Leukämie

[Barny]

Sehr geehrter Prof. Wust
unser Sohn ist 2005 an AML erkrankt. im April 2006 wurde das erste mal eine
Transplantation gemacht und im Oktober wurde er aus dem Krankenhaus entlassen.
Im Juni 2008 wurde bei einer Routineuntersuchung schlechte Blutwerte festgestellt
und eine KMP brachte das Ergebnis einer erneuten Leukämie.
Nach mehreren Aufenthalten auf der Intensivstation und allen erdenklichen Nebenwirkungen
wurde die zweite KMT unter ungünstigen Bedingungen durchgeführt. Die Nieren-und Leber-
werte wurden zusehens schlechter. Ca. am Tag 40 wurde versehentlich ein Thrombozyten-
konzentrat angeängt dass für einen anderen Patient vorgesehen war. Es wurde zwar nach
ca. 30 min wieder entfernt aber anschließend fühlte er sich noch schlechter.
Er verstarb am folgenden Tag.
Unsere Frage: Kann des falsche Konzentrat Ursache oder Beschleuniger hierfür
gewesen sein.

[Prof. Wust]

Re: Leukämie


Das kann man aus der Ferne nicht beurteilen. Beim Rezidiv mit einer zweiten KMT, die offenbar nicht problemlos verlaufen war, ist die Prognose doch sehr schlecht. Wenn man Thrombozytenkonzentrate benötigt, ist das schon ein schlechtes Zeichen. Inwieweit dadurch Unverträglichkeitsreaktionen ausgelöst werden können, hängt vom Einzelfall ab. Man wird bei einem so komplexen Krankheitsbild immer Schwierigkeiten haben, eine eindeutige Kausalkette herzustellen. Daher glaube ich nicht, dass es sinnvoll ist, hier weiter zu bohren.

[Barny]

Re: Leukämie


Sehr geehrter Prof. Wust
Vielen Dank für Ihre kompetente Antwort.

In der Tat war die allgameine Situation nicht sehr günstig.
Aber vorherige Thrombozytengaben wurden ohne große Probleme vertragen.
Leider konnte die Kernfrage noch nicht beantwortet werden, nämlich ob
die Verschlechterung mit den falschen Thrombos zusammenhängt.

Barny