Therapie?

[susa1]

Hallo!
Ich leide unter Verlustängsten, Eifersucht und mangelndem Selbstbewusstsein, was ja vermutlich auch alles zusammenhängt.
Dies belastet meine Beziehung natürlich.
Ich denke, dass die Ursache verschiedene Dinge sind, die in meiner Kindheit und Jugend geschehen sind.
Ist es möglich das allein aufzuarbeiten und loszuwerden oder ist die Hilfe eines Therapeuten unerläasslich?
Wenn ja, übernimmt die Krankenkasse die Kosten?
Vielen Dank!

[Anonymer User]

Re: Therapie?


Hi Susa,

rede mit Deinem Hausarzt.

Soviel ich weiß, gibt es die Möglichkeit, 5 Gesprächs- oder
Therapiesttunden, die die Krankenkasse in jedem Fall zahlt,
zu bekommen.
In diesen 5 Sitzungen wird wohl auch erkennbar sein, ob eine
weitere Therapie Sinn macht, ob sie überhaupt etwas bringt.

Aber Du solltest Dir auch nicht zuviel davon versprechen,
dann wir alle können uns zwar verbessern, aber grundlegend
ändern kann man sich meiner Meinung nach ist.

Verlustängste, Eifersucht, mangelndes Selbstbewußtsein sind
eigentlich irgendwie auch natürlich.
Ich habe auch manchmal Verlustängste, bin manchmal eifersüchtig und mein Selbstbewußsein lässt auch manchmal zu
wünschen übrig.
Manchmal hilft ein erwachsener Freund oder Freundin mehr als der beste Therapeut.
L.G.Sie51

[Sturmwolke]

Re: Therapie?


Wenn diese Dinge so schwerwiegend sind, das sich Verhaltensstörungen auftun und das normale Leben negativ beeinflusst wird, sollte man sich schon professionelle Hilfe holen. Im übrigen kann man in seiner Krankenkasse nachfragen und einige bieten sogar bei eigenen Ärzten/Psychotherapeuten Sprechstunden an. Auch diese Ärzte haben absolute Schweigepflicht!

Wenn der Hausarzt einen gut genug kennt und man ihm gegenüber seine belastenden Ängste anspricht, bekam man ja bisher höchstens Medikamente verordnet... Man kann ohne weiteres mit seiner Kassenkarte zu einem Psychiater gehen. Er schreibt für Therapiestunden die Begründung, so daß die Kasse die Gespräche auch genehmigen wird. Evtl. ist auch eine Kur ein gutes Mittel in einer psychosomatischen Kurklinik.

[susa1]

Re: Therapie?


Ja, es beeinflusst mein Leben schon...
In der Beziehung gibt es oft Streit deshalb und ich leide übermäßig in Situationen, die objektiv gesehen eigentlich nicht schlimm sind.
Z.B. wenn mein Freund ohne mich etwas unternimmt kann ich an nichts anderes denken, als an das, was er jetzt wohl "treibt".
Ich stelle mir die schlimmsten sachen vor, steigere mich so rein, dass ich schlimme Weinkrämpfe bekomme (teilweise so schlimm, dass ich Atemnot bekomme).
Oder wenn er sich auf einer Feier länger mit einer anderen Frau unterhält und mit ihr rumscherzt...das verletzt mich so sehr, dass ich da noch Monate (oder Jahre) dran zu knabbern habe...ich habe ständig Angst, dass er irgendwas allein machen wollen könnte und vor jedem WE hoffe ich :"Oh Gott, hoffentlich will er abends nicht allein was mit seinen Freunden machen!"
Ich habe sehr lange Zeit jede Nacht Alpträume gehabt und wenn wir irgendwo unterwegs oder auf einer Party sind beobachte ich ihn ununterbrochen.
Man muss dazusagen, dass er mich nie betrogen oder belogen hat

[Tired]

Re: Therapie?


Hi Susa,
das du hier schreibst zeigt doch schon das du hilfe brauchst,es ist bei solchen sachen immer gut jemanden zu haben der einen etwas hilft, aus lektüren usw. kann man das schlecht lernen. gerade beim aufarbeiten von Kindheitserlebnissen
ist es gut jemand neutralen,der auf den ablauf der aufarbeitung schaut,dabei zu haben auch weil sowas gefahren birgt die ein psychologe normalerweise erkennt,während der laie nur darauf reagiert,was manchmal mehr schaden als nutzen anrichtet.wenn deine erlebnisse sehr aufwühlend sind versuche es mit einer therapie,da gibt es verschiedene richtungen über deinen arzt kannst du vielleicht die richtigen adressen,oder zumindest die geeignete therapieform herausfinden.
Grüsse
Tired

[dr.riecke]

Re: Therapie?


"Ich stelle mir die schlimmsten sachen vor, steigere mich so rein, dass ich schlimme Weinkrämpfe bekomme (teilweise so schlimm, dass ich Atemnot bekomme)."

Das sind eindeutige Therapie-Indikationen.
Die Krankenkasse zahlt z.B. 25 Stunden Einzelgespräche im Rahmen einer Verhaltenstherapie, bei Bedarf kann sogar eine Verlängerung beantragt werden.

Modalitäten: Überweisung zur Psychotherapie durch den Hausarzt, dann Therapeutensuche, es folgt meist eine Wartezeit.

Bei Unklarheiten informiert die Krankenkasse.

[Sturmwolke]

Re: Therapie?


Immerhin erkennst Du selbst, was Du tust, denkst und fühlst und dass es wahrscheinlich nicht richtig ist.

Selbst wenn ich Dir hier schreibe, dass ein Partner, der sich "angeleint" fühlt, wahrscheinlich irgendwann viel eher verloren geht als einer, dem man vertraut und dem man Freiräume zugesteht, wird Dir nicht helfen.

Ich hoffe sehr, Du hast einen vertrauensvollen Hausarzt, der Dir die Überweisung schreibt. Aber wie schon erwähnt, auch ohne Überweisung kannst Du einen aufsuchen, der das dann aber begründen muss - und bei der Krankenkasse gibt man Dir auch Auskunft.

Auf alle Fälle begib Dich so schnell es geht in Therapie, denn hier durch Hinweise bekommst Du höchstens diese Anregung aber keine wirksame Hilfe.

Alles Liebe und Gute für Dich!

[susa1]

Re: Therapie?


Hi!
Danke schonmal für die Antworten!
Ich habe keinen Hausarzt. Soll ich dann zu irgendeinem gehen, wegen der Überweisung oder direkt zum Therapeuten?
Und zu was für einen? Ein Psychologe? Psychotherapeut? Psychologischer Psychotherapeut? Oder ist das alles dasselbe?

[Sturmwolke]

Re: Therapie?


Facharzt/ärztin für Psychotherapie, manchmal sind sie zugleich FA f. Psychiatrie
Schau mal im Telefonbuch im Arztverzeichnis nach. Dann ruf in der Praxis an und sag kurz, dass Du keinen Hausarzt hast und ob Du auch ohne Überweisung direkt in die Sprechstunde kommen kannst.
Ich kenne einen solchen FA persönlich und weiß, dass er auch Begründungen für eine Therapiebehandlung abgibt, auch ohne Überweisung durch den HA

[Tired]

Re: Therapie?


Und dann gibt es ja noch Traumatherapie,Tiefenpsychologie,Verhaltenstherapi e......
nach Freud oder doch lieber ne andere Richtung?
Es ist immer gut wenn man zum Therapeuten überwiesen wird,zumindest einfacher,das allereinfachste wäre wenn du zu einem Neurologen/Psychiater gehen würdest und der dir dann sagt in welcher Richtung der Therapeut arbeiten sollte,ausserdem haben die oft gute Psychologen an der Hand,es wäre zumindest nicht ganz so schwierig den richtigen zu finden.
Grüsse

[dr.riecke]

Re: Therapie?


Am besten, Sie rufen Ihre Krankenkasse an, verlangen das Sachgebiet Psychotherapie, dann werden Sie über die Modalitäten beraten.

[Irlanda]

Re: Therapie?


Hallo Susa,

ich habe mir jetzt nicht die vorangegangenen Beiträge durchgelesen, sodass ich Dir bestimmt den ein oder anderen Rat gebe, den DIr schon jemand Anders gegeben hat.

Du solltest so schnell wie nur eben möglich fachmännischen Rat suchen. Nur, sooooo einfach ist das auch nicht. Denn... woher willst du wissen ob Du einen Gesprächs- oder einen Verhaltenstherapeut brauchst? Vielleicht brauchst DU sogar einen Therapeuten, der sich im Bereich der Tiefenpsychologie auskennt?
Ich kenne mich damit sehr sehr gut aus, ich bin selber psychisch erkrankt.

Du musst natürlich auch damit rechnen, dass wirklich gute Therapeuten eine Warteliste haben, es kann sehr lange dauern, bis dass Du einen festen Therapieplatz bekommst.

Aber, als Erstes ist wichtig: Dir stehen 5 probatorische Sitzungen zu. D. h., 5 Schnupperstunden. Ein guter Therapeut wird Dir dann sagen ob Du bei ihm richtig bist (fachspezifisch gesehen). Die Sympathie entscheidet natürlich auch. Den 1. Termin wirst Du recht schnell bekommen, da wird mal erst die Problematik an sich besprochen und dann kommt alles weitere. Es wäre das Allerbeste, wenn Du DIch in einer Fachklinik anmelden würdest, die auch ambulante Therapien anbieten. Denn, dort gibt es sehr viele Spezialisten die im Notfall an einen Kollegen abgeben, weil sich der z. B. im Gebiet der Gesprächstherapie spezialisiert hat.

Vorab kannst Du Dir auch Hilfe bei der Caritas, bei der AWO, bei der psychologischen Beratungshilfe der Stadt erkundigen, viele bieten solche Hilfen an. Gibt es bei Dir in der Nähe evtl. eine Selbsthilfegruppe?
Im Notfall gibt es auch im I-Net richtig gute Foren, die sich im Bereich Psychosomatik spezialisiert haben, wenn Du magst, dann schicke ich die mal die Links dazu? Meld Dich dann.

Du hast viel vor Dir liegen, Du wirst es aber schaffen, da Du die Problematik erkannt hast.

LG und viel Erfolg.

[Sturmwolke]

Re: Therapie?


Hallo Susa1

siehe Privatnachricht!