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Demenz und Tod des Partners

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  • Demenz und Tod des Partners

    Hallo,

    wir sind momentan völlig ratlos: Meine Oma ist seit mehreren Jahren Demenzkrank und wurde bisher von meinem Opa mit Unterstützung meiner Mutter und ihrer Schwester betreut. Nun ist vor einer Woche mein Opa gestorben und meine Oma vergisst es immer wieder, obwohl sie sich von ihm verabschiedet hat und sogar mit auf der Beerdigung war. Wenn wir es ihr sagen, verfällt sie jedesmal (verständlicherweise) in absolute Trauer und will nicht mehr leben. Dann nach einer Weile denkt sie wieder, er wäre im Krankenhaus. Nun ist meine Frage, wie man damit umgeht? Es geht ihr war besser, wenn wir es ihr verschweigen, aber da sie jetzt ins Haus meiner Mutter ziehen wird, in eine kleine abgetrennte Wohnung und ihre Sachen von zu Hause dort hinbekommen wird, kann es doch sein, dass sie misstrauisch wird oder? Andererseits ist uns durchaus bewußt, dass sie nicht mehr in der Lage ist, den Verlust ihres Mannes zu verarbeiten, da er die wichtigste Bezugsperson in ihrem Leben war. Was sollen wir tun???

    Vielen Dank, Susanne


  • Re: Demenz und Tod des Partners


    Hallo Susanne,

    ersteinmal mein Beileid zu eurem Verlust.

    Ich befinde mich in einer ähnlichen Situation. Meine Mutter ist dement und zwar schon sehr weit fortgeschritten. Mein Vater starb im Juli diesen Jahres an Damkrebs. Meine Mutter fragt nicht nach ihm und das wo beide so aneinander gehangen haben. Ich hatte beide zu Hause. Abends haben wir die Pflegebetten zusammengeschoben, so dass es wie ein Ehebett war. Zum Einschlafen haben sich beide an den Händen angefaßt.
    Tagsüber wenn Papa zur Chemo war, dann hat sie gefragt, wann er denn wiederkommt und immer dauerte es zu lange.
    Und nun diese Reaktion, bzw. keine Reaktion.
    Und ehrlich gesagt, wenn sie gefragt hätte, dann hätte ich ihr die Wahrheit erspart.

    In ihrem Falle würde ich der Oma auch nicht immer wieder dieser Trauer aussetzen, denn sie leidet darunter immer wieder neu. So denke ich ist hier eine Notlüge mehr als gerechtfertigt, eben weil die Trauer immer und immer wieder auftritt, sie hat keine Möglichkeit mehr Trauer zu leben und zu verarbeiten. Ich würde eventuell sagen, das der Opa zur Kur ist und bald nachkommt.

    Ich wünsche euch viel Kraft.
    Andrea

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    • Re: Demenz und Tod des Partners


      Hallo,


      auch mein Vater ist Witwer. Aber schon seit fast 13 Jahren.

      Jetzt ist er eine Woche im Pflegeheim und wartet auf den Anruf seiner Frau. Mich bat er ihm die Telefonnummer zu bringen. Was mach ich nun. Stürze ich ihn wieder in die Trauer zurück? Er war sehr einsam ohne seine Frau.
      Obwohl er sich im Heim offensichtlich wohl fühlt und wieder ganz friedlich ist, scheint er irgendwo in der Vergangenheit zu hängen. Ansonsten erkennt er uns und auch das Personal der Station.

      Wie sollen wir uns jetzt nur verhalten?

      Liebe Grüße

      Lisa

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      • Re: Demenz und Tod des Partners


        Sehr geehrte Susanne,

        auf diese Frage kann ich Ihnen nur mit einer Meinung antworten, da ich kein Psychologe bin. Ich denke, daß die Wahrheit Ihren grundsätzlichen Wert für einen Menschen mit dem Verlust, sie adäquat zu verarbeiten, verliert. Ein solcher Verlust liegt im Falle eines fortgeschrittenen dementiellen Syndroms meist vor.

        Mit freundlichen Grüßen,

        Spruth

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