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Lungenkrebs

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  • Lungenkrebs

    Beim meinem Freund wurde im November 2009 ein undifferenziertes nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom diagnostiziert. Lymphknoten kontralateral ebenfalls befallen, so das sich ein Tumorstadium T2 N3 ergibt. Zuerst sollte er nur Bestrahlung und Chemo bekommen. Die Ärzte haben dann kurzfristig beschlossen ihn zu operieren, da die Strahlendosis zu hoch hätte sein müssen.
    Bei dieser OP stellt sich dann folgende Diagnose: aktuell pulmonale Metastase durch ein Adeno-Ca von einem Colon-Ca mit Zwerchfellmetastasen und intrapulmonalen und hilären LK Metastasen, Größe der Metastase 4,3 cm
    Dann sollte er sich 4 – 6 Wo von der OP erholen und mit seiner Chemo beginnen. Bei den Nachuntersuchungen Mitte Januar stellte sich dann heraus, das neue Metastasen auf beiden Lungenseiten und eine Metastase auf der Leber entstanden sind. Der Primärtumor kann nicht ausfindig gemacht werden, es wird angenommen, dass die Metastasen vom Darm kommen. Da hatte mein Freund 2004 etwas, was abgetragen wurde. Magenspiegelung und Darmspiegelung waren aber in Ordnung und vor OP waren auch nirgend woanders Metastasen zu sehen. Meine Frage, wieso wird der Primärtumor nicht gefunden. Warum wird nicht ein Ganzkörper MRT gemacht? Kann man die Lebermetastase nicht weglasern?
    Er bekommt jetzt eine Chemo bestehend aus : Oxaliplatin, Folinsäure, 5-Fluorouracil.
    Er ist total schlapp von dieser Chemo. Ist das wirklich die beste Möglichkeit?
    Vielen Dank im voraus für Ihre Antwort.
    Sylvia


  • Re: Lungenkrebs


    Ganz klar ist mir das nicht, wie ein Adenokarzinom so eindeutig dem Kolon zugeordnet werden kann (Tumormarker?). Es liegt offenbar ein sog. CUP-Syndrom vor (Cancer of Unknown Origin). Die Histologie ist ein Adenokarzinom. Es kommt vor, dass man den Primärtumor nicht findet. Bei einem metastasierenden Leiden, wie Sie es beschreiben, ist die Chemotherapie die sinnvolle Therapie. Es ist richtig, dass eine einzelne Lebermetastase mit einem ablativen Verfahren behandelt werden kann. Dann bleiben aber noch die Lungenmetastasen.
    Die verabreichte Chemotherapie FOLFOX ist ein bewährtes Schema bei kolorektalen Karzinomen und auch bei anderen Adenokarzinomen wirksam.

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    • Re: Lungenkrebs


      Sehr geehrter Herr Prof. Wust,

      vielen Dank für Ihre Antwort.
      Der Arzt hat uns erklärt, das sie den Primärumor nicht finden können. Der Arzt der die Darmspiegelung gemacht hat, sagte uns, das er nicht glaubt das die Lunge von dem Darmkrebs befallen war. Darmspiegelung war vollkommen in Ordnung.
      Was ich nicht verstehe, warum wird nicht nach dem Primärtumor weiter gesucht? Und was mich erschreckt, daß innerhalb 3/4 Wochen nach OP ein paar Metastasen aufgetreten sind. Das bedeutet doch, das der Tumor sehr schnell streut. Uns wurde aber gesagt, das es sich um einen nicht kleinzelligen handelt und der soll doch nicht ganz so schnell wachsen. Ich habe unheimliche Angst, das in der Zeit der Chemo wieder neue Metastasen dazu kommen. Aber da müssen wir wohl abwarten. Hoffen nur, daß die Chemo anschlägt.
      Sylvia

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      • Re: Lungenkrebs


        Um den Primärtumor eventuell doch zu finden, müsste man ein PET-CT durchführen. Der Tumor kann irgendwo im Bauchraum liegen. Oft ist er so klein, dass man ihn mit keiner Methode findet.
        Es ist dann durchaus vernünftig, sofort mit einer Chemotherapie zu beginnen (ev. ohne den Primärtumor zu kennen). Man würde doch nur Zeit verlieren und die Kenntnis des Primärtumors hätte i.d.R. keine therapeutischen Konsequenzen. Sie haben ja schon auf schnelles Wachstum hingewiesen. Aggressives Verhalten gibt es bei jeder Tumorhistologie (nicht nur bei kleinzelligen Karzinomen). Wenn der Tumor anspricht, werden i.d.R. alle Manifestationen ansprechen und natürlich auch keine neuen Herde dazukommen. Das ist ja der Sinn der Therapie.

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        • Re: Lungenkrebs


          Lieber Herr Prof. Wust,

          vielen Dank für Ihre Antworten, daß Sie sich die Zeit dafür genommen haben.

          Man versteht dann doch die Sache etwas besser.

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          • Re: Lungenkrebs


            Sehr geehrter Herr Prof. Wust,

            ich habe da nochmal eine Frage:
            Vor der Chemotherapie hat mein Freund aufgrund der Krankheit sehr geschwitzt. Der Arzt hat uns gesagt, dass dieses im Laufe der Therapie abklingt, was bedeutet, das die Chemo anschlägt. Im 1. Zyklus war es auch so. Nach einer Woche Pause fing der 2. Zyklus an. Das Schwitzen ist seit der Chemopause wieder da und ist auch während des jetzigen Zyklus nicht weggegangen. Das schürt Ängste in mir, da ich denke, dass diese Chemo nicht mehr wirkt. Kann es sein, das ein Zyklus noch etwas bewirkt und der zweite zum Beispiel nichts mehr?
            Der Arzt hat bei einem Zwischengespräch gesagt, das wenn es wirkt, nochmal 2 Zyklen folgen. Sollte es nichts bewirken, dann könne man wohl nichts mehr machen. Wir haben natürlich unheimliche Angst vor dem CT.
            Nochmals vielen Dank für Ihre Mühe. Es ist sehr schön, daß es so ein Forum gibt, wo man Fragen stellen kann und so schnell Antworten bekommt. Vielen, vielen Dank.

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            • Re: Lungenkrebs


              Ich habe da noch eine Frage:
              Ist es richtig, dass nach einer Chemo ca. 3 Wochen pausiert wird, bevor das CT gemacht wird und das Arztgespräch stattfindet?
              Ich habe etwas über Tabletten gelesen, die das Zellwachstum des Tumors hemmen oder mindern können. Warum wird so etwas während der Chemo nicht verabreicht? Oder zumindest gesagt, das man so eine Möglichkeit hat. Genauso habe ich von Enzymen gelesen, dass die die Chemo-Verträglichkeit bessern. Bekommt mein Freund auch nicht.
              Ich verstehe das nicht, da sind doch die Chancen besser. Bin sehr traurig darüber, weil ich natürlich annehme, dass wir damit um Chancen gebracht werden, die genutzt werden konnten.
              Ich versteh das alles nicht, vor allem man weiß einfach nicht mehr was tun. Im Kopf ist nur ein Durcheinander, die Ärzte sind nicht immer greifbar, wenn man Fragen hat. Und dann beim Gespräch vergisst man manche Fragen zu stellen, obwohl die auf einem Zettel standen.

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