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KopfCt und HWS-Ct- Strahlenbelastung

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  • KopfCt und HWS-Ct- Strahlenbelastung

    Sehr geehrter Dr. Wust,

    ich bin 34 Jahr alt und stark verunsichert.
    Im letzten Jahr (März 2010)wurde meine HWS mit Verdacht auf Bandscheibenvorfall im CT untersucht. Zu diesem Zeitpunkt hab ich mir noch nicht so große Sorgen wegen der Strahlenbelastung gemacht. leider hatt ich in diesem Jahr (juni2011 einen Unfall) wo ebenfalls erst mein Schädel im Ct und dann meine HWS im CT untersucht wurde. Seit dem vergeht kein Tag, an dem ich nicht vor Angst bald verrückt werde. Aus dem Patientenprotokoll wurde mittels einem Programm ermittel, dass die beiden HWS-Ct eine effektive Dossi von 4,9 mSv und das Schädel-Ct von 2,5 mSv aufweist. leider kann ich mit den Daten nichts anfangen- wie gefährlich, dass jetzt für mich war. Meine Angst richtet sich besonders auf die Strahlenauswirkungen in Bezug auf Krebs. Vielleicht können Sie mir sagen, ob ich durch diese Untersuchungen jetzt ein erhöhtes Krebsrisiko hab?Wir wollen nächste Woche heiraten und meine Gedanken drehen sich nur um die Gefahr der Strahlung. Auch hätte ich so gern ein zweites Kind. Muss ich anhand der Untersuchungen jetzt davon Abstand nehmen?
    Vielen Dank im Voraus.
    Ich luise


  • Re: KopfCt und HWS-Ct- Strahlenbelastung


    Bei Ihnen ist eine effektive Dosis von unter 10 mSv angekommen. Das ist ein plausibler Wert, so dass ich von dieser Angabe ausgehe. Bei dieser Dosis konnte man bisher nicht den Nachweis führen, dass überhaupt ein erhöhtes Krebsrisiko besteht. Die sehr sorgfältige Nachuntersuchung der Menschen, die bei den Atombombenabwürfen (Hiroshima) einer Dosis von 10 – 4000 mSv ausgesetzt waren, ergab erst ab 100 mSv eine messbare Erhöhung des Krebsrisikos. Das liegt dann bei 100 mSv, also der 10fachen Dosis, bei einigen Promille in den nächsten 50 Jahren. Da man bei Ihrer Dosis (10 mSv) keinen Unterschied in der betroffenen Gruppe und der Kontrollgruppe (die keiner Dosis ausgesetzt war) messen konnte, hat man linear extrapoliert. Man unterstellt also, dass das Risiko um etwa 5/10.000 erhöht ist, in den nächsten 50 Jahren eine Krebserkrankung zu bekommen. Da das spontane Risiko bei etwa 40% liegt, müsste man sagen:
    Das Risiko einer Krebserkrankung im Laufe Ihres Lebens (also in den nächsten 50 Jahren) ist von 40% auf 40,05% gestiegen. Wir haben die Bedeutung dieses sehr kleinen Risikos von 0,05% schon häufiger in diesem Forum diskutiert. Es bedeutet z.B., dass es viel wahrscheinlicher ist, an einem Unfall zu sterben (Verkehr oder Haushalt), da dieses Risiko bei 2% liegt (also immerhin 2/100). Wenn Sie sich also Sorgen wegen dieses kleinen Risikos machen, dürften Sie eigentlich nichts anderes mehr unternehmen. Tatsächlich verdrängen die Menschen diese kleinen Risiken (und das ist auch gut so) und gehen ihren Tätigkeiten nach, ohne ununterbrochen ans Sterben zu denken (obwohl es zu jedem Zeitpunkt jeden von uns treffen kann).
    Vergessen Sie am besten diese Geschichte.
    Genetische Risiken (das war Ihre 2. Frage) hat man bei allen Untersuchungen überhaupt nicht gefunden. Man vermutet, dass die Schwellendosen 10fach höher liegen als für die Krebsinduktion.

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