Mein Mann will kein Kind, ich schon...

[Moonchild]

Hallo.
Ich bin neu hier und habe ein riesen Problem.
Als ich vor 3 Jahren meinen Mann kennengelernt habe, waren wir uns einig, dass wir keine Kinder wollen. Er wollte sowieso noch nie und ich hab ihm schon am Anfang gesagt, dass ich zwar momentan keine will, dass der Wunsch aber durchaus wiederkehren könnte. Trotzdem wollten wir zusammenbleiben. Mein Mann ist auch schon seit einigen Jahren sterilisiert (bevor wir zusammen gekommen sind).
Jetzt ist es bei mir soweit. Ich habe einen extrem starken Kinderwunsch. Mein Mann ist aber immernoch absolut gegen Kinder. Es ist nicht so, dass er sie nicht mag (er ist sogar gelernter Erzieher). Er will nur keine Kinder in seinem Haushalt, weil er sich dann einschränken muss.
Ich habe nun die Wahl, ihn zu verlassen oder irgendwie damit zu leben, dass wir eben keine Kinder bekommen werden. Das sagt er mir auch genau so.
Mein Problem ist, dass ich die Hoffnung einfach nicht aufgeben kann, ihn doch noch davon zu überzeugen, dass wir ein Kind bekommen. Ich will ihn aber auf gar keinen Fall verlassen.
Hat irgend jemand Tips für mich, wie ich diesen extrem starken Kinderwunsch abschwächen kann, oder irgendwie lernen kann, damit umzugehen?
Um Expertenrat wird auch gebeten.
Mein Mann hätte auch gern ein paar Tips, wie er mich unterstützen kann.

[Bamb1]

Re: Mein Mann will kein Kind, ich schon...


Hi
Ich finde es sehr egoistisch von deinem Mann , keine Kinder zu wollen , nur weil er sich einschränken müßte .
Was wäre denn , wenn er sich einschränken müßte , weil du z.B nicht mehr arbeiten ,oder krank würdest ?? .

Lb Gruss

[Moonchild]

Re: Mein Mann will kein Kind, ich schon...


Es geht ihm da nicht nur ums Geld. Sondern eben seine ganze Freiheit. Er will sich einfach alles offen halten können. Wenn er z.B. wegen eines Jobs umziehen muss oder will, würde er das dem Kind nicht antuen wollen aus seiner Umgebung gerissen zu werden. Selbst wenn das nie der Fall sein würde. Er braucht einfach diese Freiheit im Kopf.

[Anonymer User]

Re: Mein Mann will kein Kind, ich schon...


hallo Moonchild,

schon ganz schön krass von deinem Mann, dich vor die Alternative zu stellen, ihn zu verlassen, wenn du unbedingt Kinder möchtest. Andererseits kann ich ihn auch wieder verstehen, ich bin auch Erzieherin, und wenn du beruflich und privat damit zu tun hast, wird es leicht einmal zuviel.

Ich glaube, den Versuch, ihn zu überzeugen, kannst du dir sparen; nachdem er sich sogar hat sterilisieren lassen, ist es ihm wohl ernst mit seiner Meinung. Es könnte leicht sein, dass du ihn auf lange Sicht verlierst, auch wenn du dich jetzt durchsetzen solltest.

Da bleibt für dich eigentlich nur, abzuwägen, was dir wichtiger ist. Stell dir die Jahre vor, die vor dir liegen, denk darüber nach, wie du dein weiteres Leben gestalten willst. Und kommst du zu dem Schluss, dass du wirklich gerne Kinder möchtest, dann wirst du dich eh über kurz oder lang neu orientieren.

Oder du könntest auch mal außerberuflich mit Kindern arbeiten, z.B. in einer Kinderkrippe mitmachen, eine Ferienfreizeit mitgestalten, Kinderturnen organisieren, etc. Vielleicht gibt dir das die Befriedigung, so dass der Wunsch nach eigenen Kindern nicht mehr ganz so übermächtig ist.

Alles Gute für dich!

Mariah

[Almitra]

Re: Mein Mann will kein Kind, ich schon...


Genau, denke dem gibt es nichts mehr hinzuzufügen.

[Moonchild]

Re: Mein Mann will kein Kind, ich schon...


mein mann arbeitet gar nicht mehr als erzieher. wollte damit nur sagen, dass er allgemein erstmal kein problem mit kindern hat, sondern nur mit kindern in seinem haushalt.
ja, überzeugt bekomme ich ihn wohl nicht. trotzdem fällt es mir fürchtbar schwer das einzusehen. ich kann die hoffnung einfach nicht aufgeben. darum ist das auch so furchtbar schwer damit klar zu kommen. und natürlich auch, weil ich überall darauf hingewiesen werde, was ich nie haben werde. überall wo ich hin guck, seh ich mütter mit kinderwagen oder mit kleinen kindern. in werbung, film und serien gehts immer mal wieder um kinder und zu allem überfluss hat meine beste freundin auch gerade ein baby bekommen. aber um das in den griff zu bekommen, kann ich mich ja nicht zu hause einsperren, damit ich das alles nich seh.
darum hätte ich gern tips, wie ich das hinbekomme. wie gesagt, ich will meinen mann auf keinen fall verlassen. aber so kanns auch nich weiter gehen. ich hab angst, dass unsere beziehung daran kaputt geht, weil ich so oft schlecht drauf bin und heul.

[Moonchild]

Re: Mein Mann will kein Kind, ich schon...


ich mein, wir haben in einigen dingen unterschiedliche ansichten. nur bisher waren das alles sachen, bei denen wir kompromisse finden konnten. aber beim thema kind gibt es einfach keinen kompromiss, mit dem wir beide leben können...

[Moonchild]

Re: Mein Mann will kein Kind, ich schon...


hat denn wirklich niemand mehr tips für mich? nicht mal der experte? ich bin echt verzweifelt...

[Miguel E.]

Re: Mein Mann will kein Kind, ich schon...


Da melde ich mich mal, ich bin der Mann von Moonchild, zu Wort. Klar ist das egoistisch dass sie auf etwas verzichten muss, weil ich nicht will. Genauso egoistisch wie sie ist, die will, dass ich fuer sie auf etwas verzichte.

[Sturmwolke]

Re: Mein Mann will kein Kind, ich schon...


Ihr habt Euch vor Eurer Ehe darüber unterhalten und weil für ihn die Sache klar war, hat er auch gleich die Verhütung 100%ig übernommen und sich sterilisieren lassen. Durchtrennte Samenleiter können zwar operativ wieder intakt gemacht werden, aber das ist eine Prozedur, die auch nicht unbedingt zuverlässig ist. Ich kenne jemanden, der das für seine zweite Frau machen ließ. Es ging zwar gut, aber er meinte danach, dass die Sterilisation nur eine Kleinigkeit dagegen war... Aber das nur nebenbei.
Bei den wenigsten Frauen ist der absichtliche Verzicht auf ein Kind dauerhaft. Wie jetzt bei Dir, kommt der Wunsch ein eigenes Kind zu bekommen doch eines Tages stark zum Vorschein. Das ist nur natürlich und entspricht eigentlich auch ihrem Wesen als Frau. Der Verzicht aus Liebe zum Partner kann manchmal fatale Folgen haben. Ich hatte eine Kollegin, bei der es zuerst wie in Deinem Fall war. Eine Trennung von ihrem Mann hat sie nie erwogen, aber er war auch nicht abzubringen von seinem Wunsch, kinderlos zu bleiben. Als ich einmal bei ihr eingeladen war, zeigte sie mir in ihrer Wohnung ein "Kinderzimmer". Sie hatte darin eine
Wiege stehen und darin lag eine Babypuppe, lebensgroß. In einem kleinen Schrank lagen lauter Kleidungsstücke, die sie in ihrer Freizeit häkelte, strickte und nähte. Das war ihr zum Hobby geworden. Mich hat das ziemlich erschüttert, gesagt hab ich nichts dazu. Irgendwie
lebte sie still in ihrer Traumwelt. Ihr Mann hat das belächelt. Es interessierte ihn nicht und in seiner Freizeit war er Musiker, spielte fröhlich auf für fremde Leute. Sie saß zuhause und spielte mit ihrer Babypuppe...
Und eine andere ehemalige Kollegin drehte deswegen durch, als sie ins Klimakterium kam. Sie sprach nie offen darüber, dass ihr Kinderwunsch so groß gewesen ist. Sie war monatelang in einer psychiatrischen geschlossenen Anstalt untergebracht, weil sie den Arzt angegriffen hatte, der ihr eröffnete, dass sie mit diesem Kapitel Kind endgültig abschließen kann. Sie wurde aus der Praxis heraus mit Hilfe der Polizei direkt in die Psychiatrie gebracht. Heute ist sie über 60 Jahre alt und läuft ständig mit irgendwelchen Plüschtierchen durch die Gegend.
Sicher geht das nicht allen Frauen so, die kein eigenes Kind haben konnten.
Liebt Dich Dein Mann wirklich? Was ist schon das kleine Stückchen eigene Freiheit, wenn er bedenkt, dass Du vielleicht krank werden kannst, weil Deine Seele traurig ist?
Auf der anderen Seite mußt Du Dir auch klar sein, wie sehr ein Kind das Leben verändert. Es bedeutet großes Glück, ein gesundes Kind zu haben. Es bedeutet aber auch immer wieder, um es Angst zu haben, wenn es krank wird oder es in Gefahr kommen könnte. Ein Kind kostet Zeit und verständnisvolle Begleitung und natürlich müssen Eltern Opfer bringen, nicht nur finanzieller Art, denn ein Kind kostet wirklich eine Menge Geld bis es groß geworden ist. Doch man wird auch vom Kind für alles das mit viel Liebe entschädigt. Ich habe mehrere Kinder und jetzt auch mehrere Enkel. Und für nichts auf der Welt möchte ich verzichten auf ihre leuchtenden Augen, wenn sie sich freuen oder wenn sie die Welt für sich entdeckt haben, auf ihre kleinen Ärmchen, die sich einen um den Hals legten und ihre zarten Wangen, die sich an meine kuschelten. Und wenn ich an die vielen Male denke, an denen ich meine Söhne suchen mußte, weil sie selbstständig die Welt entdecken wollten und ich vor Angst fast gestorben bin, kann ich heute darüber in der Erinnerung lachen.
Es gibt immer ein Pro und ein Kontra - für alles im Leben. Ich wollte immer Kinder haben. Wären sie mir versagt geblieben, hätte ich mir welche aus dem Waisenhaus geholt. Aber auch das stand für meinen Mann und mich von Beginn an fest.
Ich hoffe sehr, dass Ihr noch einmal gemeinsam wirklich alles durchdenkt und Dein Mann seine geliebte Freiheit nicht höher bewertet als die Liebe zu Dir. Und Du Dir genau klar wirst, was Muttersein für Dich selbst bedeuten würde, denn es ist kein Spiel, ein Kind zu haben. Es sollte nicht der Wunsch nach Selbstverwirklichung sein, denn das geht in der Regel schief.
Alles Gute Euch beiden.

[Nächste Generation]

Re: Mein Mann will kein Kind, ich schon...


Du warst anscheinend nie gegen Kinder, ganz im Gegensatz zu deinem Mann. Und jetzt ist dein Wunsch akut geworden, welcher eben auch nie "staubtrocken" war. In der Vergangenheit hat es eher nicht gepasst.

Wenn man nun auch bedenkt, dass der Großteil der Beziehungen nicht dauerhaft ist, und deine eigene Beziehung eventuell dazu gehören mag, ihr euch also in ein paar Jahren auseinanderlebt bzw. trennt, dein Wunsch in all der Zeit aber nicht verschwinden wollte, gerade auch wenn er nachgelassen haben sollte oder du ihn bekämpft hast (dieser Vorhaben halte ich persönlich für sehr schlecht), dann kommt vielleicht eine schwere Phase auf dich zu, weil du etwas Unwiederbringliches verloren hast.

Setz dir eventuell ein Limit, von eineinhalb Jahren zum Beispiel. Wenn du nach dieser Zeit immer noch gerne Kinder hättest, und er lässt sich nicht hierfür erwämen, dann solltest du dich entscheiden.

Meiner Meinung nach, dabei auch ruhig den Mut besitzen deinen Kinderwunsch an erster Stelle zu schieben und dafür einstehen. Denn was willst du nunmal mit einem Partner, der dich in dieser so ursprünglichen und einmaligen Angelegenheit nicht mitunterstützen mag.

[Nächste Generation]

Re: Mein Mann will kein Kind, ich schon...


"Als ich einmal bei ihr eingeladen war, zeigte sie mir in ihrer Wohnung ein "Kinderzimmer". Sie hatte darin eine
Wiege stehen und darin lag eine Babypuppe, lebensgroß. In einem kleinen Schrank lagen..."

Oh mein Gott, die Arme. Was für ein trauriger Zustand. Aber ich denke, das kommt eben auch, weil man zur rechten Zeit nicht für sich einstehen mochte. Und dazu neigen wohl Frauen leider eher als Männer,die wiederum eine ordentliche Portion an Egoismus tagtäglich leben. Während sich Frauen gerne nach ihnen (aus)richten - nicht ohne Konsequenzen wie man sieht.

[Almitra]

Re: Mein Mann will kein Kind, ich schon...


Wenn er keine Kinder will so ist das seine Entscheidung und du musst das so akzeptieren. Aber wenn du deshalb auf deinen Wunsch verzichtest...
Entweder orientiertst du dich neu und suchst einen Partner mit Kinderwunsch oder du musst dich damit abfinden ohne Kind zu bleiben.
Denkst du nicht das du deinen Mann einmal hassen wirst wenn du "seinetwegen" auf Kinder verzichtest?

[Almitra]

Re: Mein Mann will kein Kind, ich schon...


Was willst du für Tipps?
Entweder ohne Kind und mit Partner oder ohne Partner dafür Option auf erfüllten Kinderwunsch. Was zwischendurch gibt es ja leider nicht, wie du selbst weisst...

[Nächste Generation]

Re: Mein Mann will kein Kind, ich schon...


"Was zwischendurch gibt es ja leider nicht, wie du selbst weisst..."

Doch, doch das gibt es Vieles... aber zuerst mal schauen, was und ob Moonchild antwortet :-).

[Miguel E.]

Re: Mein Mann will kein Kind, ich schon...


Ola!

Sturmwolke schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ihr habt Euch vor Eurer Ehe darüber unterhalten
> und weil für ihn die Sache klar war, hat er auch
> gleich die Verhütung 100%ig übernommen und sich
> sterilisieren lassen.

Dass liess ich schon Jahre bevor ich meine Frau kennenlernte machen, da fuer mich Zeit meines Lebens kein Kind in Fage kam.

> Alles Gute Euch beiden.

Vielen Dank.
Und ja, ich liebe sie wirklich!

[Moonchild]

Re: Mein Mann will kein Kind, ich schon...


vielen dank für eure antworten.
ich möchte keine tips, ob ich ihn verlassen soll oder nicht, sondern wie ich besser mit dem wunsch leben kann. also was ich machen kann, damit ich eben nicht mehr überall nur noch mütter mit ihren kindern sehe (also so fixiert darauf bin).

die sterilisation von meinem mann liegt schon jahre zurück. länger als wir uns kennen. das rückgängig zu machen würde wohl keinen sinn machen. aber es gibt auch andere wege für ein kind (pflegekind, adoption, künstliche befruchtung).

mein mann schreibt hier übrigends auch mit (Miguel E.)
Ich hab keine ahnung, warum er sich innerlich so extrem gegen kinder sperrt, dass er sogar in kauf nimmt, dass ich leide. ja, er liebt mich. und er hat ja auch recht, mit der aussage, dass unser beider wünsche egoistisch sind. nicht nur er, wenn er sagt "ich oder kind" sondern auch ich wenn ich sag "tus für mich und schränk dich dafür ein". einer von uns beiden wird immer unzufrieden sein. fragt sich bloß, welche seite mehr leiden würde...

ich hab auch angst davor, dass ich es irgendwann bereuen werde, mich gegen ein kind entschieden zu haben. aber noch mehr angst macht mir die vorstellung ohne meinen mann zu sein.

[Nächste Generation]

Re: Mein Mann will kein Kind, ich schon...


Du könntest beides haben, den momentanen Mann und ein Kind - aber dafür musst du bereit sein außerhalb der Box zu denken und soweit mutig sein, als dass du eigene oder unkonventionellere Pfade beschreitest. Dir im Vorfeld ebenso klar machen, dass es kein "Normal" gibt und dir vor Augen führen, dass mit den üblichen Handlungsweisen nicht zwangsläufig ein "Gut" zusammenhängt.

Zurück zu den erwähnten Optionen. Es gibt viele Leute, Alleinstehend oder auch Paare (heterosexuell oder homosexuell), die sich Kinder wünschen, aber keine bekommen können, oder auch keine austragen wollen. Die aber gerne bereit wären, die Verantwortung, Zeit, Erziehung und finanzielle Seite bzgl. eines gemeinsamen Kindes mit einer weiteren Person zu teilen.

Wer sagt denn, dass du die Erfahrung ein Kind zu haben und dieses groß zu ziehen unbedingt und ausschließlich mit deinem Partner machen musst, wenn dieser darüberhinaus dem Ganzen absolut nichts abgewinnen kann.
Erweitere deinen Aktions- und Machbarkeitskreis - und lass dich nicht einschüchtern oder einengen von irgendwelchen gesellschaftlichen Scheinkonventionen. Heutzutage kannst du (fast) alles machen :-).

Dein momentaner Partner behielte seine Freiheit und müßte keine Verantwortung eingehen, du hingegen hättest dein Wunschkind und gleichzeitig eine Familie, die für das Kind da ist, es miterzieht und unterstützt.

Jede Person (du, dein Freund, das Paar / die einzelne Frau / der einzelne Mann, mit denen / der / dem du die geteilte Elternschaft eingehst, selbst das Kind, das in diesem großen, geflochtenen und geborgenen Netz aufwachsen würde) dieser Konstellation würde sich treu bleiben und gleichzeitig seine Wünsche verwirklicht sehen, sowie jene Wünsche und Träume des jeweils anderen zulassen können.

[Moonchild]

Re: Mein Mann will kein Kind, ich schon...


ok, da komm ich jetzt nich ganz mit. versteh ich das richtig, dass ich mir einen anderen mann oder ne andere frau suchen soll, mit dem/der ich das kind bekomme (egal ob adoption oder leiblich) und aufziehen soll und trotzdem mit meinem mann zusammen bleibe?
wie stellst du dir das wohntechnisch vor?

[Nächste Generation]

Re: Mein Mann will kein Kind, ich schon...


Genau - den Kontakt mit einem kinderwilligen Paar / einer Frau / einem Mann herstellen und eigene (oder adoptierte) Kinder bekommen und aufziehen.

Von Vorteil wäre natürlich jemand in der gleichen Stadt oder in der näheren Umgebung, ein Arrangement und Vertrag bezüglich der folgenden Elternschaft ist im Vorfeld nötig - ihr müßt auch nicht alle in einem Haus wohnen, ein bis zwei Wochen lebt das Kind bei dir, und darauf folgend die gleiche Zeit bei dem anderen Teil der Familie. Man wechselt sich ab, ist aber jederzeit für das Kind da, falls Bedarf besteht.

[Moonchild]

Re: Mein Mann will kein Kind, ich schon...


ich kann mir nicht vorstellen, dass das so gut für das kind ist, wenns immer hin und her gereicht wird. zum problem wird das auch, wenn das kind dann bei mir wäre, da mein mann das dann ja auch "ertragen" muss. auch finanziell wäre er dann mehr eingeschränkt, da wir gemeinsame kasse haben und ein großer teil meines geldes ins kind fließen würde. auch kann ich mir nicht wirklich vorstellen, mein kind mit jemand fremden teilen zu müssen (also es nicht immer um mich zu haben)
aber danke für den sehr kreativen vorschlag

[Miguel E.]

Re: Mein Mann will kein Kind, ich schon...


Da widerspreche ich der Dame meines Herzens mal kurz. Bei diesem Model wuerde es wegen mir nicht am Geld scheitern, damit kaem ich klar. Aber sie hat recht, auch ein "Teilzeitkind" bei uns wuerde mich stoeren. Und sie zu einem "Nurvater" ziehen zu lassen, will ich natuerlich auch nicht.
Aber irgendwie gehen hier bis auf eine Antwort alle an der Ursprungsfrage nach der Kompensation des Kinderwunsches vorbei und es wird meiner Frau nur geraten, wie sie doch ein Kind bekommen kann.

[Sturmwolke]

Re: Mein Mann will kein Kind, ich schon...


Miguel E. schrieb:

> Dass liess ich schon Jahre bevor ich meine Frau
> kennenlernte machen, da fuer mich Zeit meines
> Lebens kein Kind in Fage kam.

Dann war also vom ersten Moment an völlig klar, dass sie mit Dir kein Kind haben würde.
Ihre Liebe zu Dir und wohl auch ihre Lebenslust und Jugend war zu jenem Zeitpunkt genug
für sie.
Habt Ihr über dieses Thema zuvor jemals mit einem neutralen erwachsenen Menschen
gesprochen? Beispielsweise einem Arzt?

Du bist keineswegs Egoist, wenn Du absolut und von Beginn an kein Kind in die Welt
setzen möchtest.

Deine Frau ist aber auch keine Egoistin, wenn die Natur sich Bahn in ihr bricht und dieser
Wunsch heute vorhanden ist.

Die Tatsache jedoch, dass Du ihr diesen Wunsch nicht erfüllen kannst und sogar wenn
Du es wolltest, es wahrscheinlich nach so langer Zeit gar nicht mehr möglich sein kann, macht ihr heute schmerzhaft bewußt, auf was sie in ihrer Liebe zu Dir und in ihrem jugendlichen Denken und Fühlen damals verzichtet hat. Die Tragweite war ihr damals niemals so bewußt wie heute. Und dennoch will sie ja auch Dich behalten.

Beides geht aber nun einmal nicht. Und daher wird sie darauf wohl verzichten müssen.
Ich hoffe für sie, dass sich der Wunsch bei ihr nicht zu einer fixen Idee manifestiert und ihr
seelisch großen Schaden zufügt. Das würde nicht nur ihr Wesen verändern, auch wenn es
nicht unbedingt solche Formen annehmen muß, wie in meinem ersten Beitrag geschildert.

Bisher habt Ihr immer Kompromisse gefunden - hier gibt es scheinbar keinen. Wenn sie
Kinder liebt um des Kindes willen, wie wäre es denn mit einer Patenschaft? Ein Patenkind kann man auch mal für einige Tage bei sich haben oder mit ihm in den Zoo oder ins Kino gehen. Verantwortung für kurze Zeit. Das kann wundervoll sein.

Ich genieße z.B. heute meine Enkelkinder. Sie kommen ab und zu für ein paar Stunden oder mal ein Wochenende oder ich besuche sie. Dann genießen wir diese gemeinsame Zeit in einem ganz besonderen Maß. Und ich bin dennoch nicht traurig, wenn ich meine Verantwortung und auch die Kinder nach dieser Zeit auch wieder zurückgeben kann. So sehr wie meine Enkel konnte ich meine eigenen Kinder nie genießen (ich war immer auch voll berufstätig).
Wie ich erwähnte, wollte ich immer Kinder und bei uns war dies auch von vornherein ganz klar so abgesprochen. Ich will keines von ihnen missen und liebe sie sehr. Doch wenn ich ehrlich bin, ich bin nicht sicher, ob ich in diesen Zeiten ein -eigenes- Kind in die Welt setzen würde. Familienfreundlich ist diese unsere Zeit nicht gerade. Ich sehe den schlimmen Stress schon meiner drei Schulkinder-Enkel (zwei im Gym, 1 Grundschule), wie wenig Zeit ihnen noch zum Spielen und Toben bleibt und wie hart heute die Schulzeit ist. Und wenn
sie eine höhere Schule nicht schaffen, müssen sie um eine Ausbildung fürchten. Und wieviele Kinder können nicht den Beruf erlernen, den sie gern lernen würden? Die Prognosen der Umwelt sind ja auch nicht ohne.

Wenn man einem Kind das Leben schenkt, so schenkt man ihm auch seinen Tod. Es gibt kein Leben ohne Sterben. Man begleitet ein Kind nur eine Zeitlang seines eigenen Lebens (im Regelfall). Dann ist es sich selbst überlassen. Und Gefahren lauern immer und überall.

Vielleicht hilft es, wenn auch alle diese Punkte einmal wirklich bedacht werden und jeglicher "Egoismus" (der eigentlich keiner ist) von Euch allen beiden ganz einfach ausgeklammert wird.

Verstehen kann ich Euch beide sehr gut. Ratschläge sind hier fehl am Platz. Ihr könnt nur Eure Gefühle füreinander in die Waagschale werfen und wirklich jede Situation durchdenken.




> Und ja, ich liebe sie wirklich!

[Moonchild]

Re: Mein Mann will kein Kind, ich schon...


ich hatte vor kurzem den kleinen sohn meiner besten freundin für ein paar stunden bei mir. danach ging es mir überhaupt nicht gut. denn ich hab wieder gesehen, was ich nie haben werde, wenn ich mich für miguel entscheide. aus diesem grund haben wir es schon ausgeschlossen, dass ich evtl tagesmutter oder sonstwas werden sollte, bei dem ich mit kindern zu tun habe, die ich wieder "abgeben" muss.

vielleicht sollte ich auch noch dazu sagen, dass ich eigentlich auch noch genug zeit hätte kinder zu bekommen, da ich erst 24 jahre alt bin. mein mann ist 39.

[Moonchild]

Re: Mein Mann will kein Kind, ich schon...


so, ich muss jetzt erstmal zur arbeit. freue mich aber weiterhin über nachrichten von euch. werde sie dann heute abend beantworten.