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Kommunikation mit Alzheimer-Patienten

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  • Kommunikation mit Alzheimer-Patienten

    Hallo!
    Brauche mal Hilfe und hoffe, dass jemand mir einen Tipp geben kann. Mein Vater ist seit kurzem im Pflegeheim, da sein Zustand rapide schlechter geworden ist. Ganz schlimm ist, dass er die Fähigkeit verloren hat, sich normal zu unterhalten. Er kann keinen Satz bilden, man weiß nicht, was er überhaupt sagen will. Anfangs konnte meine Mutter, die ihn über Jahre zu Hause gepflegt hat, mehr oder weniger erraten, was er sagen will. Aber das geht fast nicht mehr, da man wirklich nicht weiß, worauf er hinaus will. Dabei "erzählt" er immerzu und wenn man nicht richtig reagiert oder so antwortet, wie er er es offensichtlich erwartet, wird er ärgerlich. Eine Ablenkung auf andere Themen, indem man z.B. einfach aus seinem Alltag ihm etwas erzählt, ist nur von kurzer Dauer, dann beginnt er wieder mit seinem Lamento. Hat jemand einen Rat, wie man evtl. trotzdem eine "Unterhaltung" führen kann? Wenn man versucht, auf seine Erzählungen einzugehen, bringt das meist nur Verärgerung oder Frust, zudem man mitunter heraushören kann, dass es ihm im Heim nicht gefällt und er nach Hause möchte. Das kann ich natürlich verstehen, es ist aber leider nicht möglich.
    Hoffe auf Rat!

    Vielen Dank !

    Angela


  • Re: Kommunikation mit Alzheimer-Patienten


    Hallo Angela,

    Du schreibst, daß Dein Vater erst kurz im Heim ist.

    Ich kann nur aus meiner Sicht berichten, wie es bei meiner Mutter war. Also die ersten Wochen bzw. Monate waren sehr schlimm, sie wollte auch nach Hause, hat nachts nicht geschlafen, ist rumgelaufen, teils unbekleidet usw. Das hat sich dann gebessert.
    Wenn ich meine Muter nicht anrede, würde sie überhaupt nicht sprechen.

    Also mach ich das so: Wenn wir im Cafe sitzen, frage ich sie, was alles auf dem Tisch steht. Wenn wir im Park spazieren gehen, dann frage ich sie, was ist das für ein Baum oder Blume usw.
    Dann lasse ich sie ganz einfache Wörter aufschreiben. Ab und zu bringe ich ein Fotoalbum mit, das freut sie immer sehr.

    Sie nimmt auch an der Gymnastik teil im Heim, das hat sie in der Eingewöhnungsphase nicht und auch am Gedächtnistraining nimmt sie teil - zwar nicht immer - aber sie sitzt dann dabei und verfolgt alles. Wenn Lieder gesungen werden, dann summt sie zumindest mit.

    Wenn die Wäsche aus der Wäscherei kommt, lasse ich sie die Wäsche zusammenlegen und in den Schrank räumt sie das dann auch mit ein.

    Ich hoffe, daß ich Dir ein wenig helfen konnte.

    Liebe Grüße
    Karin

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    • Re: Kommunikation mit Alzheimer-Patienten


      Liebe Angela,

      haben Sie schon einmal versucht, mit ihm ein Lied gemeinsam zu singen? Das spricht eine tiefere Ebene im Menschen an.

      Hier begegnet Naomi Feil, eine US-amerikanische Gerontologin, einer Patientin, die schon weiter in der Krankheit fortgeschritten war, gar nicht mehr gesprochen hatte und dann immer mehr mitging:
      www.youtube(punkt)com/watch?v=CrZXz10FcVM
      (Habe den Punkt hier ausgeschrieben, weil das System ansonsten den Link ungültig macht)

      Vielleicht ein kleine Anregung.
      LG, Eva Franziska



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      Mein Steckbrief (Stand September 2010): Mutter, 86, betreut von mir (Tochter), 52, selbstständig. Keine weiteren Verwandten; Wohnen im selben Haus; Schweregrad: Anfang mittleres Stadium; Verstärkte Auffälligkeiten seit zirka 2006 nach Narkose wegen Arm-OP. Therapie nach Diagnose seit August 2009: Citalopram 20mg, Aricept 5mg, 2x/Woche Krankengymnastik wegen Gang-Ataxie; 1x/Woche tiergestützte Ergotherapie mit Hirnleistungstraining; 1x/Woche Begeitung bei kurzen Spaziergängen mit Gesprächaustausch (diese Dame begeleitet meine Mutter auch zur Physiotherapie und singt oft danach noch mit ihr). Ich versuche hauptsächlich mit Hilfe integrativer Validation (Nicole Richard) die Grundstimmung zu stabilisieren.

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