ist weiter alles möglich. Aber ich schlafe nicht mehr im Ehebett. Ich nerve nicht mehr und bin nicht mehr einfach verfügbar. Für die Kinder ist die Tür offen. Die sollen sich nicht entscheiden müssen, ob sie bei mir oder bei ihr leben.

                                                    Ich habe am Jahresende einfach Bilanz gezogen und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass das Negative überwiegt.

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