#}
  • Sie können sich hier registrieren, um Beiträge zu schreiben. Registrierte Nutzer können sich oben rechts anmelden.

qualitativ hochwertige Hyperthermie

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • qualitativ hochwertige Hyperthermie

    Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Peter Wust,

    Im Internet habe ich mich über Hyperthermie informiert und bin auf die Seite hyperthermie.org aufmerksam geworden. Demnach befinden sich alle Hyperthermiezentren relativ weit von Hessen entfernt und der Schwerpunkt liegt in Süddeutschland. Daher suchen wir eher nach einer Praxis oder Klinik in unserer Nähe.
    Auf dieser Website wurde gesagt, dass es in Deutschland einige naturheilkundlich ausgerichteten Kliniken und Praxen gäbe, die Übererwärmungstherapien anbieten, und dass jedoch viele dieser Verfahren völlig wirkungslos wären, weil die Zieltemperatur im Tumor schon technischen Gründen nicht herstellbar wäre.

    Meine Fragen beziehen sich auf eine Frau mit einem Tumor in einer Brust.

    Meine 1. Frage: Ist es richtig, dass bei einem Brusttumor mit einem Gerät für lokale Hyperthermie behandelt wird?
    2. Frage: Gibt es bei den Geräten auf dem Markt für lokale Hyperthermie, die bei Brusttumoren angewendet werden sollen, Geräte die wirkungslos sind?
    3. Frage: Gibt es noch etwas worauf man bei der lokalen Hyperthermietherapie bei Tumor in der Brust achten sollte? Kann es sein, dass ein Gerät falsch angewendet wird, obwohl das Gerät an sich gut ist?

    Vielen Dank im Voraus für die Beantwortung meiner Fragen. Ich hoffe, dass diese Fragen nicht zu allgemein oder undeutlich sind.


    Mit freundlichen Grüßen,
    rafal


  • Re: qualitativ hochwertige Hyperthermie


    Grundsätzlich würde die Erwärmung eines Brusttumors in die Kategorie „lokale Hyperthermie“ gehören. Es gibt aber in Deutschland keinen geeigneten Applikator für eine solche Anwendung. Das mag Sie verwundern. Es liegt daran, dass die Anwender der Hyperthermie in den letzten 20 Jahren nur in speziellen Fällen den Nutzen der Hyperthermie in der Onkologie nachweisen konnten. Da das Verfahren außerdem technisch komplex ist, wären weitere technische Entwicklungen erforderlich. Die Investition ist aber keiner bereit vorzuschießen, weder Firmen noch Universitäten/Institute.
    Die vorhandenen Systeme sind preiswerte Standardsysteme (Elektroden, kapazitive Systeme, sog. Oncothermie), die vielleicht in einzelnen Fällen bei oberflächlichen Tumoren funktionieren. Diese Systeme werden unter kommerziellen Gesichtspunkten und unter dem Label „alternative bzw. komplementäre Medizin“ in einigen Praxen/Privatkliniken angewendet. Natürlich können Details der Anwendung, z.B. die genaue Positionierung der aktiven Elektrode über dem Tumor, eine Rolle für den Erfolg spielen. Es gibt bisher keinen Beleg, dass die Systeme geeignet sind. Es gibt aber i.d.R. auch keine onkologische Notwendigkeit, einen Brusttumor zu erwärmen, und man kann von einem unkritischen Einsatz nur abraten. Die Schulmedizin liefert in der Primärtherapie des Mammakarzinoms die besten Ergebnisse.
    Etwas anderes wäre der Einsatz beim Thoraxwandrezidiv (vorbestrahlt). Da könnte die Hyperthermie hilfreich sein. Dann sollte man nach Rotterdam (V.d.Zee, v.Rhoon) an das Erasmus Medical Center gehen. Dort gibt es geeignete Applikatoren und die Expertise ist weltweit am größten.

    Kommentar

    Lädt...
    X