Brauche 2. Meinung Mamacarzinom

[Alterschwede77]

Brauche Rat von Experten und Betroffene
Habe am 8.7.09 wegen Mamacarzinom beide Brüste entfernen lassen wegen Tumor rechte Brust 4,2 cm und unklare Diagnose kleine Verkalkungen linke Brust. Wollte auf der sicheren Seite sein deshalb gleich beide entfernt. Nun steht im Entlaßbericht folgendes.
Ablatio mammae beidseits am 8.7.09
Histologie
1. Abladet linke Mamma mit Z.n. Tumorexstirpation teilweise resorptive Entzündung vom Fremdkörpertyp mit erosiver-granulierender Entzündung im Narbenbereich ( hatte schon 6 Wochen vorher eine Brusterhaltende OP) fibrozystischer Mastopathie mit Sekretretention und duktaler Hyperplasie, geringer chronischer. teils resorptiver Mastitis und multifokalen Narben. fokale apokrine Metaplasie. Kein intraduktales Karzinom, keine Attypien. Das Gewebe wird noch aufgearbeitet Nachbericht folgt.
2. Abladat rechte Mamma: kurativ exzidiertes retromamiläres Carcinoma in situ von 0,2cm
Durchmesser (Rest nach Tumorexzision) vom intermediären Typ ohne Nekrosen und perifokaler lymphangischer Karzinose, perifokaler vernarbender und chronisch granulierender Entzündung vom Fremdkörpertyp. Resektatranddistanz des invasiven und intraduktalen Karzinoms 1cm und mehr in allen Dimensionen Kein Nachweis eines invasiven Karzinoms.
TNM-Klassifikation: rechtsmammäres Karzinom pT2 (4,2cm, m, PIC) pN0 (o,2sn) pM0/G2
L1/V0/pR0, Stadium II mit DCIS intermediärer Typ ohne Nekrosen
ÖR 12/12 PgR 4/12, Her2/neu negativ
Habe dann noch alle Untersuchungen wie Knochensinti MRT CT Sonographie machen lassen sämtliche negativ also alles ohne Befund. Die beiden Wächterlyphknoten waren auch nicht befallen.
Dachte somit ist das wichtigste alles gemacht und da keinerlei Metasasen auch keine zu großen Nachbehandlungen mehr nötig.
Nun soll ich aber laut Tumorkonferenz noch folgende Therapien machen.

adjuvante Chemotherapie mit 6x FEC
Radiatio der Theraxwand wegen L1 und der Tumorgröße
andjuvante antihormonelle Therapie mit Aromatasehemmern upfront z. B. im Rahmen der
COMPACT-Studie
regelmäßige Nachsorge
Mit Bestrahlung und Hormontherapie bin ich ja einverstanden, aber die Chemo will ich nicht machen weil ich nicht verstehe warum das nötig ist.
Wer hat da Erfahrung und ich bitte hier den Experten um Rat.
Danke im voraus

Angela

[waldfee60]

Re: Brauche 2. Meinung Mamacarzinom


Hallo Angela,

die adjuvante Chemo ist eine ergänzende oder unterstützende Therapiemaßnahme.

Im Februar 2008 wurde mir die linke Brust entfernt und für mich stand gar nicht zur Debatte ob ich eine adjuvante Chemo wollte oder nicht.

Für mich war es wichtig das ich leben WILL und wenn mir eine Chemo dabei hilft..dann ist es eben so..und ich habe es über mich "ergehen" lassen.

Wenn die behandelnden Ärzte die Chemo mit in dem Therapieplan einbringen wird es ja sicherlich nicht ohne Grund sein, sondern das man einfach alle Möglichkeiten ausschöpfen sollte, die einem helfen den Krebs besiegen zu können.

Ich weiß, ist nun nicht so die Antwort die du hören wolltest, habe aber schon einige Beiträge hier gelesen, wo Betroffene sich gegen eine Chemo entschieden haben.

Lg.Waldfee

[Alterschwede77]

Re: Brauche 2. Meinung Mamacarzinom


Hallo Waldfee
Danke für Deine Antwort, natürlich will ich auch leben, nur vertraue ich den Ärzten nicht mehr hundert %tig. Diese 3 fach Therapie ist inzwischen Standart und trotzdem bekommt man auch da keine 100 % Garantie dass der Krebs nicht wieder auftritt. Es ist 50 zu 50 das noch was im Körper ist oder auch nicht. Mein Mann hatte Prostatekrebs höchste und agressivste Stufe er hatte Total OP und Strahlentherapie da der Blasenboden schon leicht angegriffen war aber ansonsten keine weiteren Therapien und bei ihm ist alles in Ordnung laut der regelmäßigen Nachuntersuchungen. Bei mir war ja noch alles örtlich begrenzt und ist laut Aussage der Ärztin alles in Ordnung nur auf die Aussage man weiß ja nie da man nicht alles sieht jetzt meinen Körper durch Chemo zu schwächen möchte ich nicht, denn die Bestrahlung und anschließend 5 Jahre Hormontherapie sollten genügen. Werde auf jeden Fall noch eine 2. und 3. Meinung von Ärzten einholen, denn 100 % vertraue ich keinen Arzt mehr. Mein Schwager verstarb vor 7 Wochen an Bronchialkarzinom Metastasen und Tumore bereits Gehirn Lunge Leber Rückenmark. Festgestellt im Februar bis dahin körperlich noch total fit, hat er noch sämtliche Untersuchungen über sich ergehen lassen.Dann ging es los mit Bestrahlungen Kopf dann Chemo er wurde inkontinent von einen Tag auf den anderen konnte nicht mehr laufen und nach der 3. Chemobehandlung bekam er plötzlich einen Blutsturz und war innerhalb von 3 Sekunden tot.Jetzt weißt du warum ich mich jetzt so viel wie möglich schlau mache, denn die Ärzte haben garantiert gewußt dass er unheibar krank ist hätten sie ihm das ehrlich gesagt hätte er noch ein paar Monate länger leben können, die Behandlung war nur eine Qual und brachte ihn schneller ins Grab.
Krebs ist was gemeines und bei Therapien gehen die Meinungen selbst bei Ärzten auseinander, deshalb werde ich mir noch eine 2. und 3. Meinung einholen und das mit der Chemo mir noch ganz genau durch den Kopf gehen lassen.
LG
Angela

[marion220]

Re: Brauche 2. Meinung Mamacarzinom


Du solltest die Chemo auf keinen Fall ablehnen, denn neben der Größe deines Tumores hast du auch noch den "größsten" Risikofaktor für ein Rezitiv, nämlich L1. Das bedeutet, dass schon Krebszellen in die Lymphbahnen gewandert sind.
Die Chemo habe ich als gar nicht so schlimm empfunden, ich hatte 3 x FEC und 3x Docetaxel (2007). Mir ging es eigentlich immer erstaunlich gut, aber jeder Körper reagiert da wohl anders. Jetzt mache ich nach der Bestrahlung noch 5 Jahre (mindestens) Antihormonbehandlung (Femara) und leide etwas an Gelenkschmerzen. Aber es ist eben so etwas wie eine Lebensversicherung, zumindest für diese Zeit.
Brustkrebs kann man nicht vergleichen mit anderen Krebsarten. Leider kann auch noch nach mehr als 10 Jahren ein Rückfall auftreten, also glaube (in diesem Fall) der Tumorkonferenz.
Gruß und viel Glück Marion

[D. Glöckner]

Re: Brauche 2. Meinung Mamacarzinom


Ich kann mich dem Vorschlag nur anschließen. Bei einem so großen Tumor, G2 und L1 können Tumorzellen bereits im Knochenmark sitzen und dann in ein paar Jahren Probleme machen.
Mit der Chemotherapie kann man das Risiko zwar nicht auf null kriegen, aber doch redizieren und damit Ihre Chancen erhöhen.

Dabei ist der Vergleich mit anderen Krebserkrankungen nicht möglich, da jede Erkrankung sich anders verhält.