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Minderjährige und Verhütung

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  • Minderjährige und Verhütung

    Hallo Herr Glöckner,

    es wäre schön, wenn Sie zu meinem nachstehenden Posting noch etwas schreiben würden. Hintergrund: 2 Freundinnen meiner Tochter (12) haben bereits ihren ersten Geschlechtsverkehr erlebt - nach eigenen Angaben völlig ohne Verhütung (großes Kopfschütteln)! Das Thema wird also derzeit zwischen Mutter und Kind heiß diskutiert...

    Vielen Dank für Ihre Mühe.

    Viele Grüße
    Anke
    ----------------------------------------------------------


    Autor: _AnkeF_
    Datum: 13.04.05 09:30

    Hallo Herr Glöckner,

    Sie dutzen das Mädchen nicht, das zeugt davon, für wie erwachsen Sie das Kind halten. Finde ich spannend.

    Wie würden Sie ein 12-jähriges Mädchen behandeln, dass mit diesem Wunsch in Ihre Praxis kommt? Was würde den Ausschlag geben, eine Verschreibung zu verweigern respektive das Rezept auszustellen? Ich finde diesen Aspekt für mich als Mutter wichtig, um gegebenenfalls begreifen zu können, dass meinem Kind etwas verordnet wird, was ich als Mutter für nicht verantwortbar hielte.

    Viele Grüße
    Anke


  • RE: Minderjährige und Verhütung


    Hallo Anke,

    wollte eigentlich nur noch den Computer ausschalten...
    Deswegen ganz schnell:
    http://www.aerztekammer-bw.de/25/10p...logie/0403.pdf

    Gute Nacht.
    Degi

    Kommentar


    • RE: Minderjährige und Verhütung


      Das ist ein schwieriges Thema, für das es kein Patentrezept gibt.
      Bei den Heranwachsenden sollte einerseits ein regelmäßiger Zyklus vorhanden sein, und andererseits die Notwendigkeit zur Verhütung bestehen.
      Dann kann man tatsächlich eine Pille verordnen.
      Ob man dazu die Einwilligung der Eltern einholt, ist eine Ermessensfrage, die ich aber im Alter von 12 doch eher bejahen würde. Das hängt aber auch stark davon ab, wie der Entwicklungsstand des Kindes ist.
      Wenigstens sollte man sich in einem ausführlichen Gespräch Klarheit verschaffen, warum das Mädchen eine Information der Mutter nicht will.
      Und man sollte doch versuchen, über das Mädchen einen Kontakt zu den Eltern herzustellen.
      Andererseits ist halt auch so, dass man im Verweigerungsfall das Risiko von ungewollten Schangerschaften eingeht, was auch nicht im Sinne der Eltern sein düfte.
      Und dass eigentlich der Verkehr, oft mit älteren Jungen/jungen Männern, einen Straftatsbestand erfüllt, sollte man den Mädels durchaus auch mitteilen.
      Aber, auch wenn die das wissen, hält sie das bestimmt nicht davon ab...

      Man steht da wirklich zwischen Baum und Borke, und kann nur sehen, wie man sich da irgendwie mit möglichst allen Beteiligten einigt.

      Duzen..
      Normalerweise hätte ich sie schon noch geduzt.
      Aber da ich das im Forum nie mache, bin ich auch da in die Sie-Form verfallen.

      Kommentar


      • Fürsorgerecht/-pflicht der Eltern


        Hallo Degi,

        das ist ein sehr interessanter Artikel. Insbesondere der Kasten auf der letzten Seite beinhaltet Gesprächsstoff, will mir scheinen. Ich gebe den betreffenden Passus der Einfachheit hier wieder, damit sich interessierte Eltern (und Kinder/Jugendliche) informieren können, wie der Verband der Ärzte dies sieht:

        "Der Berufsverband der Frauenärzte hat zusammenfassend dargestellt, dass zwischen 16 und 18 Jahren die Einsichtsfähigkeit vorausgesetzt werden kann und Verhütungsmittel uneingeschränkt verordnet werden können. Zwischen 14 und 16 Jahren hängt dies von der Einwilligungsfähigkeit der Jugendlichen ab. Unter 14 Jahren ist prinzipiell die Zustimmung der Eltern erforderlich,
        wobei Einzelfallentscheidungen das Selbstbestimmungsrecht Minderjähriger berücksichtigen
        können."

        Finde ich spannend. Ich danke Dir ganz herzlich für diese Textstelle.

        Zwar befürchte ich nicht, dass sich innerhalb der nächsten paar Wochen bei meiner Tochter der dringliche Wunsch nach einem ersten Intimkontakt einstellt, aber man möchte doch zumindest wissen, was rein theoretisch passieren kann, SOLLTE sich etwas ergeben, wovon man u.U. im Elternhaus nichts mitbekommt.

        Man sieht wieder einmal: Reden und Vertrauen zwischen Eltern und Kind ist alles! Meiner Tochter habe ich geraten, FALLS sie jemals eine Entscheidung vor sich herschiebt, von der sie mir (vorerst) nichts erzählen möchte, sich an die Beratungsstellen für Jugendliche zu wenden, die es z.B. bei Pro Familia gibt und ansonsten auf ihren Bauch zu hören. Mehr kann ich als Mutter sowieso nicht tun...

        Schönen Abend! Und nochmals vielen Dank für die Hilfe!

        Grüße
        Anke

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        • RE: Minderjährige und Verhütung


          Danke, Herr Glöckner!
          Ich verstehe sehr gut, was Sie meinen.
          Mal sehen, wie sich die Kinder noch weiter entwickeln. Ich hoffe nur, die betreffenden Klassenkameradinnen bekommen irgendwoher insoweit Hilfe, dass sie nochmals auf die Gefahren ungeschützten Verkehrs aufmerksam gemacht werden. In meiner Klasse hatte damals die Erste mit 13 die Pille - und mit 15 ihre erste Abtreibung...

          Grüße
          Anke

          Kommentar

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