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Ist das nicht ein bisschen viel?

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  • Ist das nicht ein bisschen viel?

    Hallo, hier meldet sich ein arg geplagter Mensch. Gestern habe ich mich bei einem Proktologen vorgestellt wegen akuten Beschwerden. Die Beschwerden habe ich zwar schon seit 2,5 Jahren, hat sich vor 2 Jahren schon ein anderer Proktologe angesehen und Hämorrhoiden 2. Grades festgestellt, er meinte aber, davon wären meine Schmerzen nicht. Jetzt war es nun aber so schlimm, dass ich einen neuen Anlauf genommen haben. Bei seiner Untersuchung hat der Arzt mir eine Gummiligatur gelegt. Das hat er mir aber erst im nachfolgenden Gespräch gesagt, hatte also keine Chance nein zu sagen. Er meinte ich hätte eine Analfissur bzw. mehrere kleine und verschrieb mir noch Faktu und einen Faktomat dazu zur Analdehnung und Einbringung von Salbe in die Fissur. Da die Schmerzen nach Gummiligatur noch zugenommen habe, was ich auch verstehe - die Fissur und dann noch die Ligatur - scheue ich mich jetzt echt, den Analdehner zu benutzen. Da ich eh im Moment nicht leben und nicht sterben kann, überlege ich, was ich tun soll oder auch nicht. Der Arzt meinte, dass die Dehnung unbedingt notwendig ist, um eine OP zu vermeiden. Also, sterben oder nicht sterben, das ist hier die Frage!!! Gibt es noch andere Behandlungsmöglichkeiten, die nicht so schmerzhaft sind und die gleiche Wirkung haben oder soll ich mit der Dehnung noch etwas warten, bis die Beschwerden der Ligaturbehandlung besser sind?


  • Re: Ist das nicht ein bisschen viel?


    Die letzte Idee ist schon ganz richtig. Erst mal ein wenig warten bis die Schmerzen von der Ligatur weggehen, die Salben benutzen, damit sich alles beruhigt und langfristig sich mit dem Analdehner anfreunden, damit die Fissur abheit und nicht wiederkommt.

    Dr. Schaaf

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    • Re: Ist das nicht ein bisschen viel?


      Vielen Dank für Ihre Antwort. Die Schmerzen bzgl. der Ligatur sind wohl halbwegs überwunden, hab jetzt mit dem Analdehner begonnen - ist nicht so schlimm wie das Ding aussieht. Wenn man derartige Beschwerden hat, dann kann man sich nur sehr schlecht vorstellen, dass man die Benutzung so eines Dehners aushält. Vielleicht besorg ich mir noch Ringelblumensalbe o. ä., mal schauen, zu viel ist ja auch nicht immer gut. Da ich diese Schmerzen schon seit 2 1/2 Jahren habe, hab ich das ungute Gefühl, dass es da in Richtung chronisch läuft. Denn es spricht einiges gegen eine "frische" Fissur (ich kann recht problemlos zur Toilette gehen und die Schmerzen habe ich 24 Stunden am Tag, egal ob ich laufe, sitze oder liege). Der Proktologe meinte zwar, von chronisch würde er reden, wenn die Beschwerden mindestens seit 5 Jahren bestehen würden, aber wie ich mich kenne, schaffe ich das. Mit viel gutem Zureden hat er mich ein paar Tage krankgeschrieben, weil ich echt so nicht arbeiten kann. Da ich noch eine chronische Krankheit habe, kann ich auf eine weitere wirklich verzichten. Ende nächster Woche werde ich aber wieder arbeiten müssen. Könnten Sie mir evtl. ein Schmerzmedikament empfehlen, dass ich wenigstens kurzzeitig nehmen kann, damit ich bei meiner sitzenden Tätigkeit keine Krise kriege? Also Ibuprofen oder Diclofenac sind nicht angezeigt, da kann ich mich gleich zur Magenspiegelung anmelden.

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      • Re: Ist das nicht ein bisschen viel?


        Wie wäre es mit Paracetamol oder wenn die Schmerzen sehr stark sind mit Tramadol? Letzteres ist aber verschreibungspflichtig. Evtl. ginge auch Novaminsulfat, auch nur auf Rezept. Da ich Ihre weiteren Krankheiten nicht kenne, bitte selber Verträglichkeit prüfen laut Beipackzettel bzw. scheinen Sie ja Erfahrung zu haben.

        Dr. Schaaf

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        • Re: Ist das nicht ein bisschen viel?


          Erst einmal vielen Dank für die Antwort. Paracetamol hab ich schon probiert, das reicht leider bei weitem nicht. Hab aber eine gute Hausärztin, die mir auch ein Rezept gibt. Der Proktologe ist 50 km weit weg und hat für die Schmerzen sehr wenig Verständnis. Er findet, dass die Fissur nicht so erheblich ist. Den Schmerzen nach hab ich da ein ganz anderes Gefühl. Vielleicht stimmt es ja auch, dass rothaarige Menschen mehr Schmerzempfinden haben. Wie dem auch sei, da muss ich durch, so oder so. Eigentlich bin ich mir auch nicht sicher, ob es wirklich nur an einer Fissur liegt. Wenn ich hier andere Beiträge gelesen habe, dann denke ich, dass meine Beschwerden ganz anders sind als bei denen, die eine Analfissur beschreiben. Meinen nächsten Termin beim Proktologen habe ich erst Mitte November. Leider ist es auch so - wie bei vielen Fachärzten - dass man ewig weit fährt, schon völlig fertig ankommt, lange sitzt (3 Stunden) wartet und dann in wenigen Minuten wieder raus ist und irgendwie nach dem Arztbesuch dann in etwa da ist, wo man vorher schon war. Das ist wirklich oft deprimierender als die Erkrankung. Leider sitze ich in meinem Beruf den ganzen Tag, hab auch über 2 Jahre mit den Schmerzen durchgehalten und werde es wohl auch weiter tun. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt,
          Schönes Wochende.
          PS Ich find das Forum wirklich gut und speziell auch Ihre Arbeit - Danke.

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          • Re: Ist das nicht ein bisschen viel?


            Rothaarige haben wirklich mehr Schmerzen, das ist keine Einbildung.
            Dass wir immer noch diese verrückte Situation mit den Fachärzten haben, finde ich wirklich schlimm und ich frage mich immer, ob das so sein muss. Tatsache ist, dass ein Arzt, wenn er neu anfängt, einige Zeit, meist doch mehr als ein Jahr Zeit für seinen Patienten hat, weil er noch nicht so bekannt ist. Sobald sich das ändert, kommt es dann zu Dingen, die mir völlig gegen den Strich gehen:
            Wartezeiten von mehr als zwei Stunden,
            Helferinnen, die auf die Frage nach der Wartezeit immer patziger antworten
            Ärzte, die ihre Patienten immer schneller wieder loswerden wollen, weil der Tag eh schon mehr 12 Arbeitsstunden hat
            usw, das kennt wohl jeder.

            Eine Lösung könnte darin bestehen, dass es dem Arzt erlaubt wird, einen anderen Arzt, auch stundenweise anzustellen. Früher war das gar nicht erlaubt, seit einigen Jahren gibt es Möglichkeiten, die aber nicht gerade einfach umzusetzen sind. Ich glaube, dass es durchaus ein Reihe von Ärztinnen gibt, die Mütter sind und gern halbtags mitarbeiten würden, aber die Möglichkeiten sind noch schlecht. Teilzeitangebote sind gesucht, werden aber kaum angeboten.
            Wenn Sie wollen, können wir beide uns ja überlegen, in die Politik zu gehen und das zu ändern, ich für meinen Teil muss allerdings gestehen, dass mir die Politiker zu langsam in ihrer Entscheidungsfiindung sind. So viel Geduld habe ich nicht.

            Dr. Schaaf

            '(gelegentlich leiste ich mir an dieser Stelle ein "Wort und Sonntag" und nachdem heute Samstag ist, war es mal wieder so weit - nichts für ungut)

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            • Re: Ist das nicht ein bisschen viel?


              Guten Tag Frau Dr. Schaaf, ich kann Ihnen da nur in allem beipflichten. Es müsste sich vieles ändern, vor allem erst einmal ganz oben, der Fisch fängt ja bekanntlich immer am Kopf an zu stinken.
              Ich habe heute erst einmal wieder einen armen Apotheker reicher gemacht - die Faktu-Salbe fand ich nicht so gut, sie reizte die Haut und brachte nicht einmal einen leicht betäubenden Effekt. Deshalb hab ich mir Posterisan geholt, das war schon besser, betäubte wenigstens für eine kurze Zeit. Ansonsten ziehe ich die Behandlung jetzt weiter durch. In der Apotheke war die Beratung auch wirklich gut. Wenn ich da bei meinem Proktologen anrufe, dann habe ich echt das Gefühl, die Sprechtstundenhilfe dort würde am liebsten "wer stört?" Und im Unterton hört man ganz deutlich, "was will die denn schon wieder?" Also in der Praxis gibt es 5 Sprechstundenhilfen, eine ist nett, bei den anderen habe ich immer das Gefühl, wenn ich die anspreche, beißen sie. Leider ist man auf die "Guten" ja auch angewiesen, ansonsten würde ich gern mal sagen, dass ein Lächeln nichts kostet. Und auch der, der lächelt, fühlt sich gleichfalls wohler. Aber man schluckt und denkt sich seinen Teil.
              So, ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende. Gruß, Xenia.
              PS Es macht übrigens Mut, wenn man sich mal mit so einem Mensch gebliebenen Arzt wie Ihnen austauschen kann.

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