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Tumorverkleinerung während Chemotherapie

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  • Tumorverkleinerung während Chemotherapie

    Hallo Herr Dr. Glöckner,
    mir wurde vorgeschlagen meinen hormonabhängigen, 1,7 cm großen G3 Tumor, ohne Fernmetastasen und Lymphknotenbefall, gesichert durch Sentinel ! Entfernung neoadjuvant mit Chemotherapie zu behandeln. Nach der 2. Chemo wurde nun im Ultraschall eine Verkleinerung des Tumors auf 0,9 cm festgestellt und eine, sehr schmerzhafte, Markierung vorgenommen.Die Chemo soll fortgesetzt werden, neue Kontrolle nach dem 4. Zyklus. Bedeutet das, dass der Tumor auf die Behandlung anspricht und meine Bedenken bezügl der vorgeschlagenen Therapie überflüssig sind.? Ich hatte gelesen, hormonabhängige Tumore sprechen seltener auf Chemo an und es wäre sicherer erst zu operieren ? Man schlägt mir eine brusterhaltende OP vor. Wie viel höher ist, statistisch gesehen ein Rezidiv wenn brusterhaltend operiert wird ? Natürlich bin ich mir klar darüber, dass die Statistik nicht unbedingt gerade mich meint. Andererseits, nach welchen Kriterien sonst sollte man vorgehen ??? Danke, Ihre von großer Erfahrung sprechenden Antworten sind enorm bedeutsam für mich


  • Re: Tumorverkleinerung während Chemotherapie


    Die Tumorverkleinerung ist deutlich und ein sehr gutes Zeichen. Man sieht also, dass die Therapie wirkt, was bei einer Chemotherapie nach der Operation nicht so ist. Da helfen bloß Statistiken.

    Sie sollten die Therapie so weitermachen, denke ich. Die Markierung war notwendig, da es sein kann, dass der Tumor völlig verschwindet. Und da man bei der Operation das Gebiet sicher entdecken muss, was ohne Tumor oder Markierung kaum möglich ist, um es zu entfernen, ist halt die Markierung nötig.
    Bei der brusterhaltenden Operation mit Bestrahlung ist das Risiko für ein Rezidiv geringfügig erhöht, wenn man das mit der Entfernung der Brust vergleicht. (Die genaue Zahl hab ich leider grad nicht im Kopf.) Allerdings sind das meist sogenannte In-Brust-Rezidive, die keine Auswirkung auf die Lebenszeit haben. Man kann dann den Tumor nochmals entfernen oder dann die Brust entfernen. Rezidive ohne Brust kommen ja auch vor und lassen sich dann meist schlechter operieren.
    Daher würde ich dem Vorschlag folgen und würde das auch Betroffenen in der Verwandtschaft empfehlen, obwohl ich natürlich auch alle möglichen Probleme, wie ggf. nötige Nachresektionen bei nicht ausreichendem Sicherheitsabstand, kenne

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    • Re: Tumorverkleinerung während Chemotherapie


      Hallo Herr Dr Glöckner,
      würde Ihnen jetzt zu gerne einige Flaschen von Ihrem Lieblingsbordeaux zukommen lassen. Mein Umfeld ist überwiegend medizinisch geprägt, natürlich kein Gynäkologe und die kontroversen Diskussionen über meine Krankheit erschöpfen mich und meine behandelnden Ärzte. Natürlich informiere auch ich mich wo immer das seriös möglich ist. Ihre sichere, knappe Art die Dinge auf den Punkt zu bekommen hilft mir unglaublich. Danke.
      Ich befürchtete schon in eine Studie geraten zu sein in der bewiesen werden sollte, dass mein Tumor brusterhaltend operiert werden kann. Jezt müssen Sie mir bitte nochmal erklären,ob ich bei einem Rezidiv in der Brust besser dran wäre als bei einem Rezidiv nach total OP ohne Lymphdrüsenausräumung, nochmal eine Chemo würde ich ablehnen, da meine Lebensqualität seit 12 Wochen durch Infekte, Übelkeit und einer inzwischen lächerlichen Bakterienphobie gleich null ist.Gegen eine Ablatio hätte ich nichts einzuwenden, ich habe einen kleinen Busen und würde ihn mir mit Silikon anpassen lassen bezw die andere Seite leicht liften. Einen Vorteil sollte dieses Elend schon haben. Für einen Aufbau mit Eigenfett fehlt mir die Substanz. Also bitte, was ist für mich sicherer!!!! ???? Überlegen Sie sorgfältig .... ich höre auf Sie

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      • Re: Tumorverkleinerung während Chemotherapie


        Danke für den virtuellen Bordeaux! ;-)

        Die Studien zur brusterhaltenden OP sind lange gelaufen...

        Zum Vergleich der beiden Varianten:
        Beim Rezidiv in der Brust wäre die Entfernung der Brust noch Standard, wenngleich auch da oft schon brusterhaltend operiert wird. Beides sind Standardoperationen ohne großartige Probleme.
        Rezidive lassen sich zwar zuweilen schlecht von Narben unterscheiden, aber meist durch Mammografie und Sonografie gut erkennen.

        Rezidive nach einer Entfernung der Brust finden sich dann an der Brustwand, in der Narbe, oberhalb oder unterhalb davon. Der Tumor wächst in die Brustmuskeln und leichter in das Gewebe zwischen den Rippen ein.
        Dann muss man über entsprechend große OPs sprechen, wie auch einer plastischen Deckung der Brustwand.
        Da sogenannte Thoraxwandrezidive oft flächig wachsen, lassen sie sich tastmäßig und im Ultraschall schlecht von Narben oder derber Haut nach Bestrahlung unterscheiden. Mammografie geht nur auf der Gegenseite... Auch die Diagnostik ist damit schwieriger.

        Daher kann ich Ihnen nur raten, was ich meiner Frau empfehlen würde, nämlich die Brust dranzulassen, wenn es möglich ist.

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        • Re: Tumorverkleinerung während Chemotherapie


          vielen Dank, das klingt einleuchtend, ich kann jetzt nur hoffen, dass das bei mir so gehandhabt wird. Bei der Erstdiagnose gab es 2 minikleine G 3 Satelliten, sie wurden nur mit dem leistungsstarken U`schall gerät in HD überhaupt gesehen. Ist das ein Grund zur Ablatio ?? Offensichtlich muß ich realistischerweise in jedem Fall mit einem Rezidiv rechnen. So ein Mist, mein Leben verlief gerade richtig rund.
          Sie machen das sehr gut, danke

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          • Re: Tumorverkleinerung während Chemotherapie


            Die Ablatio ist aus meiner Sicht nicht nötig und auch ein Rezidiv muss nicht auftreten.

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